Beilstein/Mosel - ein Ort, wie eine Filmkulisse
Eine herbstliche Wander- und Fahrradtour führt uns nach knapp zwei Stunden Fahrtzeit von Marburg an den windungsreichen Flusslauf der Mosel. Man befindet sich nicht nur ständig zwischen grünen Weinberghängen, sondern begegnet auch vielen Zeugnissen einer längst vergangenen Zeit, und manchmal trifft man auch auf Filmgeschichte, wie im nur 130 Einwohner zählenden Städtchen Beilstein.
In den letzten 80 Jahren diente das seit 700 Jahren unveränderte Ortsbild Beilstein einer beliebten Filmkulisse mit mehr als ein Dutzend Filmen. In der Winzerschenke an der langen zur Klosterkirche hinaufführenden steilen Treppe machen wir Rast bei Moselwein und den leckeren mit Käse und Wurst belegten, aufgebackenen Winzer-Brötchen. Anhand von vielen aufgehängten Bildern erfahren wir, dass hier in den 30er-Jahren der berühmte Heimatfilm, "Wenn wir alle Engel wären" mit Heinz Rühmann gedreht wurde. Auch der "Schinderhannes" mit Curd Jürgens wurde vor dieser herrlichen Kulisse mit überbautem Altstadttor, dem berühmten "Sauschen Haus" und der bereits erwähnten Klostertreppe gedreht. Zurzeit wird hier eine englische Fernsehserie für die BBC produziert.
Etwas Mühe bereitet schon der Aufstieg zu der hoch über Beilstein thronenden Burg Metternich und lässt uns einen wunderbaren Blick auf die Mosel-Schleife und den kleinen Ort mit der prächtigen Klosterkirche, das Zollhaus, das Zehnthaus und die fürstgräfliche Metternich'sche Kellnerei werfen.
Die nachmittägliche Radtour auf gut ausgebauten Radwegen führt über Cochem, Moselkern zur wahrscheinlich schönsten Ritterburg Deutschlands, die Burg Eltz. Seit über 850 Jahren steht die alte Burg auf einem steilen Felskopf inmitten eines engen Seitentals der Mosel.
Eine Zeitreise durch acht Jahrhunderte Geschichte!
Ein schöner Tag endet wieder in Beilstein.
Mit schweren Beinen, aber mit dem Gedanken, etwas für Kultur und Gesundheit getan zu haben, geht es heim ins Marburger Land.
Gut, dass man mit den Myheimatlern auf Reisen gehen kann. Da lernt man Deutschland kennen!
Danke Peter!
VG Sabine