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Der prunkvollste aller Lübecker Schnitzaltäre

  • Der Flügelaltar, ein Marienaltar aus dem Lübecker Heiligen-Geist-Spital, aus der Zeit um 1525
  • hochgeladen von Helmut Kuzina

Die größte Sammlung spätmittelalterlicher Schnitzaltäre aus der Zeit um 1500 befindet sich in Lübeck, in der einstmals größten Handelsmetropole im norddeutschen Raum. Wer die Stadt besucht, sollte sich im St.-Annen-Museum unbedingt die Zeit nehmen, die sakralen Exponate aus den Lübecker Kirchen zu betrachten. Die Altäre stammten aus Werkstätten, die einst das gesamte Ostseegebiet belieferten.

Ein Meisterwerk mittelalterlicher Kunst stellt der „Marienaltar“ dar, ein Flügelaltar aus dem Heiligen-Geist-Spital, aus der Zeit um 1525. Ein Meister, der unbekannt blieb und in Lübeck oder Hildesheim tätig war, gestaltete ihn als so genannten „Rosenkranzaltar“ vermutlich im Auftrag der Lübecker Ratsherren. Dieser Marienaltar, der als der prunkvollste aller mittelalterlichen Schnitzaltäre in Lübeck gilt, fand allerdings nur eine kurze Aufstellungszeit bis zur Durchführung der Reformation in der Hansestadt (1531).

Im Mittelpunkt ist Maria mit dem Jesuskind als Herrscherin des Himmels dargestellt: Sie hält in der Hand ein Zepter und wird inmitten eines Strahlenkranzes von Engeln emporgeleitet, typisch für dieses spätmittelalterliche Bildmuster. Flankiert wird Maria von den beliebtesten weiblichen Heiligen, die auf den meisten Lübecker Altären zu finden waren. von der heiligen Katharina (links) und der heiligen Barbara (rechts).

Das Bildprogramm der Altarflügel zeigt die Motive Maria Verkündigung, die Geburt (im Stall von Bethlehem), die Beschneidung (Namensgebung) und die Anbetung Jesu (durch die Heiligen Drei Könige). Für einige Szenen dienten Dürers Holzschnitte des Marienlebens als Vorlage.

Die oberen kleinen Altaraufsätze stellen die Figuren des heiligen Georg und des heiligen Christophorus heraus. Der Unterbau des Flügelaltars, die Predella, weist auf den heiligen Hieronymus im Gehäuse (Mitte), den Pestheiligen Rochus (links) und den Pilgerheiligen Jakobus (rechts) hin. Die seitlichen Figuren sind verloren gegangen.

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