Hohe Auszeichnung für den Cappeler Kurt Naumann
Eine große Ehre wird heute dem Cappeler Kurt Naumann zuteil, er wird im großen Sitzungssaal des Cappeler Rathauses mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Angeregt hat die Auszeichnung Ehrhard Scholz, als 2. Vorsitzender Sozial-verband Deutschland, Regionalverband Hessen-Nord.
Werden solche Ehrungen normalerweise im Marburger Rathaus durchgeführt, so hat sich Kurt Naumann für das Cappeler Rathaus entschieden, mit der Begründung: „Ich bin Cappeler und habe mein ganzes Leben hier Verbracht. Mein Lebensmittelpunkt war immer in Cappel, also kann die Auszeichnung auch hier im Cappeler Rathaus stattfinden“. Die Bereitschaft zu ehrenamtlicher Tätigkeit hat er wohl vom Vater übernommen, denn auch er war in vielen Ämtern ehrenamtlich tätig. Dabei ist es gar nicht so selbstverständlich, dass Kurt Naumann sich ein Leben lang für Andere eingebracht hat. Nach Beendigung seiner Schulzeit absolvierte er eine Ausbildung zum Elektromonteur und arbeitete anschließend in diesem Beruf. 1960 musste ihm, aufgrund eines Arbeitsunfalls sein rechter Unterschenkel amputiert werden, so dass er durch die entstandene Schwerbehinderung nicht weiter in diesem Beruf arbeiten konnte. Nach der sich anschließenden gesundheitlichen und beruflichen Rehabilitation arbeitete er von 1962 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1996 als Zivil-Verwaltungsangestellter im Fernmeldezentrum der Bundeswehr in Marburg. Neben seiner beruflichen Tätigkeit legte er den Schwerpunkt auf sportliche und soziale Tätigkeiten. Von 1972 bis 1996 trat Konrad Naumann als Personalratsmitglied und Vertrauensmann der Schwerbehinderten als Interessenvertreter für seine Kolleginnen und Kollegen der Bundeswehrverwaltung des Marburger Verteidigungskreiskommandos ein. Zusätzlich bekleidete er von 1988 bis 1996 das Amt des Hauptvertrauens-mannes der Schwerbehinderten in Frankfurt-Eschborn beim Bereichsfernmeldeführer IV. Parallel zu der Tätigkeit als Vertrauensmann der Schwerbehinderten und Personalrats-mitglied war Konrad Naumann gleichfalls von 1969 bis 1984
Vertrauensmann der Gewerkschaft ÖTV für die Zivilbeschäftigten der Bundeswehr im Standort Marburg und wirkte für die Interessenvertretung aller Angestellten der zivilen wie auch militärischen Dienststellen.
Seit 1988 engagiert sich Kurt Naumann im Sozialverband Deutschland – Ortsverband Niederasphe als Beisitzer. Seit 1999 betreut er diesen Posten ebenfalls auf Kreisverbands-ebene. Aufgrund seiner langen Zugehörigkeit zur Bundeswehr ist er engagierter Vorstandsbeauftragter für die ehemaligen Bundeswehrangehörigen und zeigt sich als kompetente Vertrauensperson für die Mitglieder im Stadtgebiet Marburg. Ein Großteil des Engagements von Naumann`s Kurt, wie er in Cappel genannt wird, liegt im sportlichen Bereich. Als er nach seinem Unfall den aktiven Sport zunächst aufgeben musste, begann er sich vermehrt in der Jugendarbeit zu engagieren. Er tat dies als Leichtathletik- und Jugendwart des TSV 06 Cappel e. V. von 1961 bis 1970. Hermann Dany vom TSV Cappel würdigt die Verdienste Kurt Naumanns für den Verein. Viele Generationen von Sportlern hätten bei ihm das Sportabzeichen abgelegt. Bei vielen Vereinsveranstaltungen sei Kurt Naumann immer zur Stelle gewesen. Für den FSV 1926 Cappel e. V. setzte er sich in den Jahren 1962 bis 1980 als Schüler- und Knabenwart sowie als Schülertrainer ein. Für den Hessischen Leichtathletik Verband fungiert Konrad Naumann seit 1984 als Kampfrichter. Damit ist Kurt Naumann seit Jahrzehnten eine engagierte Person auf Kreis- Landes- und Bundesverbandsebene. Durch seine Mitgliedschaft im Naturschutzbund Deutschland e. V. war er bereits aktiv im Naturschutz tätig. 1978 beteiligte er sich maßgeblich an der Gründung der Ortsgruppe Cappel des
Naturschutzbundes Deutschland e. V. Daran anschließend übte er bis 1991 das Amt des 2. Vorsitzenden aus.
An den körperlich stark fordernden Arbeiten des Vereins beteiligte er sich trotz seiner Behinderung soweit dies möglich war. Obwohl er mittlerweile kein Vorstandsamt mehr ausübt, nimmt er weiterhin aktiv am
Vereinsleben teil. 1961 initiierte Kurt Naumann die Gründung des Verkehrsvereins Cappel und ist seitdem engagiertes Mitglied. Auch politisch hatte sich er sich engagiert. In den Jahren 1961 bis 1974 war Mitglied der freien Wählergemeinschaft der damals noch selbständigen Gemeinde Cappel. Bei vielen Veranstaltungen in Cappel war Kurt Naumann immer ein unermütlicher Helfer und Ratgeber. Unterstützung erhielt er dabei immer von seiner Frau Elly, die „mitgezogen hat“, wie er sagt. „Ohne sie wären alle meine Tätigkeiten gar nicht möglich gewesen“.
Text und Foto Bernhard Hermann
Da hatte ich keine Ahnung davon. Danke für die Lebebnsgeschichte vom Herr Nauman Bernd. Sehr gut geschrieben!