Marburger Bahnhof „Bahnhof des Jahres“ aber nicht für ALLE
Heute ist mir zum wieder holten male passiert, dass der Aufzug zu meinem Bahngleis defekt war. Wie ich erfuhr wurde der Aufzug schon vor Tagen von der Feuerwehr Marburg gesperrt. Ein Aufkleber der Feuerwehr befand sich auf dem Bedienpfosten.
Ich fahre mehrmals die Woche zwischen Marburg und Gießen mit dem Zug. Natürlich wähle ich diese Verbindungen, wo es keine Probleme mit dem Ein- und Ausstieg gibt. Die Züge mit der fünfstelligen Zahl verfügen über kleine Rampen, die automatisch bei Türöffnung zur Verfügung stehen.
Heute wollte ich wieder zum Bahngleis 4 um den Zug zu benutzen. Jedoch war der Aufzug schon großräumig abgesperrt.
Die Befragung bei der Auskunft ergab auch nichts befriedigendes, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen können dann eben nicht mit dem Zug fahren.
Der Bahnhof soll „Bahnhof des Jahres“ sein.
Ein Bahnhof der erst vor kurzer Zeit für viele Millionen umgebaut wurde, es nicht geschafft hat einen Plan B für den Fall das der Fahrstuhl nicht geht zu schaffen, stellt sich ein Armutszeugnis aus. Für die Fußgänger gibt es die Möglichkeit durch die Unterführung die Treppe zu nehmen, oder von außen die Wendeltreppe nutzen.
Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen gibt es absolut keine Alternative. Bei dem Umbau haben es die Verantwortlichen nicht geschafft anstelle der Wendeltreppen auch noch Aufzüge zu installieren.
Was man von den Herren der Auskunft im Bahnhofsgebäude zu hören bekommt lauft darauf hinaus, dass man dann eben seine Pläne ändern muss und zu Hause bleibt.
Inklusion, nicht auf dem Marburger Bahnhof.
Natürlich ist in Gießen auch schon der Aufzug auf dem Bahngleis ausgefallen, jedoch hat man die Möglichkeit einen Fahrstuhl bei der Überführung zu nutzen.
Sorry liebe DB, ich lasse mir von Euch nicht vorschreiben, wann ich mit dem Zug von A nach B fahren möchte und erwarte dass Sie eine Möglichkeit schaffen, die Menschen mit Mobilitätseinschränkungen bei Ausfall des Fahrstuhls zu den gewünschten Bahngleisen bringt !
Sauerei!
> "Inklusion, nicht auf dem Marburger Bahnhof."
Inklusion ist doch eh eher eine leere Parole. Sieht man besonders im Schulbereich... da werden Förderschulen geschlossen, obwohl oft falsch... Schulen teuer umgebaut, aber keinen interessierts, ob der Schüler überhaupt von daheim zur Schule einen barrierefreien Weg hat... oder man baut auch gern mal "schrägen", wo selbst erwachsene Männer Probleme haben, einen Rollstuhl hochzuschieben oder bergab nicht abzunudeln...
Ach, ich reg mich schon wieder auf...