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Mit Gisela durch den Harz - von Elend nach Drei Annen Hohne

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Nachdem wir uns gestärkt haben mit Erbsensuppe oder Sonstigem beim Kukki geht die Fahrt weiter im Hochharz durch Elend. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand in Elend ein neues Hüttenwerk. Der Hochofen wurde 1818 wieder abgerissen und 35 Jahre später die gesamte Eisenhütte stillgelegt. Darauf folgte eine große Arbeitslosigkeit mit Abwanderung, so dass die Einwohnerzahl rapide sank. Die einzige Erwerbsquelle die blieb, war danach die Forstwirtschaft.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam der Fremdenverkehr in Schwung, so dass ein neuer Wirtschaftszweig entstand. Im Sommer 1925 gab es schon 31.550 Übernachtungen. Ab 1899 fuhr die Harzquerbahn und 1928 wurde eine Straße gebaut nach Schierke und Wernigerode.
Im April 1945 ist beim Kampf um Elend eine große Anzahl deutscher Soldaten gefallen. Auf dem Friedhof befindet sich eine Kriegsgräberstätte für sie. Siehe auch: https://www.dhm.de/lemo/forum/kollektives_gedaecht...
Bis 1990 lag Elend unmittelbar an der Grenze zur DDR. Die Bezirksverwaltung der STASI Magdeburg hatte dort ein Erholungsheim für ihre hauptamtliche Mitarbeiter und deren Familien.
Weiter sollen wir fahren zum Bahnhof Schierke - machen wir auch mitten durch den Wald. Wir halten uns aber nicht dort auf sondern machen eine Pause in 3 Annen Hohne.
Schierke selbst war in den 1960er bis 1980er Jahren wegen der nahen Grenze zu DDR nur mit einem besonderen Passierschein zugänglich. In der Brockenstraße, auf dem Gelände des Schulungszentrums der Maschinenbau- und Metall-Berufsgenossenschaft, waren die DDR-Grenztruppen stationiert.
Von den im Harz hergestellten verschiedene Kräuterliköre, ist der Schierker Feuerstein der bekannteste. Der Apotheker Willy Drube in entwickelte ihn in seiner „Apotheke zum roten Fingerhut“ als Medizin und meldete in 1924 zum Patent an. Der Likör sollte die Schierker Kurgäste von Magenbeschwerden befreien. Er wurde nach den bei Schierke liegenden Feuersteinklippen benannt. Den Grabspruch für Willy Drube hat er selbst in den 1930er Jahren mit einem Zeitungswettbewerb für sich finden lassen:
„In dieser Erdengrube,
ruht Apotheker Drube.
Oh' Wandrer, eile fort von hier,
sonst kommt er raus und trinkt mit Dir“!
Dieser Satz ist auf seinem Grab zu lesen.
Auch Johann Wolfgang von Goethe besuchte Schierke 1784. Er machte eine geologische Exkursion und verlegte eine Szene im Faust in die Gegend um Schierke. Die Szene heißt „Walpurgisnacht“ und trägt den Untertitel: „Harzgebirg, Gegend von Schierke und Elend“.

Nach eine kurzen Fahrt kommen wir an in Drei Annen Hohne. Dort machen wir wie versprochen eine Pause am Bahnhof. Der Haltepunkt wurde beim Bau der Brocken- und Harzquerbahn für das Forsthaus Hohne und das gräflich-stolbergische Chausseehaus eingerichtet. Das Letztere war das spätere Gasthaus Drei Annen. Der Haltepunkt der Bahn hieß zunächst „Signalfichte“. Nachdem die Fichte einem Unwetter zum Opfer fiel, erhielt die Bahnstation den Namen Drei-Annen-Hohne. In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts übernahm auch die kleine Siedlung am Bahnhof mit dem heutigen Hotel „Kräuterhof“ den Namen. In Drei Annen Hohne zweigt die Brocken- von der Harzquerbahn ab. Wenn wir zwischen 12:15 und 12;45 Uhr unsere Pause machen, können wir drei Dampfloks sehen, die sich hier begegnen.

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