Mit Gisela nach Flandern: Gent – Brügge – und belgische Nordseeküste.
Gent ist eine sehr gemütliche Stadt. Der 96 Meter hohe Turm des Belfried war das Wahrzeichen der stolzen Genter Bürger. Im 15. Jahrhundert wurde die Tuchhalle dazugebaut. Sie diente als Zwischenlager für das in Gent gewebte Tuch. Der Genter Altar in der St. Bavs Kathedrale ist ein Meisterwerk der Brüder Van Eyck aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Burg Gravensteen steht seit dem 12. Jahrhundert mitten in der Stadt. Der alte Hafen, Graslei und Korenlei, ist wohl der netteste Platz um ein wenig zu verweilen. Die alten Zunfthäuser und Speicher mit ihren unterschiedlichen Fassaden und Giebeln erzählen Geschichten aus der Vergangenheit. Dort gehen auch die Schiffe ab um die Stadt auf der Leie mit dem Boot zu entdecken. Die Fahrten dauern ca. 45 min.
Wir verlassen heute Morgen Gent Richtung Norden um uns Brügge und die Küste anzusehen.
In Brügge haben wir eine Stadtführung, auf die ich hier aber nicht näher eingehe, das würde zu umfangreich. Brügge ist eine Stadt, die man immer wieder besuchen und durchstreifen kann. Und trotzdem entdeckt man immer wieder Neues. Brügge ist die Hauptstadt der belgischen Provinz Westflandern und eine der malerischsten Städte Europas. Die Stadt ist ein romantisches Freilichtmuseum mit Kirchen, Patrizierhäusern, berühmten Kanälen, Binnenhäfen – mit einem Wort: Brügge muss man gesehen haben. In den letzten zwanzig Jahren wurden zweitausend Gebäude und interessante Häuser restauriert. Im 14. und 15. Jahrhundert war es der bedeutendste Handelsplatz Europas. Die erste Börse der Welt war in Brügge. Die Stadt hat noch sein mittelalterliches Stadtbild bewahrt. Die Verbindung zum offenen Meer ist infolge Versandung der Zwijn nicht mehr vorhanden. Seit dem Bau des Brügge-Zebrügge-Kanals Anfang des 20. Jahrhunderts begann eine Wiederbelebung und ein neuer Aufschwung durch starke Industrialisierung. Eine Million Besucher kommen jährlich in die Stadt. Mittelpunkt des alten Brügge ist der Burgplatz oder Grote Markt. Hier stehen die Heilig-Blut-Basilika und vor allem eines der schönsten Rathäuser Flanderns. Die Stadt ist weltbekannt für ihre Klöppelspitzen. Dieses Kunsthandwerk erwuchs aus der Gewohnheit, die Kleidungsstücke mit einem Spitzenrand zu versehen, um sie vor dem Verschleiß zu bewahren.
Nach einem längeren Aufenthalt fahren wir zur Nordseeküste.
Bei unserer Fahrt durch die Polder grüßt uns schon von weitem der Kirchturm von Lissewege, einem ruhigen, malerischen Ort mit weißen an einem Kanal gelegenen Häusern.
Kurz vor Lissewege sehen wir auf der rechten Seite die Zehntscheuer der alten Zisterzienserabtei Ter Doest. Der Herr von Lissewege überließ 1106 das Land mit Kapelle den Benediktinern, die dort eine Abtei errichteten. Im Jahr 1175 schloss sie sich als Tochterkloster der Abtei Ten Duinen und somit dem Zisterzienserorden an. Die Abtei spielte eine wichtige Rolle bei dem Deichbau von Küstengebieten und im Wollhandel. 1796 wurde das Kloster aufgehoben. Von den Klostergebäuden ist nur die Zehntscheuer aus dem Jahr 1250 erhalten.
Lissewege liegt inmitten der weiten Felder und Weiden der Polder. Das Dorf wird von der gotischen Liebfrauenkirche überragt, deren Backsteinarchitektur sowohl im Inneren als auch im Außen eine überraschende Harmonie der Bauweise zeigt. Typisch für die Küstenregion ist der massive Viereckturm ohne Spitze. Er steht in seiner blockhaften Schwere und den wuchtigen Mauerstützen an den vier Ecken, stellvertretend für die zahlreichen Westtürme der flandrischen Küstenorte.
Zeebrügge, der neue Vorhafen von Brügge, kommt in Sicht. Er liegt an der Mündung des Boudeewijnkanals in die Nordsee. Im ersten Weltkrieg hatte die deutsche Marine dort eine U-Boot-Basis. Auch im zweiten Weltkrieg wurde die kleine Hafenstadt schwer in Mitleidenschaft gezogen. Heute wimmelt Zeebrügge von Kuttern, Trawlern und Yachten, denn der Küstenort ist zu Belgiens wichtigsten Fischereihafen geworden. Von hier fahren die Fährschiffe nach England hinüber. In der Umgebung liegen die grünen Polder mit ihren stillen Dörfern. Zeebrügge ist auch ein Badeort. Wir werden durch das Hafengebiet zu dem Leuchtturm bei der Hafenausfahrt fahren, aussteigen und uns für ein paar Minuten die frische Brise um die Nase wehen lassen. Danach drehen wir noch eine Runde durch den großen Fischereihafen mit seinem U-Boot, bevor wir am Strand aussteigen um die köstlichen Waffeln, die in den Cafes angeboten werden, zu genießen und zu bummeln.
Falls noch einige unserer Mitreisenden in Brügge geblieben sind, fahren wir wieder zurück, ansonsten setzen wir unsere Fahrt an der Küste weiter fort.
Flanderns Küste ist eine endlose Strandpromenade. Die flämische Nordseeküste beginnt und endet in Naturschutzgebieten. Im Nordosten erstreckt sich das Zwin-Land über die niederländische Grenze und im Südwesten grenzt das Reservat der Westhoek an Frankreich. Ein Badeort reiht sich an den anderen. Die 67 km lange belgische Nordseeküste zeichnet sich durch breite Sandstrände aus. Hinter der anschließenden Dünenkette erstrecken sich weite, fruchtbare Marschgebiete. An der belgischen Küste gibt es kein Wattenmeer. Die Strände ähneln denen unserer Nordseeinseln zum offenen Meer hin. Mit der Kusttram sind alle belgischen Küstenorte erreichbar.
Blankenberge sehen wir als erstes. Neben Yacht- und kleinem Fischereihafen gehört eine Seebrücke zu den Sehenswürdigkeiten. Der Bahnhof in Strandnähe hat Direktverbindung mit Brüssel.
Wenduine ist bekannt als die Prinzessin der Badeorten an der belgischen Küste. In Wenduine finden wir einen breiten Sandstrand und ein Landschaftsschutzgebiet mit 170 Hektar aufgeholzten Dünen vor. Wenduine verfügt über Lokale mit gemütlichen Terrassen. Das "grüne Wenduine" ist wie eine Oase der Ruhe und der Gastfreundschaft. Wenduine bietet seinen Feriengästen eine Menge: schwimmen, radfahren, angeln, reiten, Tennis, Golf, segeln, Waldspaziergänge und Strand- und Dünenspaziergänge. Wenduine ist nur eine Viertelstunde Fahrt vom historischen Brügge entfernt.
De Haan. Die Bebauung besteht hauptsächlich aus weißen Villen, Ferienhäusern und Hotels im Stil der Belle Epoque und im Landhausstil. Schon bei der Ankunft mit der Küstenbahn an der historischen Station aus Holz, ergreift den Besucher ein nostalgisches Gefühl. Es ist ein Gefühl, das an die Zeit der Jahrhundertwende erinnert, als die Bürger das Meer und die Sommerfrische für sich entdeckten und die Sommerferien herbeisehnten. De Haan ist ein malerisches Seebad mit vielen Gärten und weißen Villen. Am Zeedijk, der beliebten Strandpromenade mit Terrassen und Restaurants, ist das Seebad gesellig und bunt. Das nostalgische Flair entfaltet sich in den Alleen zwischen den Dünen, wo die Gärten und Villen aus der Belle Epoque zu einer ruhigen Parklandschaft verschmelzen. Diesen Charme entdeckt man am besten zu Fuß. Zwischen De Haan und dem kleinen Badeort Wenduine erstreckt sich ein zwölf Kilometer langer feiner Sandstrand. Dahinter liegt eine einzigartige 157 Hektar weite bewaldete Dünenlandschaft mit vielen Wanderwegen.
Vosseslag liegt inmitten der Seepolder mit ihren weidenden Kühen. Der unberührte Dünengürtel erstreckt sich über viele Kilometer und ist ein ideales Gebiet für Wander- und Radtouren.
Bredene, das vor allem wegen seinem Strand und den Dünen ein sehr beliebter Urlaubsort ist. An manchen Stellen ist der Sandstrand sogar 300 bis 400 Meter breit. Bredene besitzt einen der schönsten Dünengürtel der flämischen Küste, der 4 km lang ist und von keinem Seedeich oder Hochbau gestört wird, geht ununterbrochen in einen feinen Sandstrand über. Hier fühlt sich dann auch nicht nur der Strandliebhaber wohl, sondern auch der Naturfreund. Mit mehr als 700.000 Quadratmetern Dünen verfügt die Gemeinde über einen Trumpf, um den sie andere Küstenorte beneiden.
In Ostende sehen wir den Yachthafen und den Fischereihafen, wo es an der Straße leckeren Fisch gibt. Ostende ist auch Fährhafen für die Schiffe nach England und natürlich auch ein Strandbad. Die Strandpromenade erstreckt sich über den gesamten Seedeich und ist von Straßencafes und Restaurants gesäumt. Ostende ist eine lebendige Stadt mit malerischen Ecken, einem Vergnügungsviertel und etwa 300 Restaurants. Im Stadtzentrum befindet sich die weithin sichtbare St. Petrus und Paulus-Kirche. Sie wurde zwischen 1899 und 1905 im neugotischen Stil erbaut.
Nach einem Aufenthalt in Ostende treten wir wieder die Fahrt zu unserem Hotel in Gent an.
schöne Serie ! Hier noch eine Ergänzung von mir :
http://www.myheimat.de/bad-wildungen/kultur/scheun...