WELTREISE 2013 – TEIL 49: TAIPEH, TAIWAN - VON CHINESEN BEDRÄNGT
Am Vorabend der Ankunft im „Regen“-Hafen von Keelung, Taiwan erhalten alle Passagiere ein Papierfähnchen der Republik China mit der Information und Bitte, am nächsten Morgen früh auf die Balkons und an die Reling des Schiffes zu kommen, um eine offizielle Abordnung der Stadt Fähnchen schwenkend zu begrüßen. Das tun wir dann auch gerne und erwartungsvoll, denn inzwischen sind wir diese freundlichen Begrüßungszeremonien gewöhnt. Doch denkste! Man hat uns in den April geschickt. An Stelle der offiziellen Abordnung kreuzt eines unserer Beiboote durchs Hafenbecken mit einem Transparent: „April, April!“ und dem Song: „Ein bisschen Spaß muss sein!“ Wir haben leider nie erfahren, wie die Hafenbehörde diesen lautstarken Vorfall interpretierte. Es darf jedoch angenommen werden, dass Chinesen sich nicht gegenseitig in den April schicken.
Der Hafen Keelung ist durch den M1-Highway mit der 30 Kilometer entfernten Hauptstadt Taipeh verbunden. Aufgrund zu erwartender Sprachschwierigkeiten haben wir ausnahmsweise einen Busausflug gebucht – und sofort bereut. Zur Wachablösung an der Sun-Yat-sen-Gedächtnishalle der Märtyrer, kommen wir aufgrund der unprofessionellen Organisation und des starken Verkehrs zu spät an und sehen nur noch die Wache nach getaner Tat abrücken.
Im Nationalen Palastmuseum werden wir von endlosen Menschenschlangen durch die riesigen Säle des gigantischen Museums geschoben. Hier sind die Schätze von viertausend tausend Jahren chinesischer Kulturgeschichte aus der Verbotenen Stadt (Peking) ausgestellt, die 1949 nach Taiwan verbracht wurden. In den Magazinen des Museums liegen hunderttausende Exponate, die alle drei Monate ausgewechselt werden. Verständlich, dass dieser Ort ein Wallfahrtsort für Festlandchinesen ist, die uns heute rücksichtslos bedrängen und schieben. Doch wir wissen uns zu wehren, um ebenfalls einen Blick auf die wertvollen Jade-Schnitzereien, Gemälde, Riechfläschchen, Ming-Vasen und anderen Kunstschätze aus Bronze, Elfenbein und Porzellan zu werfen.
In einem nahe gelegenen Restaurant genießen wir ein hervorragendes chinesisches Menu mit mehreren Gängen. Eine Stadtrundfahrt zu weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt Taipeh schließt sich an. Wir sehen die „Chiang-Kai-shek-Gedächtnishalle“ mit ihrem riesigen Platz, an dem sich Theater und Oper befinden; den 244 m hohen Shin-Kong-Turm; den 509 m hohen Wolkenkratzer „Taipeh 101“; den Präsidentenpalast; das „Grand-Hotel Taipeh“ (Fünf-Sterne), das 1973 im traditionell-chinesischen Palaststil fertig gestellt wurde und den Longshan-Tempel. Um uns herum tobt der hektische und lautstarke Straßenverkehr. Die Luft ist feucht und stickig von den vielen Abgasen. Wir sind froh, als wir den Bus besteigen können, um zurück zum Schiff zu fahren.
Beim Auslaufen des Schiffes grüsst uns die 23 m hohe Statue der Gnadengöttin Guanyin vom Hügel des Zhong-zheng-Parkes mit seinem schönen Tempel.
Fortsetzung folgt.
Sieh auch: http://www.myheimat.de/marburg/freizeit/weltreise-...
...natürlich nicht, der echte rheinische Sauerbraten wird aus Pferdefleisch hergestellt.
Heute kommt das Fleisch meist von ganz ordinären Rindviechern.