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BOB iss Cool, Fahren ohne Alkohol

BOB iss Cool, Fahren ohne Alkohol.
Bei den älteren Jugendlichen des BkJ (Bund kultureller Jugend) ist das schon lange üblich.
Sie sind verantwortungsbewusst und fahren kein Auto wenn sie Alkohol getrunken haben.
Da wird immer einer ausgesucht der die Aufgabe des „BOB“ übernimmt, keinen Alkohol trinkt und die Anderen Trachtenträger/Innen sicher nach Hause fährt. (Der Satz musste sein. Dann passt der Bericht auch in die Trachtensparte)

Da läuft gerade im HR 4 die Sendung „Mein Verein“, bei der die Radiomacher heute in Hertingshausen bei Kassel über den dortigen Verein „BOB eV“ berichten.
Daher im folgenden ein paar Infos zur Aktion „BOB“.

Auf Einladung von MdB Sören Bartol informierte sich am Samstag Kurt Bodewig Präsident „Deutsche Verkehrswacht e.V.“ und Bundesminister a.D. in Marburg über das Projekt „verkehrssicher-in- mittelhessen“, zu dem auch das Teilprojekt „BOB“ gehört, das vom Polizeipräsidium Mittelhessen initiiert wurde. „BOB“ - Eine Kampagne gegen Alkohol am Steuer richtet sich vor allem an Jugendliche zwischen 18 und 24 Jahren und soll mithelfen, die Zahl der schweren Verkehrsunfälle zu reduzieren.

Sören Bartol nutzte den Marburgbesuch des ehemaligen Bundesverkehrsministers und jetzigen Präsident der „Deutsche Verkehrswacht e.V“ Kurt Bodewig zur Vorstellung der erfolgreichen Arbeit zur Erhöhung der Verkehrssicherheit im Mittelhessischen Raum. Hierzu waren auch Lothar Wähler (Verkehrsdienst Marburg-Biedenkopf) und Klaus Schnitzky (Kreisverkehrswacht Marburg-Biedenkopf) mit Polizeioberrat Manfred Kaletsch vom Polizeipräsidium Mittelhessen ins „Cafe Barfus“ in Marburgs Oberstadt gekommen. Kaletsch nannte zu Beginn der Präsentation ein paar Zahlen zur Unfallstatistik. So wurden im Jahr 2006 im Bereich des PP Mittelhessen (Landkreise Gießen, Marburg-Biedenkopf, Lahn-Dill, und Wetterau) insgesamt über 20.000 Verkehrsunfälle polizeilich aufgenommen, dabei wurden 67 Personen getötet und über 5657 Personen verletzt. Im regionalen als auch im bundesweiten Vergleich wird jungen Erwachsenen im Alter von 18-24 Jahren ein erhöhtes Risikoverhalten bescheinigt. Diese Zielgruppe ist bei einem Anteil von 8,5 Prozent der mittelhessischen Gesamtbevölkerung mit ca. 25 Prozent bei den getöteten oder verletzten Unfallbeteiligten vertreten; bei den Alkoholunfällen sogar zu ca. 30 Prozent. Hauptunfallursachen sind insbesondere Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen. Das Projektziel von „verkehrssicher-in-mittelhessen“ ist die mittelfristige Reduzierung von Verkehrsunfällen, insbesondere mit schweren Folgen. Darüber hinaus werden verkehrs- und kriminalpolizeiliche Aspekte miteinander verknüpft (z.B. Aufklärung über Unfallursachen, aber auch Aufklärung über Alkohol/Drogen und Gewalt). Auf eine ausgewogene Mischung von präventiven und repressiven Elementen (z.B. umfangreiche Präventionsarbeit, aber auch Erhöhung des Kontrolldruckes in Bezug auf Fahrten unter Alkohol- und/ oder Drogeneinfluss sowie Fahrten mit erhöhter Geschwindigkeit) wird besonders Wert gelegt. „Alleine könne man das Problem nicht lösen“ sagte Manfred Kaletsch. „Deshalb sind wir Kooperationen mit externen Behörden und Verbänden auf kommunaler Ebene (Einrichtung „Runder Tische", Verkehrssicherheit) eingegangen die eine nachhaltige Präventionsarbeit und den Zugang zu der Hauptzielgruppe (18 – 24 jährige) ermöglichen. Den Zugang zu den Jugendlichen wollen wir mit der Durchführung von Workshops erreichen mit denen wir in die Schulen, Fahrschulen und Betriebe gehen. Seit Mai 2007 wurden bis zum heutigen Zeitpunkt mehr als 200 Workshops mit über 7500 Teilnehmern durchgeführt. Zu dem wird mit dem Deutschen Roten Kreuz ein Kooperationspartner präsentiert, der durch seine hauptamtlichen Ausbilder in den Lebensrettenden-Sofortmaßnahme- und Erst-Hilfe-Kursen im Zuständigkeitsbereich des PP Mittelhessen exklusiv die Zielgruppe mit dem Workshop erreichen kann, hier insbesondere Fahrerlaubnisbewerber. Zum Programm „verkehrssicher-in-mittelhessen“ gehört auch das Teilprojekt „BOB“, das sich immer größerer Akzeptanz erfreut.
Ursprünglich kommt „BOB“ aus Belgien und wird dort schon seit 13 Jahren praktiziert. Bei Partys, Disco-Besuchen oder anderen Veranstaltungen, bei denen Alkohol getrunken wird, gibt sich jemand durch Vorlage des knallgelben Schlüsselanhängers mit dem „BOB“-Logo, als „BOB“ zu erkennen und verzichtet damit auf das Trinken von alkoholhaltigen Getränken. Für „BOB“ gilt dann Null-Komma-Null - Promille. Der „BOB" ist die Person mit der Verantwortung für das Fahren; die Person, die nicht trinkt weil er/sie fährt. Dank „BOB" können die übrigen feiern und trinken und kommen trotzdem sicher nach Hause. „BOB" stellt das Verantwortungsbewusstsein gesellschaftlich auf eine höhere Stufe und führt somit zum Imagegewinn desjenigen, der an diesem Abend auf das Alkoholtrinken verzichtet. Er ist nicht mehr der „Looser“ des Abends, sondern er demonstriert für alle sichtbar Verantwortungsübernahme, indem er dafür sorgt, dass die Anderen gut und sicher nach Hause kommen. Hierfür erhält er vom Gastronomen ein alkoholfreies Freigetränk. Das Konzept sei „genial einfach und einfach genial“ sagte Kaletsch. Bisher haben sich im Mittelhessischen Raum schon über 300 Gastronomiebetriebe beteiligt, 62 000 Schlüsselanhänger seien zielgerichtet verteilt worden. Selbst im Internet bei „wer-kennt-wen“ hätte sich eine BOB-Gruppe mit mehr als 10.000 Beteiligten gebildet. „Wichtig ist die Kontinuität dieses seit zwei Jahren funktionierenden Projektes, das es zu unterstützen lohnt. Vor allem auch das über das berufliche Maß hinausgehende Engagement der Projektbeteiligten verdient große Anerkennung“ sagte Verkehrswacht-Präsident Kurt Bodewig. Finanziell wird die Aktion durch Spenden von Institutionen und Firmen getragen. Die Medienpräsenz haben verschieden Zeitungsverlage des Mittelhessischen Raumes übernommen. Die Oberhessische Presse trägt seit einigen Jahren zur Verstärkung des Bekanntheitsgrades der Aktion „BOB“ bei.

Foto: Manfred Kaletsch (Polizeipräsidium Hessen, Projektleiter), Lothar Wähler (Verkehrsdienst Marburg-Biedenkopf), Kurt Bodewig (Präsident Deutsche Verkehrswacht), Sören Bartol (SPD-Bundestagsabgeordneter) und Klaus Schnitzky (Kreisverkehrswacht Marburg-Biedenkopf)

Text und Foto: Bernhard Hermann

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