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TEIL 3: Buongiorno, Gelatoland! Mein Reisetagebuch aus 46 Tagen Italien

  • Auf der Suche nach Abenteuern mit Plitsch und Platsch!
  • hochgeladen von Annika Ludwig

Ein Leibchen für Sherlock Holmes

Das Familienleben gestaltete sich als sehr abwechslungsreich und harmonisch. In den ersten Tagen lernte ich nicht nur Zwilling A von Zwilling B (ab sofort „Plitsch“ und „Platsch“ genannt, aufgrund der unverwechselbaren Plitsch-und-Platsch-Geräusche wenn sie über den Fließenboden rasten bzw. krabbelten) zu unterscheiden, sondern auch meine Löffel-ins-Glas-und-dann-zum-Mund-Geschwindigkeit beim Füttern zu verdreifachen. Anfangs mag es nicht so aussehen als ob 7 Monate alte Babys Forderungen stellen können – doch wenn es um den nächsten Löffel Babybrei ging, machten Plitsch und Platsch klare Ansagen. Kurz vor meiner Ankunft hatten die Zwillinge herausgefunden, dass man Arme und Beine als Fortbewegungsmittel nutzen kann und so verbrachte ich viel Zeit damit, die kleinen Ausreißer einzufangen oder sie zu trösten wenn ein Arm mal nicht die gewünschte Bewegung ausgeführt hatte und die Nase auf den Boden „platschte“. Das Gute: Plitsch und Platsch waren zwei glückliche kleine Jungs, die ihr Leben noch nach einer simplen Routine verbrachten: Essen, schlafen, spielen (die Glücklichen!).

Doch Plitsch und Platsch waren nicht in einzigen, die meine ungeteilte Aufmerksamkeit wollten. Sherlock Holmes, 2,5 Jahre alt, italienisch-österreichischer Meisterdetektiv und Liebhaber von Lego und Büchern, wollte natürlich auch mit mir spielen. Wie das Synonym schon besagt, lernte ich ihn als anfangs zurückhaltenden aber extrem neugierigen kleinen Jungen kennen, der alles erforschte, was er in seiner Umgebung finden konnte. Und wie jeder Junge (ich sollte ja nicht aus der Übung kommen), baute er gerne Lego. Mit Sherlock zu reden war fantastisch, wenn es auch anfangs eine Herausforderung war – schließlich weigerte er sich die ersten zwei Tage mit mir auf Deutsch zu reden. Obwohl er alles verstand was ich ihm sagte und erzählte, konnte er es noch nicht so ganz verstehen, dass da nun zwei Personen im Haus waren, die Deutsch sprachen. So antwortete er mir anfangs ganz oft auf Italienisch. Noch viel überraschender war es für mich, dass ich die einzelnen Worte oder Phrasen die er häufig benutze selbst ganz schnell drauf hatte. Kommandos und Befehle scheinen in jedem Land mit demselben dazu passenden Kindergesichtsausdruck zu kommen. Und als Mr. Holmes dann merkte, dass es viel leichter war mit mir auf Deutsch zu reden, stellte er sogar Fragen zur Geschichte, wenn ich ihm Dr. Seuss‘ „Der Kater mit Hut“ vorlas – mit meiner sehr freien Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche. (“I know it is wet and the sun is not sunny, but we can have lots of good fun that is funny.” – ein tolles Kinderbuch!)

Wer hätte es gedacht, aber Italienisch war manchmal nicht die einzige Sprachbarriere. Sowieso schalteten wir recht viel um zwischen Deutsch, Englisch und Italienisch, was manchmal zu lustigen Verwirrungen führte. Ein Deutsch-Deutsch Wörterbuch wäre zwar überflüssig gewesen, aber ich stand schon einen Moment verdutzt da und musste überlegen, als ich ein neues „Leibchen“ für Sherlock holen sollte. Was zum Teufel war ein Leibchen? So kam es öfter vor, dass wir uns über deutsche Vokabeln austauschen. An diesem Tag versuchte ich mir dann auch mein hessisches „net“ und „gelle“ abzugewöhnen – nur für den Fall der Fälle, dass ich nicht verstanden werde.

Ich verbrachte also 46 wunderbare Tage mit Plitsch, Platsch und Sherlock Holmes. Wir plitschten und platschen also über den Fußboden oder wir flogen aus auf der Suche nach Abenteuern. Nebenbei lernte ich viele tolle Dinge und trank eine Unmenge an Kaffee mit meinen Gasteltern. Und wir aßen viel Pasta… oh, ich glaube das nächste Mal lest ihr hier was über die italienische Küche.

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  • Sherlock und ich bewundern stolz unsere Bauwerke!
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2 Kommentare

  • Gelöschter Nutzer am 01.07.2014 um 19:37
Gelöschter Kommentar

Danke auch!
Diesmal lasse ich auch nicht so lange darauf warten!

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