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In Lübeck: Auf Spurensuche in Kloaken

  • Zwischen der Marienkirche (im Bildhintergrund) und der Trave befindet sich die größte archäologische Grabungsstätte der Hansestadt Lübeck.
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In Lübeck befindet sich zwischen der Marienkirche und der Trave eine der größten Ausgrabungsstätten Deutschlands. Auf einem rund 9.000 Quadratmeter großen Gelände in der Altstadt, im so genannten Gründungsviertel zwischen Markt und Hafen, suchen Archäologen bis Ende 2013 nach den Spuren der Lübecker Vergangenheit.

Bis jetzt sind die Archäologen bis in eine Tiefe von bis zu fünf Metern vorgestoßen und haben dabei Keller, Grundmauern, Brunnen und Kloaken freigelegt, deren Ursprünge vermutlich bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen. Ausgerechnet in den Kloaken wurden Fundstücke aufgestöbert, die zum Alltag im Mittelalter gehörten.

Lübeck, die mit Abstand älteste deutsche Stadt im Ostseeraum, war die bedeutendste der Hansestädte von Russland über England bis nach Island. Zwar belegen schriftliche Quellen, dass Lübeck im Jahre 1143 gegründet wurde, doch sind sich die Historiker bis heute nicht einig, an welcher Stelle des Stadthügels die Anfänge Lübecks liegen.

Die Grabungen erfolgen in mehreren Abschnitten. Derzeit überspannt die Ausgrabungshalle mit einer Fläche von über 2.000 Quadratmetern die Stelle, an der die Dorothea-Schlözer-Schule stand.

Geschichtlicher Hintergrund: Der Bombenangriff auf Lübeck 1942 zerstörte etwa 20 Prozent der Altstadt, vor allem dieses Gründungsviertel. Die Bebauung in den Jahren von 1955 bis 1961 durch zwei Schulen berücksichtigte nicht die gewachsenen Strukturen der Innenstadt.

Schon vor Jahrzehnten wurde aus städtebaulichen Gründen begonnen, in diesem Viertel eine „Stadtreparatur“ vorzunehmen. Nach Beendigung der archäologischen Grabungen soll auf den Freiflächen ein neues Stadtquartier mit rund 200 Wohnungen entstehen.

  • Zwischen der Marienkirche (im Bildhintergrund) und der Trave befindet sich die größte archäologische Grabungsstätte der Hansestadt Lübeck.
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  • Bei diesen Ausgrabungen ergaben sich erste grundlegende Einblicke in die Entwicklungsgeschichte Lübecks seit dem 12. Jahrhundert.
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  • Viele spätmittelalterliche Ver- und Entsorgungsanlagen sind auf kleinstem Raum entdeckt worden: Ziegelsteinschächte, hölzerne Abfallschächte, ein Feldsteinbrunnen, ein holzausgesteifter Drainagegraben.
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  • Die neuen Grabungen ergänzen die Untersuchungen von 1985 bis 1990, die unterhalb der Marienkirche durchgeführt wurden.
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  • Die Grabungsabschnitte ermöglichen Einblicke in ein großes mittelalterliches Siedlungsareal.
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  • Die dendrochronologischen Untersuchungen geben wichtige Hinweise, weil die im Holz vorhandenen Jahrringe den Kalenderjahren ihrer Entstehung zugeordnet werden können.
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  • Gerade die Abfall-Anlagen sind die informativen Quellen der Archäologen. Über Jahrhunderte gelangte in sie aus den bürgerlichen Haushalten alles, was verbraucht oder überflüssig war oder durch ein Missgeschick entzwei ging.
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  • Eine Kellertreppe aus der Zeit um 1200, überbaut von Mauerfundamenten des 13. Jahrhunderts, beweist den profanen Backsteinbau bereits in Lübecks Frühzeit.
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  • Die Darstellung des Grabungsplans vom ersten Abschnitt zeigt eine bewegte Siedlungsgeschichte in den vergangenen rund 800 Jahren.
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  • Keramikgefäß mit Ausguss, so genannte "Lübecker Kanne", 13. oder 14. Jahrhundert, Kopie
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  • Glasgefäß mit kleinen Kuppen, so genanntes Keulenglas, um 1400, Kopie
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  • Set von drei Keramiktassen aus Steinzeug, 15. und 16. Jahrhundert
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  • Spardose aus Keramik, 14. und 15. Jahrhundert, Kopie
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  • Funde aus dem Lübecker Gründungsviertel sind qualitativ wertvoll, da die Bodenverhältnisse und zahlreiche Kloakenanlagen sehr gute Erhaltungsbedingungen lieferten.
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  • Im ersten Grabungsabschnitt ist das dichte Nebeneinander verschiedener Entsorgungssysteme auf engstem Raum zu erkennen.
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  • Im Verlauf der Grabungen wurden bereits viele Relikte aus dem Alltags- und Arbeitsleben der mittelalterlichen Stadtbewohner geborgen.
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  • Die archäologischen Grabungen im Lübecker Gründungsviertel stellen das größte Forschungsprojekt dieser Art in Deutschland dar.
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  • In der Ausgrabungshalle können Besucher den Archäologen über die Schulter schauen.
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  • Im zweiten Grabungsabschnitt konnte unterhalb der Mauerfundamente eines Dielenhauses aus dem 13. Jahrhundert ein älterer gemauerter Kellerzugang freigelegt werden.
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  • Überraschenderweise gibt es hier im zweiten Abschnitt noch keine Hinweise auf aus Backstein gemauerte Kloaken, wie sie im Abschnitt 1 gefunden wurden, vermutlich sind also in diesem Bereich die holzausgesteiften Anlagen bis in die Neuzeit in Gebrauch geblieben.
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  • Bei den Grabungsarbeiten sind die Archäologen weniger als einen Meter unter der Straßendecke auf Keller und Abfallgruben gestoßen, deren Ursprünge bis ins Mittelalter zurückreichen.
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  • Die große Grabungshalle über der zweiten Untersuchungsfläche nimmt gänzlich den Platz der ehemaligen Schlözer-Schule ein.
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  • Die mobile Ausgrabungshalle steht auf den Kellerfundamenten der ehemaligen Dorothea-Schlözer-Schule. In diesem Bereich wurden frühneuzeitliche und erste spätmittelalterliche Strukturen freigelegt.
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