Neubau der Leverkusener Rheinbrücke ab 2017: Baustellen rund um Köln müssen mit Augenmaß geplant und durchgeführt werden
Das Straßennetz rund um die Leverkusener Rheinbrücke muss fit gemacht werden, um während des Neubaus der Brücke einen möglichst reibungslosen Ausweichverkehr in der Region zu gewährleisten. Seit Monaten ist die marode A1-Brücke für Lastwagen gesperrt, 2017 sollen die ersten Bauarbeiten für den Neubau der Autobahnbrücke beginnen.
Dies erfordert einen großen Eingriff in die zentrale Rheinquerung, die täglich immer noch von mehr als 100.000 Fahrzeugen genutzt wird. Um dann größere Verkehrsbehinderungen zu vermeiden, werden viele Baustellen im gesamten Raum von Leverkusen und Köln vorgezogen und vor 2017 beendet. Dies ist vor allem darum nötig, um während der Bauarbeiten an der Rheinbrücke leistungsfähige Ausweichstrecken zur Verfügung zu haben.
Verkehrsminister Michael Groschek: „Der Neubau der Leverkusener Rheinbrücke ist für den Landesbetrieb Straßenbau NRW eine der größten Herausforderungen der letzten Jahre. Um jahrelange, große Verkehrsbehinderungen möglichst zu vermeiden und es für die Auto- und Lastwagenfahrer weitgehend erträglich zu machen, ist ein ausgeklügeltes Baustellenmanagement von größter Bedeutung. Ich bin mir sicher, dass wir in Abstimmung mit den betroffenen Städten und der Wirtschaft zu intelligenten, koordinierten und somit stauvermeidenden Lösungen kommen werden. Aber ganz ohne Staus und Umleitungen wird es sicherlich nicht gehen – und genau darauf wollen wir die Öffentlichkeit frühzeitig und optimal vorbereiten.“
Auch Kölns Regierungspräsidentin Gisela Walsken ist von dem Baustellenmanagement überzeugt: „Die Bezirksregierung Köln hat federführend zusammen mit dem Land, Straßen.NRW und regionalen Verbänden und Unternehmen eine interne Verkehrsplattform für die Region entwickelt. Darauf können wir alle Baustellen zwei Jahre im Voraus behördenübergreifend, überregional zusammengefasst und koordiniert darstellen. Zeitgleiche Baustellen in unmittelbarer Nähe können somit künftig frühzeitig erkannt und vermieden werden, um die Verkehrsinfrastruktur zu entlasten.“
Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters ergänzte: „Ich habe die Hoffnung, dass die derzeitigen Verstärkungsmaßnahmen des Landesbetriebs Straßen.NRW dazu führen, dass die Leverkusener Brücke ab Ende des Jahres wieder für Lkw befahrbar sein wird. Für die Wirtschaft in der Region, aber auch für uns als Stadt ist es eminent wichtig, dass die Umwegfahrten über andere Autobahnbrücken oder das nachrangige Straßennetz bald ein Ende haben. Ich begrüße die Ankündigung von Landesverkehrsminister Michael Groschek, alles Notwendige zu tun, damit der Verkehr in der Region bis zur Fertigstellung des Neubaus der A1-Brücke möglichst reibungslos fließen kann. Wir werden uns mit unseren Partnern aktiv an dem geplanten Verkehrsmanagement für die Region beteiligen.“
„Wir müssen die Zeit bis zum Beginn des Neubaus der Leverkusener Rheinbrücke sinnvoll nutzen, um die Infrastruktur in der gesamten Region auf die anstehenden verkehrlichen Beanspruchungen vorzubereiten. Großräumige Projektbetrachtungen sowie unkonventionelle Baudurchführungen, wie die Sperrung von Richtungsfahrbahnen auf der A542, sind dazu notwendig“, so der Baustellenkoordinator von Straßen.NRW, Mario Korte.
Die Rheinschiene im Raum Köln ist eine der größten Verkehrsdrehscheiben Europas. Allein die A3 muss täglich bis zu 170.000 Fahrzeuge verkraften, das ist Rekord in NRW. Die Kehrseite der Medaille: So viel Verkehr bedeutet auch, dass die Straßen in Mitleidenschaft gezogen werden. Jedes fünfte Fahrzeug ist ein Lkw – diese schädigen die Autobahnen und Brücken in der Region am meisten. Der mangelhafte Zustand der Rheinbrücke Leverkusen im Verlauf der A1 hat es damit zu trauriger Berühmtheit gebracht. Das Bauwerk gilt mittlerweile als Mahnmal für die marode Infrastruktur in Deutschland und muss ständig überprüft und geschweißt werden.
Erschwerend kommt hinzu, dass nicht nur die Rheinbrücke erneuert werden muss: Auch andere Autobahnteilstücke müssen an die aktuellen Kapazitätserfordernisse angepasst werden, wiederum an anderer Stelle muss dem zeitgemäßen Anspruch auf Lärmschutz der Anwohner entsprochen werden. Außerdem müssen einige Fahrbahnbeläge komplett erneuert, Autobahnkreuze leistungsfähiger gemacht und Brückenbauwerke verstärkt werden, damit der Neubau noch aufgeschoben werden und der Verkehr dennoch sicher fließen kann. Ein Großteil der Maßnahmen muss fertig sein, bevor die Rheinbrücke neu gebaut werden kann.
Diese Aufgaben in den kommenden zehn bis 20 Jahren zu meistern, das ist die große Herausforderung der Ingenieure bei Straßen.NRW. Kurz gesagt: Der Verkehr muss (weiter-) fließen und nebenbei müssen zahlreiche Baustellen abgewickelt werden. Die Taktung ist sehr eng, teilweise ist sie minutiös geplant, und ob alles so gelingt wie geplant, kann heute niemand versprechen.