Kurioses am Teich: Kopflos durch die Gegend.
Diese Geschichte stammt nicht etwa aus einem Horrorfilm, sondern geschah an einem Teich, nicht weit von meiner Behausung entfernt.
Der Täter war auch nicht „Jack the Ripper“ sondern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Hornisse, die einen blitzschnellen Angriff auf ein Libellenpärchen flog.
Zur Situation: Wir sehen ein Weibchen der Hufeisen – Azurjungfer, an dessen Genick noch das gesamte Abdomen (Hinterleib) des Männchens gekoppelt ist. Das (unvollständige) Pärchen war kurz vor dem plötzlichen Ableben des Männchens mit der Arterhaltung beschäftigt. Der gesamte Brustabschnitt inklusive Kopf des Männchens fehlt.
Hornissen zerlegen ihre Beute in Windeseile und tragen sie dann stückweise zum Nest um ihre Brut damit zu füttern. Die nahrhaften Teile, in diesem Fall Kopf und Thorax, verwenden sie als erstes.
Nun war das Azurjungfer – Weibchen noch in der Lage mit dem „Anhängsel“ zu fliehen, es kann sich jedoch nicht mehr davon lösen, weil die Hinterleibsanhänge des Männchens sich in der Leichenstarre nicht mehr öffnen lassen.
Damit hat sich die Fortpflanzung für die Libellendame erledigt, da kein weiteres Männchen mehr an ihrem Genick andocken kann. Das tote Gewicht, welches das Weibchen nun bis zum eigenen Ende mit sich herum schleppen muss, wird es dermaßen bei der Jagd behindern, dass an Nahrungsaufnahme nicht mehr zu denken ist.
Was als Schäferstündchen begann, endete in einer Katastrophe. Gesehen und dokumentiert in der Wahner Heide, dem artenreichsten Naturschutzgebiet Nordrhein – Westfalens.
Zur Verfügung gestellt vom Team www.waldschrat-online.de exklusiv für die Leser von „myHeimat“.
Liebe Grüße an alle Libellenfreunde,
Willi
Meine Güte, das ist wirklich schauderhaft. Arme Libellin.
Aber die Leichenstarre löst sich doch eigentlich beizeiten wieder??
LG, Nicole