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Marburg um 1900

Ich erhielt vor einiger Zeit von einer ehemaligen Klassenkameradin (Frau. M. Hemmerling) aus Berlin einige E-Mails mit sehr interessanten Informationen und Bildern über ein kleines Stückchen Marburger Geschichte um die Jahrhundertwende von 1900.
Mit ihrem Einverständnis darf ich diese Information an myheimat weitergeben. Zitat aus ihrer Mail: „Du kannst natürlich die Informationen bei "myheimat" benutzen. Ich bin eine Nachfahrin, geb. 1944"

Das erste Bild ist von der Universitätsstraße in Marburg ca 1870:
Das große Haus auf der linken Seite gehörte einst ihren Urgroßeltern.
Ihre Mutter hat mehrere Jahre dort verbracht und Privatunterricht genossen. Dann hat sie auch die Elisabethschule kennen lernen dürfen.

Das Bild von dem Herrn ist ihr Uropa, André Friedrich.
Er war der Mitbegründer des Marburger Spar und Bauvereins.(siehe Foto) und hat 1924 den Vorsitz aufgegeben. 1927 ist er gestorben und das Haus wurde danach aus Kostengründen verkauft. Die Urgroßmutter hatte bis zu ihrem Tod 1944 Wohnrecht.
Der Spar und Bauverein hat viele Projekte geschaffen, die in einer Festschrift von 2007 aufgeführt sind. Diese Festschrift ist in ihrem Besitz.
Daraus geht der Ursprung folgender Strassen hervor: Afföllerstr, Schützenstr, Geschwister-Schollstr., August- Bebelstr. Chemnitzerstr., Eisenstr. Die Bilder aus der Festschrift beweisen es . Er hat am Ortenberg eine gemeinnützige Siedlung für nicht so reiche Leute gegründet.
André Friedrich war auch ein Freund von Emil von Behring. Sie waren öfters in der Sonne Gäste. Die Mutter der Klassenkameradin erzählte ihr, dass sie zu Frau von Behring hingeschickt wurde und nach einem artigen Knicks was abliefern musste.
Zitat aus der Mail von Frau M. Hemmerling:“ Durch für uns nicht mehr verständliche Ungereimtheiten ist er von den bekannten Persönlichkeiten in Marburg gestrichen worden“

  • André Friedrich der Mitbegründer des Spar und Bauvereins
  • hochgeladen von Friederike Haack
  • Bild 3 / 4

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3 Kommentare

Schöner Bericht Friederike, erinnerst du dich noch an unsre Schulzeit wir mussten auch einen Knicks machen und die Jungen einen Diener dies wurde uns in der Schule beigebracht, gehörte noch in die Schulerziehung. Lehrer hatten zu dieser Zeit das Recht Zucht und Ordnung rein zu bringen.

Ja Christine, das waren noch Zeiten. Ich hatte sogar eine Lehrerin, bei der wir jeden Morgen die Hände auf den Tisch legen mussten und sie hat alle angeschaut, ob die Hände und die Nägel sauber waren.

Zunächst muß etwas geklärt werden und zwar, wie ist der Zuname des Uropas? Nachdem ich unter "Friedrich", den es ja auch als Zumamen gibt, nichts fand, suchte ich unter "André" und siehe da, schon wird man fündig. Den letzten Satz kann ich nicht ganz nachvollziehen, denn nach Herrn Professor Dr. Friedrich André wurde 1924 die "Andréstraße" (Abzweig von "Im Gefälle") benannt. Nachzulesen "Marburger Geschichte" auf Seite 399.

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