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WELTREISE 2013, TEIL 14 – ENDLOSE CHILENISCHE FJORDE UND EIN WRACK

Am vierten Tag unserer Pirschfahrt durch die Fjorde Patagoniens erreichen wir die berühmte Magellan-Strasse. Dieser Seeweg durch das Fjord-Labyrinth zwischen Atlantik und Pazifik hat bis heute schon vielen Schiffen die gefährliche Passage um Kap Hoorn mit seinen unberechenbaren Wetterkapriolen erspart und die schnelle Besiedlung der amerikanischen Westküste ermöglicht (siehe auch Teil 12 meines Berichtes).

Der portugiesische Generalkapitän Fernao de Magalhaes geriet mit seiner kleinen Weltumseglungsflotte am 1. November 1520 in einen 36 Stunden lang wütenden Sturm und suchte Schutz in einer Bucht am Kap der Jungfrauen (Cabo Virgenes), die sich nach genauerem Hinsehen als Passage zum Atlantik entpuppte. Magalhaes nannte die Passage „Estreito de todos os santos“ (Meerenge der Allerheiligen). Vom spanischen König wurde sie später in Magellan-Strasse umbenannt.

Auf unserem Weg nach Norden biegen wir in den Amalia Fjord ein und bestaunen den imposanten Amalia-Gletscher. Nach der Passage durch die „English Narrows“ (niedrige Fjord-Inseln) ist der Iceberg-Fjord mit seinem gewaltigen Skua-Gletscher unser nächstes Ziel. Anschließend erreichen wir den Messier Kanal. Dieser Fjord misst bis zu 1288 Meter Tiefe und zählt somit zu den tiefsten Fjorden der Welt.

Auf halbem Weg durch den Kanal passieren wir das imposante Wrack der „Captain Leonidas“. Im Jahre 1968 sollte das Schiff Zucker transportieren. Doch der Kapitän verkaufte und löschte den Zucker bevor er versuchte, das leere Schiff an dieser Stelle des Fjordes zu versenken, um einen Versicherungsbetrug zu begehen. Er hatte sich nämlich vorgestellt, dass die Versicherung akzeptieren würde, dass sich der Zucker nach der Havarie des Schiffes im Wasser aufgelöst hatte. Doch das leere Schiff sank nicht, sondern blieb auf einer Untiefe hängen. Dort liegt es heute noch und diente bereits als Zielscheibe der chilenischen Marine und als Leuchtturm. Der tölpelhafte Kapitän ging in den Knast.

Schaut man sich die Karte des chilenischen Fjord-Labyrinthes mit seinen vielen Untiefen und Klippen bei Wikipedia an (http://en.wikipedia.org/wiki/File:Sur1.gif), so wird einem bewusst, welche nautische Meisterleistung selbst die Brückenmannschaft unseres Kreuzfahrtschiffes in diesen Passagen erbrachte. Unser Kapitän Flohr erwies sich als erfahrener „Kap-Hoorner“.

Fortsetzung folgt.

Siehe auch: http://www.myheimat.de/marburg/freizeit/weltreise-...

  • Der Wächter am Rande des Skua-Gletschers wohnt einsam und kalt
  • hochgeladen von Hans-Rudolf König
  • Bild 3 / 8

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2 Kommentare

Danke für das Leben, das Deinen Bericht inclusive der Aufnahmen immer wieder lebendig erscheinen lässt, Hans-Rudolf.
Gruß Fred

Großartig!!!

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