Lüttich –alte Industriemetropole mit Flair.
Wer auf Reisen etwas Zeit hat, sollte zum Rasten öfter einmal die Autobahn verlassen und sich wundern, was er dabei zu sehen bekommt. So geschehen beim belgischen Nachbarn in Lüttich.
Viele haben die 190.000 Ew. zählende Stadt in Wallonien, der französisch sprechenden Region Belgiens, als schmuddelige, graue Kohle- und Stahlmetropole und Kanonenschmiede Europas in Erinnerung, an der man schnell vorbeifahren sollte. Doch weit gefehlt, seit der Kohlenkrise und dem Verlöschen der Hochöfen hat die Stadt ihr Gesicht verändert und arbeitet weiter daran.
Lüttich glänzt heute als muntere Universitätsstadt an der Maas mit sorgsam restaurierten historischen Gebäuden, alten Kirchen, belebten Gassen und bunten Plätzen mit zahlreichen Straßencafes und ganz viel französischem Flair. Beim Erkunden der Geburtsstadt Georges Simenons verfolgt einen Kommissar Maigret förmlich auf Schritt und Tritt über die Treppen der herrlichen Wohnviertel rund um das Zentrum, durch verschwiegene Gärten und versteckte Hinterhöfe. Natürlich sind die Spuren vergangener Zeiten hier und da noch sichtbar, doch sie verlieren ihre Dominanz zunehmend an Museen, schicke Einkaufstempel und Flaniermeilen. Und immer wieder überraschen grandiose Panoramablicke von den Hügeln der Stadt und insbesondere von der ehemaligen Festung.
Lüttich besitzt den drittgrößten Binnenhafen der Welt, der über den Albert-Kanal von Antwerpen sogar mit kleineren Seeschiffen erreichbar ist. Aber auch für gutes Essen und ihre vielseitige Gastronomie ist die Stadt bekannt, denn hier wurden immerhin die ‘Pommes frites‘ erfunden.
Was als kurze Rast abseits er Autobahn geplant war, erstreckte sich schließlich über einen halben Tag, der bei weitem nicht ausreichte, um Lüttich kennenzulernen.
Hallo Babs, den Trödelmarkt gibt es immer noch. Jeden Sonntag, kilometerlang am Ufer der Maas entlang. Den möchte ich mir auch noch einmal ansehen - er soll sehr interessant sein.
Gruß, Karl-Heinz