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WELTREISE 2013, TEIL 7: CHURRASCO IN MONTEVIDEO

Teneriffa. Einen kompletten Seetag hatten wir Zeit, uns auf Montevideo zu freuen. Vor zehn Jahren hatten wir in den berühmten alten Markthallen das beste Churrasco unseres Lebens genossen. Das müsste doch wiederholbar sein. Wir schoben deshalb heftige Reklame bei unseren Mitreisenden und waren schließlich zehn Personen, die gemeinsam einen Kleinbus mit Fahrer mieteten, um auf eigene Faust anstatt mit einer organisierten Exkursion loszuziehen.

Zunächst fuhren wir früh am Morgen direkt zum alten „Fortaleza de Cerro“, das außerhalb der Stadt auf einem Kap liegt. Von dort hat man einen herrlichen Blick auf die riesige Bucht des „Rio de la Plata“ und die Hauptstadt des südamerikanischen Musterländles Uruguay. Dieser Aussichtspunkt ist in Touristenkreisen wenig bekannt; also ein echter Geheimtipp. Im alten Fort befindet sich heute ein Militärmuseum, doch dafür war uns die Zeit zu schade, denn spätestens am frühen Nachmittag wollten wir uns zum Churracso in den alten Markthallen am Hafen niederlassen.

Also, weiter ging’s zum „Parque Batlle“, wo sich die von José Belloni geschaffenen Denkmäler „Monumento La Carreta“ (Ochsenkarren der ersten europäischen Siedler) und „La Diligencia“ (Postkutsche) befinden. Nicht weit davon entfernt steht das Denkmal der letzten indigenen Einwohner Uruguays, die von den Europäern ausgerottet wurden.

Die Einwohner Montevideos behaupten immer noch steif und fest, der Tango komme aus ihrer Stadt und nicht aus dem ungeliebten Buenos Aires am anderen Ende des Rio de la Plata. Wen wundert’s, dass wir im Park auf ein Tangotanzendes Paar stießen, das gegen einen kleinen Obolus Tangofiguren mit Touristen übt. Obwohl überzeugte Rock and Roller waren wir sofort mit von der Partie.

Direkt neben dem Park sahen wir das „Estadio Centenario“, in dem 1930 die erste Fußballweltmeisterschaft ausgetragen wurde. Weiter ging’s zum Parlamentsgebäude, zum Hochhaus der „Telefónica“, zur Kathedrale und auf den berühmten Platz der Unabhängigkeit (von Spanien). Die Stadt war wie schon vor 10 Jahren blitzsauber. Unser Fahrer erzählte mir, dass es mit dem Lande wirtschaftlich wieder aufwärts geht, nachdem man seit 2002 eine schwere Rezession zu überstehen hatte, während der viele Menschen das Land in Richtung Spanien verließen.

Den Abschluss unserer Rundfahrt und Stadtbesichtigung bildete das Anker-Denkmal der „Graf Spee“, die sich, von englischen Schlachtschiffen umzingelt, drei Kilometer vor Montevideo selbst versenkte. Nebenan sahen wir weitere Originalteile der „Graf Spee“, weil Uruguay damit begonnen hat, das Schiff teilweise zu heben.

Und dann war es endlich soweit. Wir betraten die ehemalige Markthalle, in der sich heute unzählige „Churrascarias“ befinden. Das sind riesige Fleischgrills, auf denen alle – aber auch wirklich alle – essbaren Teile eines Rindes, Lamms oder Schweins über Holzkohle oder offenem Feuer gegrillt werden. Die mitreisenden Tagesausflügler setzten unendliches Vertrauen in mich, als sie mich beauftragten, für den gesamten Tisch von 10 Personen Vorspeisen und Hauptgerichte plus Rotwein zu bestellen, was ich dann auch sehr gerne tat. Jeder durfte dann raten, was er gerade aß:

Salchicha & Chorizo (versch. Grillwürste), Morcilla (Blutwurst mit Mandeln), Gallos (Kutteln), Corazones de Pollo (Hähnchenherzen), Cojones de Buey (Rinderhoden), Costilla (Hohe Rippe), Tripa (Rinderdarm), Picaña (Tafelspitz), Rabo (Rinderschwanz), Chuletas de Cordero (Lammkoteletts), Entrecôte (Zwischenrippe), Solomillo (Steak), plus Chimichurri (scharfe Soße).

Alle Spezialitäten wurden auf heißen Tellern in die Mitte des Tisches gestellt, sodass jeder zünftig zugreifen konnte. Dazu gab’s ein paar Flaschen vom besten chilenischen Rotwein (der mit dem Teufelchen): „¡Salud, amor y libertad!“

Ja, Montevideo ist mehrere Besuche wert. Darin waren wir uns Alle einig, und unser Fahrer muss uns wohl gut zum Schiff zurück gebracht haben ;o)

Fortsetzung folgt.

Siehe auch:
http://www.myheimat.de/marburg/freizeit/weltreise-...

  • Blick über die Bucht Rio de la Plata auf Montevideo
  • hochgeladen von Hans-Rudolf König
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  • Uruguays letzte indigene Familie im Parque Batlle
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  • Es geht doch nichts über einen guten (Tango)-Lehrer
  • hochgeladen von Hans-Rudolf König
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  • Churrasco bis zum Abwinken: hier bin ich Mensch - hier darf ich's sein!
  • hochgeladen von Hans-Rudolf König
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9 Kommentare

Wie man sieht, hattet ihr einen gelungenen Tag in MV und einen scharfen Tango aufs Pflaster gelegt. Die Hähnchenherzen, Rinderhoden, Kutteln und den Rinderdarm habe ich allerdings gern den übrigen Dschungelkönigen überlassen:-))

Danke hierfür!!!!
Gruß Fred

Ein schöner Ausflug, vor allen Dingen wenn ich ans Essen denke.

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