Bürger an Windkraftanlagen beteiligen!
Marburger Linke will Akzeptanz für Windkraftanlagen auf den Lahnbergen erhöhen. Baustoff Holz soll geprüft werden. Haushaltsüberschüsse in Windkraft investieren
Die Fraktion Marburger Linke in der Stadtverordnetenversammlung der Universitätsstadt Marburg (StVV) beschäftigte sich in der Fraktionssitzung am 19. Oktober ausführlich mit dem geplanten Zubau von Windkraftanlagen auf dem Gebiet der Stadt Marburg.
Die Marburger Linke begrüßt den geplanten Zubau von Windkraftanlagen im Landkreis Marburg-Biedenkopf und auf dem Stadtgebiet der Universitätsstadt Marburg. Ohne einen erheblichen Zuwachs an installierter Leistung von Windrädern wird das Ziel, den Landkreis bis 2040 von fossilen und atomaren Energiequellen unabhängig zu machen (Beschluss des Kreistages vom September 2007), nicht erreichbar sein. Das Hauptargument der Gegner "Windkraftmonster verschandeln die Landschaft und beeinträchtigen das Stadtbild" ist für die Fraktion nach den Eindrücken der ersten Visualisierungen erledigt.
Die Fraktion Marburger Linke in der StVV fordert jedoch, dass die Finanzierung der Windkraftanlagen vor allem durch Akteure erfolgen soll, die im heimischen Landkreis ansässig sind. So fordert die Fraktion in einem Antrag an die StVV den Magistrat auf, zusammen mit der Sparkasse Marburg-Biedenkopf und der Stadtwerke GmbH nach Lösungen zu suchen, die vor allem heimischen Kapitalgebern offen stehen sollen. Zudem sollen Haushaltsüberschüsse nicht für die ökonomisch zweifelhafte Schuldentilgung verwandt werden, sondern als Direktinvestitionen in Windkraftanlagen den regionalen Wirtschaftskreislauf stärken.
Hierbei sind viele Gesellschaftsformen denkbar. Bürgerwindkraftanlagen, Betreibergesellschaften mit Kommunen, heimischen Unternehmen und Bürgern als Kommanditisten, auch interkommunale Zweckverbände oder GmbHs unter kommunaler Beteiligung sind möglich. Entscheidend ist, dass die Wertschöpfung durch die Windkraftanlagen in der Region verbleibt.
Um die Akzeptanz der Windkraftanlagen bei den Marburger Bürgerinnen und Bürgern zu erhöhen, beantragt die Fraktion darüber hinaus zu prüfen, ob die Türme der Windkraftanlagen aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz errichtet werden können. Zudem sollen die Bürgerinnen und Bürger besser über künftige Einnahmen aus den Windkraftanlagen informiert werden.
Daß Wikipedia den Windrädern einen Persilschein ausstellt, wundert mich nicht. Zu groß ist der Einfluß der Industrie dort. Wer über Kapital und eine "pressure group" (z.B. eine EDV-Abteilung) verfügt, gewinnt dort jeden "edit war".
In Wahrheit schätzt der "Naturschutzbund", daß in Deutschland pro Jahr bis zu 150.000 Vögel in Windrädern zu Tode kommen (siehe NaBu home oder Spiegel.de oder: Hans werner sinn, Direktor des Ifo-Instituts "Das grüne Paradox" FAZ 5.1. 2009). Besonders schlimm dürfte es im winter sein, wenn die warmen Generatorhüllen als Ruheplätze von ihnen angenommen werden und sie, aufgescheucht, in die rotoren fliegen.
Im Internet als PDF verfügbar: Prof. Dr. iur. Erwin Quambusch: "Infraschall von Windkraftanlagen als Gesundheitsgefahr". Und über Google scholar bekommt man die hochinteressante Arbeit von Lars Ceranna et alii: "Der unhörbare Lärm von Windkraftanlagen" eine Publikation der Bndesanstalt für Geowissenschaften und rohstoffe in Hannover. Auf Seite 15 erwähnt Ceranna, daß noch in 35 km entfernung vom Windpark Pinon Flat in Süd-Californien 2005 "kohärenter Rotorlärm noch detektiert werden konnte".
Das Problem bei diesen Messungen besteht allerdings darin, daß nur die fortpflanzung durch die Luft gemessen wurde. Was mir viel mehr am Herzen liegt, ist , zu ergründen, wie sich der über die Ständer dem Erdreich mitgeteilte Infraschall auswirkt. Jeder angler weiß, daß regenwürmer, die Nachts an die Oberfläche kommen, durch den geringsten Trittschall wieder vertrieben werden und ins schützende Erdreich zurückkriechen. Was wird aus dem Bodenleben des Waldes wo solche dinger stehen? Wie reagieren erdbewohnende Kleinsäuger auf diese Zwangsberieselung?