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IN 160 TAGEN UM DIE WELT - TEIL 24: SÜDAFRIKA VOLLER MUSIK

5.4.08: Sawubona (Willkommen) in Durban, Natal, Südafrika um 7 Uhr morgens. Ich öffne die Balkontür und – es stinkt nach Afrika. Seltsam, egal wo ich bisher auf diesem riesigen Kontinent war, er stinkt überall gleich. Wir wurden dringend davor gewarnt, in Durban individuell an Land zu gehen. Trotzdem haben wir uns fest vorgenommen, bereits morgen auf eigene Faust los zu ziehen, denn diese Buchungs-Sprüche hören wir jetzt schon rund um die Welt.
Doch heute machen wir tatsächlich zwei organisierte Halbtagsausflüge mit, um uns ein Bild zu machen, wie die Lage wirklich ist. Morgens lassen wir uns die Innenstadt, die Markthallen und den Botanischen Garten zeigen. Nachmittags, nach kurzem Imbiss an Bord, fahre ich mit dem Ausflugsbus ins Tal der tausend Hügel und zu einem touristischen Zuludorf (Tanzvorführung) mit angegliedertem Reptilienpark. Fazit: Beide Exkursionen waren das viele Geld nicht wert und die Bevölkerung zeigt sich feundlich.

6.4.08: Morgens begrüßt uns eine Zulu-Tänzer Gruppe auf dem Kai. Wir fahren mit dem städtischen Shuttlebus zum Nordstrand in das Shaka-Ressort (Freizeitgelände). Wir spazieren am Strand entlang und zurück. Mittagessen im wunderschönen Shaka Restaurant (Springbock-Steak). Eine männliche Doo-Wop Gruppe (Streetcorner-Gesang) kommt an unseren Tisch und ich singe mit den überraschten Jungens „Homeless, homeless“, die Township- Hymne von Ladysmith Black Mambaso. Anschließend Bummel durch die Touristenläden. Wir kaufen zwei schöne Glasperlenlampen und schauen verschiedenen Tanzgruppen bei ihren Auftritten auf der Plaza zu. Sehr gut! Abends kommen die Shaka-Zulu Tänzer an Bord und zeigen uns, was sie uns morgens schon auf dem Kai gezeigt haben.

7.4.08: Wir bummeln ohne Bodyguard durch die City und beobachten das afrikanische Treiben in der Stadt. Besonders fasziniert uns das ständige Gehupe von kleinen privaten Bussen, die als (illegale) Sammeltaxis Passanten auflesen und absetzen. Wir laufen lange und weit durch die Menschenmengen. Keiner belästigt uns. Mittags noch einmal Essen gehen im faszinierenden Shaka Restaurant. Um 19 Uhr verlässt unser Schiff den Hafen von Durban. Abends die siebte (und für uns zweitletzte) Willkommens-Show an Bord mit Eric Emmanuele, Hill Gutt u.a.

8.4.08: Ankunft im Hafen von East London (Buffalo City), Südafrika. Wir machen einen organisierten Ausflug in ein echtes Xhosa Dorf. Dort trennt man Männlein und Weiblein und uns werden in die alten Stammesbräuche (u.a. Jungfernschaft, Beschneidungen) erklärt. Mit viel Engagement und Details erklärt man uns das traditionelle Leben der Xhosa, serviert uns einige in unserem Beisein zubereitete Speisen und Getränke. Zum Abschluss singen die Kinder inbrünstig für uns: „Stille Nacht, Heilige Nacht“ in Xhosa, die Sprache mit den vielen Schnalzlauten, bei denen die Prothese rausfliegt (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/IsiXhosa_Sprache). Wohl der einzige Ausflug, der sein Geld wert war.

9.4.08: Morgens 8 Uhr Ankunft am Pier von Port Elisabeth. Meine Frau macht einen organisierten halbtägigen Ausflug in den Addo-Elefantenpark. Da mich Dickhäuter nicht interessieren, mache ich eine Stadtrundfahrt und bleibe allein in der Stadt, um noch zu bummeln und mich dann später mit Marlene zu treffen. Wie immer sind wir ohne Schmuck und ärmlich gekleidet und werden auch nicht angebettelt. Da jedoch meine weit gereisten Sandalen ihren Geist endgültig aufgeben, kaufe ich mir ein paar weiße Schuhe, die ich direkt an lasse, um sie einzulaufen. Kaum bin ich damit auf der Straße, werde ich schon angebettelt. Kleider (Schuhe) machen doch Leute! Dann gibt es in der ganzen Stadt den all-nachmittäglichen Stromausfall und eine weibliche Shoppingorgie findet ein plötzliches unfreiwilliges Ende. Wir fahren mit einem Shuttlebus zu einem Touristen-Ressort außerhalb der City und bummeln dort noch ein wenig durch die heile Touristenwelt – welch ein Kontrast zur brodelnden City! Das Schiff legt erst um 24 Uhr ab. Was soll das, wo sich hier sowieso keiner mehr hinaus traut? Heute in einem Monat werden wir schon in Hamburg ankommen, oh Mann!

10.4.08: „Erholung auf See“. Viele Eindrücke sind wieder zu verarbeiten und ein Ruhetag tut gut. Buch: Gabriel Garcia Marquez: „100 Jahre Einsamkeit“ als Rückblick auf Cartagena/Kolumbien. Abends Gala-Show und Gala-Dinner.
Siehe auch: http://www.myheimat.de/marburg/beitrag/77796/in-16...

  • Durban von oben, im Vordergrund ein Tempel der Bahai
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  • Rathaus Durban mit illegalem Sammeltaxi (rechts)
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  • Im Botanischen Garten von Durban. Wie heißt der Vogel?
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  • Stiefeltanz der Arbeiter aus den Diamantminen (Boot-dance)
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  • Touristen-Kutscher. Schon fürs Foto will er viel Geld
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  • North Shore in Durban - mit Haifischnetzen geschützt
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  • Mein kulinarischer Tipp: Shaka Restaurant am Strand von Durban
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  • "Meine Vikki" (Queen Victoria) in Port Elisabeth
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  • Xhosa-Symbolik für Alte, mit Pinsel aufgetragen.
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10 Kommentare

..wieder ein toller Bericht aus deinem Reisetagebuch, danke fürs Lesenlassen!

Ein sehr ansprechender Beitrag.

Ich freue mich auf Afrika im Juni 2009 !

Gruß Peter

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