θεύς Άρης - der schwarze Stein der Kaaba?
In dem um 600 in Alexandria/Ägypten entstandenen Lexikon des Souidas findet sich ein Eintrag Namens "Theus Arehs". Dort ist die Rede von einem Kult des griechischen Kriegsgottes Ares, der um diese Zeit in Petra in Arabien praktiziert worden ist. Als Götterbild wurde ein schwarzer Stein verehrt. Hier ist der Text:
Theus Arehs. Das ist der Gott Arehs. In Petra Arabiens. Es wird aber der Gott Arehs bei ihnen verehrt. Den verehren sie nämlich am meisten. Das Götterbild aber, ist ein schwarzer Stein, viereckig (im Querschnitt HR), unbehauen. Höhe vier Fuß, Breite zwei Fuß. Steht auf einer von Gold getriebenen Basis. Diesem opfern sie und das Blut der Opfertiere gießen sie an. Und das ist ihnen das Trankopfer. Das ganze Haus aber ist vergoldet. Und viele (Altar-) Aufsätze.
Bemerkenswert dabei ist, daß dieser Stein unbearbeitet ist, also von Natur aus die Form eines Prismas mit quadratischer Grundfläche hat. Aus den angaben im Text geht hervor, daß seine Bemaßungen waren: 0,64²*1,28 m³. Da er den Gott Ares versinnbildlichen sollte, ist anzunehmen, daß er aus Eisen war: ein Eisenmeteorit! Das wird auch von der Kaaba in Mekka angenommen.
Petra war die Hauptstadt der Nabatäer. Diese waren ursprünglich Christen. Im Souidas gibt es einen Eintrag "Σισίννιος" (Sisinnios) über den Bischof der Nabatäer. Dieser sei ein fröhlicher Mensch gewesen, der zweimal am Tag das öffentliche Bad besuchte und weiße Kleider trug. Deswegen wurde von der Kirchenleitung zur Rede gestellt: warum er nicht schwarze Kleidung trage und seine Sünden nicht bereue. Darauf er zu seinem Befrager: "Ich bereue ja - Dich jemals kennengelernt zu haben!" Sisinnios wurde abgesetzt. Womöglich bedeutete dies das Ende des Christentums in Petra.
Im Vorwort der berühmten Koranübersetzung von Max Henning (Leipzig 1901) heißt es, Mohammed stamme von Kusai ab, der die Kaaba geraubt und nach Mekka gebracht habe. Vielleicht war Kusai ja Christ und entschlossen, dem Götzendienst auf diese Weise ein Ende zu setzen!
Ein sehr interessanter Beitrag, der die Verwandtschaft der monotheistischen Religionen aus dem Nahen Osten einmal ganz anders beleuchtet als wir es gewohnt sind.