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Rheinstraße 20 – 22 - Ein geteiltes Haus.......

......unter einem sehr schönen Schweifgiebel. Es hat ein hohes Erdgeschoss und wenn man die Fenster betrachtet, sieht man, dass sie sehr hochliegend sind. Das weist auf ein Zwischengeschoss hin. Man nennt diese Art der Häuser auch Hallenhäuser. Vermutlich gehörte dieses Haus Kaufleuten mit Stapelrecht. Die Höhe des Erdgeschosses deutet darauf hin, dass es eine Einfahrt zum Be- und Entladen gegeben hat. Später wurden Decken eingezogen, was ein niedriges Zwischengeschoss ergab.

An der Fachwerkgliederung kann man gut erkennen, wo das Haus geteilt wurde. Die rechte Seite ist breiter als die linke. Durch die Vergrößerung der Fenster, wurde das Haus erheblich verändert.

Der Schweifgiebel lässt als Bauzeit die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts vermuten.

Wahrscheinlich wurde das Haus 1602 erbaut und nach 1620 geteilt. Wir schauen uns die rechte Haushälfte an, welche die größere ist. 1626 wohnte ein Bäcker in dem Haus, der Soldaten mit Brot und Bier beliefern musste. Zu diesem Zeitpunkt war der 30jährige Krieg schon acht Jahre am Toben. Auf den Bäcker folgten Schuster, Klempner, Schlosser, Schneider und so weiter und so fort. 1928 wurde das Ladenlokal umgebaut und der Giebel freigelegt.

Die schmälere linke Haushälfte hatte im 19. Jahrhundert eine Ausfahrt in die Strohgasse. Eine Schmiedeesse wurde eingebaut, ein Kamin, eine Rauchkammer und ein Brunnen war ebenfalls vorhanden, der allerdings durch ein Rheinhochwasser verschmutzt wurde. 1935 bekam das Haus eine neue Schaufensterfront. Im 17. Jahrhundert wohnte ein Metzger in diesem Haus, der wegen zu vieler Schafe, die er in der Gemarkung hat weiden lassen, zur Strafe zwei fette Hammel zu einer Hochzeit besteuern musste. Die Linzer Metzger durften nur eine gewisse Anzahl Schafe grasen lassen, um Weideschäden zu vermeiden. Später wurde der Metzger wegen ungebührenden Benehmens mit einem Schlachtverbot belegt. Auch im Linzer Hexenprozess von 1631 trat er als Zeuge auf. Ab 1676 – ca. 1768 wohnten in dem Haus Loh- und Rotgerber, deren Werkstädten weiter oben in der Stadt am Stadtbach lagen.

Informationen aus dem Buch Häuser und Menschen in Linz von Anton und Anita Rings.

  • An der Fachwerkgliederung kann man gut erkennen, wo das Haus geteilt wurde. Die rechte Seite ist breiter als die linke. Durch die Vergrößerung der Fenster, wurde das Haus erheblich verändert.
  • hochgeladen von Gisela Görgens
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2 Kommentare

Schöner Kontrast. Altes Gemäuer und frische Ware. Da kehrt man gerne ein.
Danke für diesen interessanten Bericht

tolle Geschichte eines Linzer Fachwerkhauses !!

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