Ausflugstipp Schleswig-Holstein
Hafenrundfahrt Travemünde - vom Skandinavienkai in die Lübecker Bucht
Für uns niedersächsische Landratten war bei unserem Bummel in Travemünde an der Ostsee besonders die riesige Fähre beeindruckend, die langsam aus der Lübecker Bucht an der Passat Richtung Skandinavienkai an uns vorbeizog. Wenigstens ein bisschen Seeluft wollten wir auch schnuppern. Also rauf auf das nächste Ausflugsschiff, einen sonnigen Platz auf dem Oberdeck gesucht und auf zur Hafenrundfahrt!
Der Kapitän begrüßte seine Passagierinnen und Passagiere per Lautsprecherdurchsage und wies uns auf die Möglichkeit hin, während der Fahrt zollfrei einzukaufen. Zollfreier Einkauf? Hatten wir aus Versehen eine Hochseeschifffahrt gebucht? Erst einmal locker bleiben und die Fahrt an den schönen alten Häusern der Promenade vorbei genießen. Besonders die über 450 Jahre alte "Alte Vogtei" und die spätgotische Backsteinkirche St.-Lorenz aus dem 16. Jahrhundert fallen uns ins Auge. Früher hatten die Vögte in Travemünde in der "Alten Vogtei" Zölle erhoben und dort ihren Gerichtsstand. Heute ist in dem Gebäude aus dem späten Mittelalter ein Künstler-Café. In historischer Umgebung mit einer wunderschönen Renaissance-Kassettendecke könnt ihr euch dort wohl fühlen.
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Zur WebseiteEin warmer Tee hätte uns bei der steifen Brise während der Hafenrundfahrt auch gut getan. "Einmal die Wurst bitte!" tönte es durch die Lautsprecher auf dem Schiff. Aber wir wollten ja nichts verpassen und staunten über die mächtigen Fähren, die im Skandinavienkai vor Anker lagen. Gabelstapler wuselten auf den Kolossen herum, unzählige Autos wurden förmlich aus den großen Klappen ausgespuckt. Gegenüber baggerte ein großes Baggerschiff die Trave aus und sorgte dafür, dass die Riesen der Ostsee immer genug Wasser unter dem Kiel haben. Vom Skandinavienkai führte die Rundfahrt wieder an der "Vorderreihe" Travemündes und der Passat vorbei Richtung Lübecker Bucht. Steuerbord faszinierte uns die Viermastbark "Passat". 56m hoch reckten sich die Masten von Travemündes Wahrzeichen in den strahlend blauen Himmel. Seit 1960 liegt die "Passat" vor dem Priwall. Sie wurde außer Dienst gestellt, nachdem 1957 das Schwesterschiff "Pamir" gesunken war. Travemünde feiert in diesem Jahr übrigens den 100. Geburtstag des stolzen Segelschiffes. Backbord wirkte das zweite Wahrzeichen Travemündes, der "Alte Leuchtturm", fast etwas zerbrechlich neben dem riesigen Hotelbau aus den 70er Jahren. Alt und neu treffen an der Mündung der Trave in die Lübecker Bucht direkt aufeinander. Auch dieser starke Kontrast hatte für uns seinen Reiz.
Mit Einfahrt in die Ostsee schaukelte es gleich ein wenig. Gut, dass an diesem Tag kein starker Seegang herrschte. Die Fische wollten wir nicht unbedingt füttern. Eine erneute Durchsage des Kapitäns machte uns darauf aufmerksam, dass wir nun die Möglichkeit hätten, günstig Zigaretten und Parfüm einzukaufen. Wir ließen uns lieber die Seeluft um die Nase wehen und hielten Taschen und Getränke auf den Tischen fest, als der Kapitän in einer scharfen Linkskurve wieder Kurs auf den Travemünder Hafen nahm. Nach einer guten Stunde, in der wir wenigstens ein bisschen das Gefühl von der großen weiten Welt auf See schnupperten, legte unser Ausflugsschiff wieder an der Anlegestelle an und wir Landratten hatten wieder festen Boden unter den Füßen.
Schiff ahoi, bis zum nächsten Mal in Travemünde!
Vom Alten Leuchtturm aus habt ihr einen traumhaften Blick auf den Hafen und die Lübecker Bucht. Eine Besichtigung des Museums solltet ihr in Travemünde unbedingt mit einplanen!
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Es hat nur bis zu den Knien gereicht. 8° waren dann doch ein bisschen zu kalt.:D