100 Jahre Führerschein: Zeigt Eure alten Lappen
Vor 100 Jahren hat der letzte deutsche Kaiser, Wilhelm II., verfügt, dass jeder, der "auf öffentlichen Straßen oder Plätzen ein Kraftfahrzeug führen will", eine behördliche Genehmigung vorweisen muss. Diese Genehmigung müsse der Führer des Fahrzeugs mit einer Bescheinung vorweisen - der Führerschein war geboren. Zwar gab es auch vorher schon in einzelnen deutschen Provinzen solche Bescheinigungen. Mit dem "Gesetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 3. Mai 1909" trat jedoch zum ersten Mal eine deutschlandweit einheitliche Regelung in Kraft.
Der "Lappen", der zuerst auf grauem, später auf rosa Papier gedruckt wurde und mittlerweile - seit 2006 - als EU-Führerschein im Scheckkartenformat ausgegeben wird, hat seitdem Autofahrer in Deutschland begleitet. Wer ohne Fahrerlaubnis fährt, muss mit hohen Strafen rechnen.
Nicht nur der Auftritt des Führerscheins hat sich im Laufe der vergangenen 100 Jahre geändert, sondern auch die gesetzlichen Bestimmungen, die hinter dem "Lappen" stehen. So dürfen Frauen selbstständig erst seit 1958 ihren Führerschein machen. Zuvor benötigten Frauen die Einverständnis ihres Ehemannes, um die Prüfung ablegen zu dürfen. Seit 1986 gibt es den Führerschein zunächst nur auf Probe und seit 2006 gibt es den schicken EU-Führerschein.
Das Mitmach-Portal myheimat feiert den 100. Geburtstag des Führerscheins und lädt alle User ein, ihre "Lappen" in Kombination mit einem aktuellen Porträtfoto vorzustellen. Wir wollen nämlich sehen, was mittlerweile aus den damaligen Fahr-Anfängern geworden ist.
Wer Geschichten über die Führerscheinprüfung oder Fahrschulzeit erzählen kann, hat zudem gute Chancen, auch im Print veröffentlicht zu werden. Die besten Geschichten werden wie immer im Wochenendmagazin "win", der Oberhessischen Presse und den Anzeigenzeitungen Hinterland-, Marburg- und Anzeiger extra abgedruckt.
Links zu weiteren Beiträgen:
http://www.myheimat.de/beitrag/97892
http://www.myheimat.de/beitrag/98766
Mein "Grauer" stammt aus dem Jahr 1974, damals wurde der "Erwerb der Fahrerlaubnis für die Klassen 4 und 5" in der Schule angeboten.
Das Foto kann ich keinem zumuten, ich würde mich sogar selbst einfangen.
Das fand auch 1981 ein DDR-Grenzsoldat, der die Frechheit besaß, mich wegen mangelhafter Dokumente am Kontrollpunkt Helmstedt zurück in den Westen zu schicken. Nicht nur das ich eine Party in Berlin verpasst habe, der nächste Söldner behauptete allen Ernstes, ich hätte widerrechtlich auf dem Hoheitsgebiet der Deutschen Demokratischen Republik gewendet. Nach zweieinhalb Stunden und Fahrzeugdurchsicht durfte ich wieder weiter (zurück) fahren.
Die Rückbank habe ich zuhause wieder eingebaut, verständlich wohl, dass ich danach nicht mehr fahrtüchtig war.
Bei der nächsten Fahrt nach Berlin hatte ich zwar das rosa Scheinchen, nur fehlte auf dem Foto die Brille - ging aber gerade nochmal gut.
Mittlerweile habe ich noch einen "Gelben" (Personenbeförderung) und einen "Grauen" (international), beide ohne Bild da nur mit dem normalen gültig.