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WELTREISE 2013, TEIL 19 - DER KERZENLEUCHTER VON PARACAS

Chile und zweieinhalb Tage auf See lagen hinter uns, als unser Schiff erst gegen Mittag die trockenen, wüstenähnlichen Ballestas Inseln passierte. Sie bilden zusammen mit der Paracas Bucht das Nationalreservat Paracas in Perú mit einer Gesamtfläche von 335.000 Hektar. Das Reservat soll die zahlreichen Mähnenrobben, Blaufußtölpel, Pelikane und Pinguine schützen, deren Schreie und Gebrüll bis zum Schiff herüber tönten.

Als wir die wüstenähnliche Halbinsel Paracas passierten, sahen wir auf deren Uferhang eine große Felszeichnung, der berühmte Kerzenleuchter von Paracas, der den Nazca-Linien ähnlich ist. Er diente wahrscheinlich in früheren Zeiten den Seefahrern als Orientierungszeichen zur Navigation. Er ist ein Überbleibsel der vorspanischen Paracas Kultur, die von 900-200 v.Ch. hier existierte und viele Spuren (Mumien) hinterlassen hat.

Nun waren wir also an der Küste der Atacama-Wüste angekommen, die im Regenschatten der Anden liegt. Die auftretenden Ostwinde sind trocken und bringen keine Niederschläge. Hier an der Küste verhindert eine kalte Meeresströmung, der Humboldtstrom, die Entstehung von Regenwolken, so dass es weniger Niederschlag als im "Death Valley" Kaliforniens gibt. Das kalte Meerwasser bedingt jedoch, dass die Atacama kühl ist, und insbesondere in Küstennähe oft Nebel vorherrscht, der im Tagesverlauf durch die hoch stehende Sonne aufgelöst wird. Also sehr extreme, lebensfeindliche Wetterbedingungen.

Wir fragten uns, warum wir überhaupt hier anhielten. Wollte man uns in der Mittagshitze auch noch in die Wüste schicken? Da es keine Mole zum Anlegen gab, wurden wir mit den Beibooten an Land gebracht (getendert). Wir staunten nicht schlecht, als wir uns plötzlich in einem grünen Fünf-Sterne-Ressort der Firma „Hilton“ befanden. Gepflegte Parkanlagen, ein riesiger Pool und gediegene Bars luden zum Verweilen ein. Doch wir ließen die Firma Hilton Firma Hilton sein und gingen trotz der Hitze weiter in Richtung Dorf. Schließlich wollten wir nicht auf Touristen sondern auf Einheimische treffen.

Über den schmutzigen Dorfstrand erreichten wir den armseligen Ort, der vom Fischfang und Tourismus lebt. Wenige Bars und zwei Restaurants kämpfen recht und schlecht ums Überleben. Wir begrüßten einen freundlichen Holzschnitzer, und gesellten uns zu einigen Musikern, die uns für einen kleinen Obolus (Peruanische Sol) mit südamerikanischen Weisen unterhielten. Wir hatten den Eindruck, dass die Menschen hier entspannt und zufrieden sind mit dem Wenigen, das ihnen die Wüste, das Meer und die nicht gerade zahlreichen Touristen geben.

Spät am Nachmittag waren wir wieder an Bord und lichteten die Anker in Richtung Callao, dem Hafen von Lima, wo anstrengende Abenteuer auf uns warteten.

Fortsetzung folgt.

Sieh auch: http://www.myheimat.de/marburg/freizeit/weltreise-...

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7 Kommentare

Stimmt, denn er ist ja auch unser Feinschmecker.

Heute gibt es geräucherten Matjes mit Hausfrauensoße:-))

Siehste!

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