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Nikolaus, Weihnachtsmann, Christkind ?

Nikolaus, Weihnachtsmann oder Christkind

Unsere Tochter ist zwei Jahre alt geworden und damit stellt sich an diesem Weihnachten zum ersten Mal die große Frage: Weihnachtsmann oder Christkind? Woran soll unser Kind glauben? Nun, früher dachte ich - und mit früher meine ich die Zeit, bevor ich ein Kind
hatte – ich würde meinen Kinder immer die Wahrheit sagen und nichts von Weihnachtsmännern und Christkindern, die Geschenke bringen. Wie gesagt, das war bevor ich ein Kind hatte.

Jetzt stellt sich mir die Frage: Soll ich meinem Kind vom Weihnachtsmann erzählen, der überall so schön präsent ist, mit seinem Rauschebart und dem schönen roten Anzug? Schließlich ist dies eine Völker- und Religions- übergreifende Figur. Noch dazu sind alle Fragen, also, wie er zum Beispiel die Geschenke bringt, wo diese herkommen und wer sie herstellt hinlänglich durch zahllose Filme und Geschichten geklärt. Er ist so schön greifbar.

Oder soll ich ihr vom Christkind erzählen? Von dieser nebulösen Figur, die weder männlich noch weiblich ist, nur ein weißes Kleid trägt und noch dazu barfuss läuft im tiefen Winter? Wer soll das eigentlich sein? Na ja, irgendwie das Jesuskind, das ist allen klar. Aber in welchem Alter bitte? Schließlich wurde es an Weihnachten gerade erst geboren - und soll schon in seiner ersten Lebenswoche tonnenweise Geschenke ausliefern ? Fand ich schon immer ein bisschen viel verlangt. Das Christkind stellt man sich ja auch ein bisschen älter vor. So etwa ein Kind im frühen Teenageralter. Dargestellt wird es ja auch zumeist von einem jungen Mädchen. Warum das eigentlich?

In der Kindergruppe, in der wir uns mit anderen bildungsnahen Müttern und Vätern einmal wöchentlich treffen, wurde heiß diskutiert. Empörung wurde laut, als die Firma Ostheimer einen Nikolaus in Rot und Weiß herausbrachte. Das seien doch die Farben von Coca Cola, die ja diesen unsäglichen Weihnachtsmann erfunden hätten, um ihr Gebräu auch im Winter unter die Kinder zu bringen. Weihnachtsmann - geht also gar nicht, wir glauben an das Christkind. Aha, dachte ich mir, da fängt die Trennung zwischen Bildungsbürgertum und dem Rest der Welt also schon beim Weihnachtsmann an, und ich schlug mal nach.

Also, der Weihnachtsmann wurde zwar von Coca Cola benutzt und irgendwie auch neu eingekleidet, aber bestimmt nicht erfunden. Die Figur beruht auf der realen Figur des Bischofs von Myra, bekannt als Nikolaus von Myra, welcher im 4.Jhd in Kleinasien lebte und wirkte. Soweit so gut. Seinen Gedenktag feiern wir am 6. Dezember. Im Mittelalter war dieser Tag, und nur dieser Tag, ein Geschenktag für die Kinder aus dem Adel. Dann kam Martin Luther und die Reformation und Schluss war’s mit allen Heiligen. So auch mit Nikolaus aus Myra. Aber da Luther den Kindern nicht den Geschenktag nehmen wollte, verlegte er das Schenken auf den 24.Dezember und nun sollte nicht ein Heiliger, sondern der „Heilige Christ“ die Kinder beschenken. Daraus wurde unser Christkind. Bei den Katholiken blieb es zunächst beim Heiligen Nikolaus. Aber da man sich keine Gelegenheit zum Schenken entgehen lassen wollte, wurden dann auch dort die Kinder am 24., bzw. 25. Dezember beschenkt.

Aber wie wurde aus dem Nikolaus der Weihnachtsmann? Nun, in Russland gab es eine Figur, die den Winter verkörperte: „Väterchen Frost“. Väterchen Frost trug warme Pelz besetzte Winterkleidung. In den 1920ger Jahren wurde er in der Sowjetunion als atheistischer Geschenkebringer eingesetzt. In Amerika wurde aus beiden Figuren, dem Väterchen Frost und dem Heiligen Nikolaus der Santa Claus, sozusagen der Heilige Nikolaus im Gewand des Väterchen Frost. Zunächst fand er sich auf Postkarten mit Weihnachtsgrüßen in brauner pelzverbrämter Gewandung und er war auch noch nicht so rundlich, wie wir ihn kennen. In Rot und Weiß kleideten ihn dann tatsächlich die Werbemacher von Coca Cola, und da er soviel von der süßen Brause trank, nahm er davon tüchtig zu.

Wer bei uns nun die Geschenke bringt?
Nun, neulich stand ich des Nachts auf der Veranda,
es hatte geschneit, und der Mondschein lag so silbern auf allem, als sei’s heller Tag.
Ach winzige Rentierchen kamen gerannt,
vor einen ganz, ganz kleinen Schlitten gespannt!
Auf dem Bock saß ein Kutscher so alt und so klein,
dass ich wusste, das kann nur der Nikolaus sein.
Die Rentiere kamen daher wie der Wind,
und neben ihm saß, und es lachte ... das Christkind

„Frohe Weihnacht allen,
und allen gut’Nacht.

4 Kommentare

Der Nikolaus kommt mit seiner Rute, aber nur zu den Kindern die nicht brav waren. Meine kleinen hatten die Stiefel vor die Türe gestellt die am gleichen Abend auch gefüllt reingeholt worden sind. Das Christkind klingelt nur laut kommt nicht persönlich. Allen einen schönen 2. Advent. LG Christine.

Für die nicht so braven Kinder hatte der Nikolaus einen Gehilfen. Knecht Rubrecht. (Nachzulesen bei Theodor Storm). Der ist aber seit den 68ger Jahren im Ruhestand. Die verhaltensauffälligen Kinder werden jetzt von der Supernanny besucht ;))

Sehr schön geantwortet Susan Kerber, brauchen wir wirklich eine Supernanny, ich denke wenn Eltern Liebe, Geborgenheit , den Kinder vermitteln, Anerkennung den Kindern schenken sie ab und zu loben gut führen, dann ist eigentlich schon viel erreicht. An Weihnachten soll alles wieder ins richtige Licht gerückt werden, mit vielen Geschenken werden die Kinder überhäuft. Alles falsch, die kleinen Dinge im Leben geben unsren Kindern viel mehr als Eltern glauben und zwar Zufriedenheit auf Erden.

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