Stöbern, probieren, staunen
Seit dem Jahr 1989 laden die Mitglieder des Geflügelzuchtvereins Moischt zu ihrem österlichen Brauchtumsmarkt in die Mehrzweckhalle ein. Die Aussteller zeigen das österliche Symbol, das Ei, in den verschiedensten Variationen, frühlingshafte Dekorationen und stets auch überraschendes und Neues.
In der frühlingshaft geschmückten Mehrzweckhalle kann man nach Herzenslust an den zahlreichen Ständen stöbern, probieren, zusehen und staunen. Die aus Nah und Fern angereisten Aussteller präsentieren die Vielfalt des österlichen Kunsthandwerkes rund um das Ei und überraschen immer wieder mit neuen Ideen und Materialien.
Beim Betreten der Mehrzweckhalle sehe ich Kinder, die immer wieder hin und her eilen. Für einen Moment sehen sie zwar gebannt den Handwerkern zu, jedoch ist der Brutkasten stets wieder das Ziel der Kleinen. Noch lagen die Hühnereier ruhig im Brutkasten, aber da, an einem Ei zerbricht die Schale und schon bald hüpft ein Küken unbeholfen zwischen den Eiern herum. Die Kinder sind begeistert und beobachten die ersten unbeholfenen Schritte.
Seit einigen Jahren besuche ich den Ostermarkt in Moischt immer samstags so um die Mittagszeit. Dabei genieße ich es, den Ausstellern über die Schulter zu schauen. So ist man hautnah dabei, wenn z. Bsp. aus einem Hühnerei mit Farbe, Bienenwachs und einer ruhigen Hand ein kleines Kunstwerk entsteht. An den einzelnen Ständen ist es eine Vielzahl von Materialien, aus denen in handwerklich aufwendiger Arbeit zahlreiche originelle Dekoartikel für die Frühlings- und Osterzeit entstehen und angeboten werden.
Bei meinen Besuchen entdecke ich auch in jedem Jahr etwas Neues und so ist es auch heute wieder:
Ein Aussteller zeigt besondere Holzarbeiten, die alle in eigener Handarbeit entstanden sind. Bei unserem Gespräch und auch beim Betrachten der Ausstellungsstücke wird mir deutlich, dass sich Herr Jahn mit dem Material Holz intensiv beschäftigt hat. In seinen Arbeiten spiegelt sich auch sein Blick für das Detail und das Besondere wieder, was u.a. an dem Holzrelief der Moischter Kirche und einer Sitzbank für Kinder recht deutlich wird.
Ein paar Stände weiter sehe ich eine Künstlerin, die vor einer Staffelei sitzt. Mit einem feinen Pinsel tupft sie in die Farbpalette und beginnt vorsichtig, die Farbe auf dem Bild aufzutragen. Ich wage es kaum sie anzusprechen. Sie sieht jedoch meine fragenden Blicke und legt den Pinsel zur Seite. Frau Lauer erklärt mir, dass sie östliche Ikonen malt und versucht, den Glauben, die Schönheit und das Wesen zu verstehen und umzusetzen. Auf einem Flyer bezeichnet Frau Lauer die Ikone als ein "Fenster zur Ewigkeit".
Nach meinem heutigen Rundgang steht für mich fest, dass ich auch im nächsten Jahr diesen Ostermarkt in Moischt wieder besuche. Da Sie wohl nicht in Moischt waren, zeige ich Ihnen meine Aufnahmen und nehme Sie mit auf einen virtuellen Rundgang.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei den Mitgliedern des Geflügelzuchtvereins 1929 Moischt recht herzlich bedanken, ganz besonders bei Frau Cloos und Herrn Peil. Für ihre weitere Vereinsarbeit wünsche ich ihnen alles Gute.
Und schon geht's auf Ostern zu.