Heute Antikriegstag/Veranstaltungen
Deutschland führt wieder Krieg
Am 1. September diesen Jahres jährt sich zum 70. Mal der Überfall des faschistischen Deutschlands auf Polen. Dies war der Beginn des 2. Weltkriegs. Zentrales Ziel des Krieges war die Schaffung eines einheitlichen europäischen Wirtschaftsraumes für das deutsche Kapital. Zur Durchsetzung dieses Ziels legten Wehrmacht und SS große Teile Europas in Trümmer. 65 Millionen Menschen wurden ermordet. Nach der Zerschlagung des deutschen Faschismus durch die Alliierten galt die Forderung „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“. Aber schon zehn Jahre nach Kriegsende begann mit der Gründung der Bundeswehr die Wiederbewaffnung der BRD. Bis Ende der 1980er Jahre diente die Bundeswehr in erster Linie als Drohkulisse gegenüber der UdSSR und ihren Verbündeten. Seit dem Ende der Systemkonkurrenz versteht sie sich zunehmend als Interventionsarmee, deren Aufgabe in den Verteidigungs-politischen Richtlinien bereits 1992 so beschrieben wurde: „Verteidigung der Märkte und Rohstoff-quellen weltweit“. Mit der Bombardierung Jugoslawiens durch die bundesdeutsche Luftwaffe im Jahr 1999 führte das NATO-Mitglied Deutschland zum ersten Mal seit 1945 wieder aktiv Krieg. Aktuell wird die Bundeswehr in vielen Ländern und Krisengebieten eingesetzt; u. a. beteiligt sie sich am Krieg in Afghanistan. In Marburg und findet eine Reihe von Veranstaltungen anlässlich des Antikriegstages statt:
Di., 1.09.2009, 18:00 Uhr: Uhr Kundgebung am Deserteursdenkmal in der Frankfurter Straße in Marburg Veranstalter: Bündnis nein zum Krieg Marburg
Di., 1. 09.2009, 19:00 Uhr: Kranzniederlegung am Deserteursdenkmal/ Die Linke MR-BID
Di., 1.09.2009, 20:00 Uhr: Lesung „Wenn ich nicht schreie, ersticke ich.“ Lesung mit Manfred Fenner und Pit Metz im G-Werk (Afföller)
Do, 3.09.2009, 20:30 Uhr Barrieren überwinden, die israelische Friedensaktivistin Keren Assaf berichtet, Cafe am Grün, Marburg/ Veranstalter: DFG-VK Marburg
Am Krieg sind immer mindestens zwei Seiten beteiligt. Krieg ist keine Sache von nur einer Nation oder eines Volkes. Wenn man gegen Krieg ist, sollte man diese (und andere) Fakten nicht aus den Augen verlieren.
So wurde Polen auch von den Russen mit ähnlichen Motiven überfallen. Desweiteren hatte Stalin extrem (mehr) aufgerüstet, um Europa mit dem Kommunismus zu beglücken. Dieser kleine Italiener war auch noch recht aggressiv. Und in der Zeit war man eh auf der Welt schneller bereit, die Kanonen auszupacken. Usw.
Also sehr aggressive, kriegerische Zeiten - und wenn man zu den Verteidigern gehört oder sich zumindest dazu zählt, sieht die Angelegenheit noch mal ganz anders aus.
"Nie weider Krieg" ist zwar leicht gesagt und schnell gefordert - aber ohne realistischen Blick auf die Angelegenheiten wird sich nie etwas ändern.