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OSTWÄRTS UM DIE GANZE WELT: TEIL 6 - SAMOA

Über Nacht sind wir über die Datumsgrenze einfach so in die Vergangenheit geschippert und dürfen nun den 8. März 2011 wiederholen. Ein befreundeter Passagier hat großes Glück, denn er darf seinen Geburtstag noch einmal (mit uns) feiern. Dafür wird man uns aber auf der Weiterreise jeden zweiten Tag mittags um 12 Uhr eine Stunde streichen. So ist das eben, wenn man ostwärts um die Welt fährt.

Auf dem Kai im Hafen von Apia auf der Insel Upolu werden wir mit Gesang und Tanz einer farbenfrohen Folkloregruppe und der Miss Samoa herzlich empfangen. Dazu gibt es hier zur Einstimmung zwei nicht kommerzielle Video-Clips von Samoa:
http://www.youtube.com/watch?v=ygEPkj_rBPI&feature...
http://www.youtube.com/watch?v=pAIJNKRajTc&feature...

Zu West-Samoa (Malo Sa'oloto Tuto'atasi o Smoa) gehören vier bewohnte und fünf unbewohnte Inseln. Nach Überzeugung der Einwohner liegt hier die Wiege Polynesiens. Hier hat sich die polynesische Lebensweise in Reinkultur erhalten. „Fa’a Samoa“ nennen die Samoaner ihren entspannten Lebensstil, den sie allen westlichen Einflüssen zum Trotz aufrecht erhalten. „Fa’a Samoa“ bedeutet auf deutsch etwa: „nach Samoa-Art“ oder „traditionell“. Es ist eine Lebensphilosophie, die uns Europäern abgeht und unsere romantischen Erwartungen an die Südsee erfüllt.

Apia, die Hauptstadt des Landes, hatten wir vor drei Jahren schon einmal besucht und den östlichen Teil der Insel Upolu „erfahren“. Deshalb wollen wir heute den westlichen Teil der Insel sehen. Unser Taxifahrer von damals ist inzwischen nach Neuseeland ausgewandert, also mieten wir zu viert einen Kollegen mit seinem Gefährt und brausen westwärts am internationalen Flughafen vorbei bis zu einem „Strand-Ressort“, wo wir baden und rasten. Man muss wissen, dass viel schöne Strände in Privatbesitz sind, sodass es empfehlenswert ist, ein paar Drinks in einem solchen Ressort zu nehmen und dafür alle Annehmlichkeiten einer solchen Anlage zu nutzen. Wir bleiben nur zwei Stunden, denn wir haben noch einen weiten Weg vor uns, doch für einen Original „Mai Tai“ Cocktail reicht die Zeit immer.
Hier das Mai Tai-Rezept: in den Mixer geben wir 6 cl. guten braunen Rum (nicht Bacardi), 1,5 cl Curacao (Orange), 0,75 cl Orgeat, 0.75 cl Zuckersirup, 2 cl frisch gepresster Limettensaft. Alle Zutaten mit Eiswürfeln schütteln und in ein Glas mit zerstoßenem Eis abseihen. Minzezweig ins Glas geben: „Manuia“ (Prost).

Unser nächstes Ziel ist eine Lagune, in der sehr viele attraktive Meeresschildkröten leben. Mit Brotkrumen lockt unser Taxifahrer die Tiere in unserer Nähe ans Ufer, doch durch die Spiegelungen auf der Wasseroberfläche machen wir keine brauchbaren Fotos von den schönen Tieren.

Weiter geht’s um die Westspitze der Insel. Die Landstraße zieht durch eine üppige Sekundär-Regenwald-Landschaft mit vielen kleinen Ortschaften, die sich kaum voneinander unterscheiden. Die Einheimischen besitzen meist zwei nebeneinander stehende Häuser, nämlich ein Wohnhaus (fale) und ein Gästehaus, genannt Fale tele. Letzteres hat keine Außenwände, sodass man hinein und hindurch schauen kann. Hier trifft sich an Wochenenden die ganze Sippe zu Familienzusammenkünften (fia fia) und Palaver. Zwischen der Landstraße und dem Meer erstrecken sich endlose geschützte Mangrovenwälder.

An der Südküste sehen wir viele zerstörte Häuser, denn ein Erdbeben der Stärke acht mit Epizentrum rund 200 Kilometer südwestlich von Apia hatte am 29. September 2009 einen Tsunami ausgelöst. Große Teile der Südküste Upolus wurden überschwemmt. Viele Menschen konnten sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen. Die Flut forderte über 150 Todesopfer und richtete schwere Sachschäden an. In Siumu biegen wir links ab und fahren durch die Berge und über den Mafa-Pass zurück in Richtung Hauptstadt, nicht ohne unterwegs noch einmal den wunderschönen Sopoaga-Wasserfall zu bewundern, den wir noch von unserem letzten Besuch kennen.

Da die beiden Inseln Upolu und Savai’i ab 1900 für vierzehn Jahre eine deutsche Kolonie waren, suchen wir anschließend in Apia nach deutschen Spuren. Doch unser Taxifahrer erzählt uns, dass viele deutsche Bauten abgerissen wurden. Auch das alte deutsche Gerichtsgebäude, das wir noch leer und verlassen fotografieren können, soll bald abgerissen werden. Als wir an der alten deutsch/ katholischen Mulivai-Kirche ankommen, beginnen dort gerade die Abrissarbeiten. Diese zweitürmige Kathedrale war über 100 Jahre lang des Wahrzeichen von Apia, weshalb man die äußere Form der neuen Kirche, die an gleicher Stelle doppelt so groß errichtet werden soll, nicht ändern will. Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Mulivai-Kathedrale

Abends kommt die Folklore-Gruppe an Bord, die uns bereits morgens mit Gesang und Tanz im Hafen begrüßt hatte. Der Hüftschwung der anmutigen Tänzerinnen und die archaischen Kriegstänze der Männer begeistern uns total. Anschließend genießen wir im Sinne von „Fa’a Samoa“ die Südseenacht auf dem Außendeck unter dem Kreuz des Südens. Wir haben es nicht weit bis zum morgigen Ziel. Manuia te po - fai se miti lelei (gute Nacht, träum’ schön).

  • Unser Taxifahrer erzählt eine alte Samoa-Sage über das Gesicht der Kokosnuss.
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  • Diese spezielle Nuss hilft gegen Prostata-Leiden (sagen die Samoaner)
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  • Die Villa des Schriftstellers Robert Louis Stevenson (Schatzinsel; Dr. Jekyll & Mr. Hyde)
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  • Der berühmte Glockenturm in Apia zum Gedenken an die samoanischen Gefallenen der Weltkriege
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  • Das alte deutsche Gerichtsgebäude kurz vor dem Abriss
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20 Kommentare

Ich freu mich natürlich, wenn eine deutsche Mannschaft gewinnt, auch die Frauen-Nationalelf. Aber das ist halt ein ganz anderes Spiel. Ich schaue lieber richtigen Fußball.

Gibt's in Samoa eigentlich auch Fußballer?

Horst, wie gesagt ich interessiere mich nicht für "richtigen" Fußball, deshalb kann Deine Fußballfrage zu Samoa leider nicht beantworten.

Hans-Christoph, die Geschichte zum Gesicht der Kokosnuss ist eine uralte samoanische Saga einer unglücklichen Liebschaft zwischen einer Prinzessin und einem einfachen Landjungen, die damit endet, dass die Prinzessin sich für immer in die Kokosnuss zurück zieht, weil sie so nicht zu einer Heirat mit einem Anderen gezwungen werden kann.

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