GELIEBTES SPANIEN – TEIL 27 – FUERTEVENTURA, DIE GROßE LEERE
Dass die Kanarischen Inseln geographisch zu Westafrika gehören wird dem Besucher nirgendwo deutlicher als auf Fuerteventura, das die zweitgrößte Landfläche der Kanaren besitzt. Doch dieses Land, das wie seine kanarischen Schwestern vulkanischen Ursprungs ist, besteht hauptsächlich aus erodierten Felsen, Steinen, Sand und Dünen. Das Auge des Besuchers vermisst grüne Felder und Wälder.
Mit nur maximal 800 Metern Höhe des Pico de la Zarza (Jandia) leidet die wüstenähnliche Insel unter ewigem Wassermangel, weshalb die Landwirtschaft außer Aloe Vera kaum etwas hervor bringt. Der stetige Wind trocknet das Land zusätzlich aus, weshalb die Insel als Paradies für Windsurfer bekannt ist. Der Durchschnittstourist ist jedoch wegen des ewigen Windes und der kargen Vegetation meist enttäuscht und genervt und kommt nicht wieder. Die Sahara ist nicht weit und hat großen Einfluss auf das Wetter der Insel. Besonders Calima-Wetterlagen mit sprunghaftem Anstieg der Temperaturen um mehr als 10 Grad an einem Tag und dem heißen oft mit Sand angereicherten Ostwind aus der Wüste, der auch Heuschreckenschwärme aus Nordafrika mit sich führen kann, haben schon so manchen Urlauber vertrieben.
Fuerteventura ist eine Bade- und Sportinsel und bietet dem Besucher nur wenige Sehenswürdigkeiten wie den Dünenpark bei Corralejos, ein recht armseliges Ecomuseum, die ehemalige Hauptstadt Betancuria, den heiligen Berg La Montaña Tindaya und die sagenumwobene ehemals deutsche Villa Winter im abgelegenen Südwesten der Insel, die nur über eine endlose Sandpiste erreichbar ist.
Alles in Allem ist die melancholische Insel ein großer Sandkasten in den böse Kinder viele Steine warfen. Da ich persönlich bei meinem zweimaligen Besuch der Insel keine nennenswerten Fotomotive fand, zeige ich hier nachstehend einige Fotos von unserem mh-Kollegen Karl-Heinz Töpfer mit dessen freundlicher Genehmigung.
Für mich wäre das nichts,sehe mir sehr gerne schöne Städte an.