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In die Neue Welt-eine Oberhessische Geschichte Teil 2, Die lange Nacht

In die Neue Welt - eine oberhessische Geschichte

Teil 2 – „Die lange Nacht“.

Theaterstück aus dem Ebsdorfergrund in der Waggonhalle Marburg. Premiere am 19. März.
Text, Konzeption und Regie: Willi Schmidt, Wittelsberg.
Im Herbst 2007 fand eine ungewöhnliche Theater-Uraufführung auf der Kleinkunstbühne Waggonhalle in Marburg statt: "In die neue Welt". In Zusammenarbeit mit der Volkstanz- und Trachtengilde hatte der Waggonhallenregisseur und gebürtige Wittelsberger Willi Schmidt eine Überlieferung aus der Geschichte des Dorfes von vor 100 Jahren zu einem Theaterstück zusammengefügt. Mitwirkende waren zumeist junge Leute aus den Dörfern rund um Marburg. Die Volkstanzgruppe der Hessischen Volkskunstgilde hatte hierbei den volkstümlichen Teil übernommen. Mit der Darstellung von Tanz, Gesang und Bräuchen trugen sie in ihren Marburger evangelischen Trachten zum Gelingen der Aufführungen bei. Jetzt ist es Zeit für eine Fortsetzung der Geschichte.
"In die neue Welt, Teil 2, 1913-14: Die lange Nacht"
heisst die Uraufführung am Do. 19. März 2009, 20 Uhr, in der Waggonhalle. Auch wer den ersten Teil nicht gesehen hat, kann problemlos in die neue Geschichte einsteigen. Hier der Inhalt in Kurzform:
Zwei Knechte sind fort aus dem Dorf, um nach Amerika auszuwandern. Gefolgt ist ihnen die Bauerntochter Luise, die in einen der Knechte verliebt ist. Bevor es jedoch nach Amerika gehen kann, sind sie in Hamburg gelandet und versuchen sich dort mit Gelegenheitsarbeit Geld zu verschaffen. Hier beginnt die neue Geschichte: In Parallelbildern wird gezeigt wie es den "Geflüchteten" im proletarischen Milieu des Hamburger Hafenviertels ergeht und was gleichzeitig im oberhessischen Dorf bei den "Daheimgebliebenen" geschieht. Hier dreht sich das Geschehen um die traditionelle Spinnstube, die in authentischen Szenen, Liedern und Tänzen erneut von Mitgliedern der Volkstanz- und Trachtengilde dargestellt wird. In diese traditionelle dörfliche Welt ist eine fremde Person "eingedrungen", aufgenommen worden vom alten Bauern, dem Vater der geflüchteten Luise; so dass diese Welt "aus den Fugen" zu geraten scheint. Derweil hat sich im Hamburger Hinterhofviertel der ehemalige Knecht Heinrich, der jetzt Arbeiter bei der Hamburger Hochbahn ist, zunehmend politisiert und engagiert sich bei den Kommunisten. Auch Luise, die Bauerntochter, zieht es - im Gegensatz zu ihrem Freund Gotthard - immer weniger nach Amerika. Sie ist in Kontakt gekommen mit Künstlern, die nach neuen Ausdrucksformen suchen und fasziniert von dieser Welt. Am Ende der Geschichte beginnt der 1. Weltkrieg...
Auch bei dem zweiten Teil von „In die neue Welt“ hat die „Hessische Volkskunstgilde“ einen wesentlichen Anteil an der Programmgestaltung übernommen. Hier insbesondere die Szenen aus der hessischen Spinnstube, die von Angela Paulus (Willershausen) Birgit Hofmann (Dreihausen), Rita Reinhardt (Wermertshausen) und Marina Wagner (Cappel) bühnenreif erarbeitet wurden. Die musikalische Begleitung hat Schreinermeister Peter Keller (Cappel) übernommen.
Termine: Do. 19.3., Fr. 20.3., Sa. 21.3., So. 22.3.2009, jeweils 20 Uhr, Waggonhalle Marburg, Rud.-Bultmannstr. 2a. Reservierung: 06421/62554. Vorverkauf auch: Grundblick Leser/innen-Büro, Holzhäuser Str. 17, 35085 Ebsdorfergrund-Wittelsberg, Tel. 06424/929240, Di 17.30-19.30, Do 9-11 Uhr
Weitere Infos unter zu erfragen unter beheca@gmx.de oder Bernhard Hermann Tel.: 06421 / 47587

Text und Fotos: Bernhard Hermann, Volkstanz- und Trachtengruppe „Capp ean Cäppche“, Cappel.

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3 Kommentare

Guter Beitrag und Bilder. Schöne Geschichte! Danke

Schön das diese Migration auch ihre künstlerische Aufarbeitung findet. Basiert das Stück evtl. auf einem Buch? Ich wäre daran interessiert. In Marburg kann ich leider so auf die Schnelle nicht vorbei kommen.

Hallo Erwin,
das Stück wurde in den letzten zwei Jahren so nach und nach geschrieben.
Eine Veröffentlichung ist noch nicht geplant.
Wenn aber mehrere Leute nachfragen kann ich mir das schon gut vorstellen.
Gruß aus Marburg
Bernhard

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