Charisma vom Geburtsort des Allgäuer Segenspfarrer beim Rosenkranzfest in Merazhofen!
Auch vor einem der Höhepunkte des Kirchenjahres in Merazhofen, der dem Allgäuer Segenspfarrer Augustinus Hieber selbst Zeit seines Lebens so wichtig war: dem Rosenkranzfest, macht Corona nicht halt.
Strömen die PilgerInenn sonst zu Hunderten an Grab und in die Pfarrkirche St. Gordian und Epimachus, um es auch zu einem Höhepunkt der Gegenwart zu machen und dem von ihnen Hochverehrten die Ehre zu geben, dünnten die strengen Auflagen sehr aus.
Diese Traditionspflege des rührigen, um die Seligsprechung des Volksheiligen bemühten Pfarrer-Augustinus-Hieber Gedächtnisverein hatte dennoch einen ganz besonderen Aspekt zu bieten: Ernst-Christof Geil, leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit Aitrachtal, brachte als Zelebrant des Festgottesdienstes eine ganz individuelle Note Segenspfarrer Hieber ein, war er doch von 2002 bis 2016 Pfarrer der Seelsorgeeinheit Unterm Hohenrechberg, also am Hieber-Geburtsort Straßdorf bei Schwäbisch Gmünd.
Ruhestandspfarrer Hans Schall war am 11. Oktober 2020 ab 14.30 vor dem ausgesetzten Allerheiligsten Vorbeter beim Hl. Rosenkranz und spendete im Anschluss daran den Eucharistischen Segen.
Um 15.00 schloss sich das festliche Hochamt an, welches von Organistin Rita Buchner, Ehemann Peter am Flügelhorn und Sänger mit weiteren Mitgliedern des Gotteslob-Chores, sowie Bariton Christian Schöllhorn als Solist musikalisch umrahmt wurde.
Was nur in Merazhofen möglich ist: Pfarrer Hieber hielt selbst die Lesung. Nun ja: nicht ganz, seinem Darsteller im jüngsten Film, Reinhold Weiß, wurde dies zuteil.
Pfarrer Geil, der einst bei seinem Schwäbisch Gmünder Abschlussgottesdienst in St. Cyriakus ein leidenschaftliches Plädoyer für das Wort Gottes hielt, welches nicht verfälscht und seiner Wirkmächtigkeit beraubt werden dürfe, knüpfte in seiner Predigt nahezu dort an.
Ähnlich der Perlen des Rosenkranzes reihte er einige historischer, wie aktueller, damit verbundener Ereignisse und spannte den Bogen von der Seeschlacht bei Lepanto am 07. Oktober 1571, seiner Einführung am 07, Oktober, nachdem am 05. August 1716 der endgültige, Fürsprache, wie Ermutigung der Gottesmutter zugeschriebene Sieg über die Türken beim ungarischen Peterwardein gelang. Den islamischen Eroberungsversuchen des 16. Jahrhundert folgte zum Beginn der 17. der durch die Reformation ausgelöste 30-jährige Krieg, 140 Jahre später die Katastrophe der französischen Revolution 1789, sowie ab 1870 der von Reichskanzler Bismarck gegen die Kirche angezettelte Kulturkampf, bis im 3.Reich das NS-Regime beabsichtigte, die Kirche endgültig zu zerstören.
So erinnert das Rosenkranzfest daran und soll uns bewusst machen, dass die Kirche stets von äußeren Mächten bedroht wurde und wird, welche auf ihre Zerstörung hinarbeiten.
Dies hält bis in die Gegenwart, sowohl innerhalb wie außerhalb an, um entweder die Sakramentalität so zu verändern, dass die Gottgeschenktheit verloren geht, oder die Rahmenbedingungen der Gesellschaft so verändert werden, dass sie Pseudo-Kultur wie Einheits-Religion überflüssig machen.
Die Kirche lebt und lebte also nie wirklich in Frieden, weshalb wir immer aufmerksam sein müssen, was Veränderungen anbelangt, deren schleichende Einflussnahmen zumeist mit einem trügerisch freundlichen und wohlmeinenden Lächeln daher kommen.
Dass das Rosenkranzfest zu einem ganz markanten in der Diözese wurde, ist in den Ereignissen um den verehrten Bischof Johannes Baptista Sproll begründet, der sich am 10. April 1938 weigerte an der Reichstagswahl teilzunehmen, da es nur eine zusammengefasste Abstimmung über den Anschluss Österreichs und die untergeschobene Zustimmung zu einem Verbrecherregime möglich war, sodass er Flagge gegen die fehlende Wahlfreiheit zeigte, die er nicht für Rechtens ansah.
Eine Haltung, wie sie heute wieder nötig wäre, anstelle des vom Zeitgeist weich gespülten und seichten Vorgehens der meisten Bischöfe, welche so ihre Hirtenfunktion verfehlen.
Eine wahre Lawine von Demonstrationen, bis hin zur Verwüstung des Bischofshauses erzwangen sein Exil in Krumbach, aus welchem erst am 12. Juni 1945 wieder die Rückkehr nach Rottenburg erfolgte.
Aus der Verbannung riss der Kontakt über Hirtenworte nie ab und am 07. Oktober 1943 war der ganzen Diözese die Marienweihe anempfohlen. Ein überaus wohlbedachter Termin angesichts der Bedrohung der Kirche durch äußere Feinde. Der Herde war der Hirte genommen, Wölfe drangen in sie ein und jagten die Mutlos Gewordenen vor sich her.
Die Marienweihe entsprang dem Bewusstsein, dass menschliches Tun immer Ergänzung und Vervollkommnung durch den Himmel bedarf, sodass Gebet zur und Weihe an die Gottesmutter das einzige Band sind, das zusammenhält und aus tiefer Not erretten kann.
Damals und heute wieder sind Unsicherheit und Mutlosigkeit, den Glauben zu bekennen groß.
Die Menschen haben verlernt, sich für den Glaubenswert einzusetzen, wissen nicht mehr wie gegen äußere Angriffe vorzugehen ist und wer zu ihnen steht, wer sie in ihrem Streben nach dem Guten im Herzen und unter den Menschen unterstützt.
Lepanto 1571 war der Hl. Rosenkranz den Seeleuten Hilfe in großer Gefahr. Er schenkt Ruhe durch die Gleichförmigkeit des Gebetes, vor Allem Klarheit und Stärke in der Betrachtung seiner Geheimnisse, die Gewissheit Gott ist da, er rettet aus jeder Not! So ist er wie eine Strickleiter, die in den Himmel führt, mit einem sicheren Vorankommen an ihr entlang.
Wer es einmal versucht hat, merkt wie gut es tut, in unwegsamen und unbekannten Gelände eine verlässliche Wegmarkierung zu haben, die auch im Nebel der Zweifel noch greifbar ist!
Bekennerbischof Sproll wurde aus dem Rosenkranzgebet die Kraft zum öffentlichen Glaubensbekenntnis gegeben.
So wollen wir uns heute seiner Empfehlung von damals anschließen und die Weihe an die Königin des Rosenkranzes erneuern, wie damals Maria als Mägde und Knechte des HERRN in den alleinigen Dienst Gottes stellen, der uns die nötige Klarheit, Kraft und Mut schenkt, ebenso unseren Glauben zu bekennen.
Diese Welt darf durch die Angriffe des Bösen nicht untergehen, vielmehr soll zwischen den Menschen mehr Gerechtigkeit durch das Gebet entstehen, die ihre Unterschiedlichkeiten respektiert und weder durch Gesetze noch blindwütige Meinungsmache der Gleichmacherei unterwirft.
Bischof Sproll vertraute auf das Gebet und Gott konnte ihn so stark machen: zum Glaubensboten aufrichten. Auch heute sucht der HERR Zeugen SEINER Gegenwart in dieser Welt, damit sie gerettet werde. Lassen wir uns durch das Gebet auf die Fürsprache Mariens zu diesen Zeugen berufen, damit die Feinde der Kirche und des Glaubens damals wie heute keine Chance haben!
Dem schloss sich das Weihegebet Gotteslob 933 an.
In offener Prozession ging es, den Corona-Auflagen Rechnung tragend, nach dem Gottesdienst auf den Friedhof, wo vor der Lourdes-Kapelle nach einer stillen Andacht gemeinsam das Mariengebet von Pfarrer Josef Weiger * 10. Juni 1883 auf Schloss Zeil bei Leutkirch im Allgäu, † 27. August 1966 in Mooshausen bei Aitrach gesprochen, der in den Wirren der NS-Zeit im Pfarrhaus von Mooshausen 1943 Romano Guardini, mit dem er engst befreundet war, Zuflucht geboten hatte.
Wie Pfarrer Augustinus Hieber hatte er es über die Kraft des Himmels geschafft, dass entgegen aller Verhärtungen Kreuze in den Schulen aufgehängt bleiben konnten!
Diese Kraft wirkt bis heute, denn auch abseits besonderer Festtage ist es eigentlich egal, zu welcher Uhrzeit – wenn es nicht gerade Mitternacht ist und selbst da gibt es Ausnahmen! – man das Grab des schon zu Lebzeiten legendären Segenspfarrer vom Allgäu, Augustinus Hieber, aufsucht: es finden sich BeterInnen und zu den außergewöhnlichen Zeiten auch jene mit den ganz besonders schweren Anliegen. Eine Vielzahl von Votivtafeln künden von innigem Dank für seine hilfreichen Fürsprachen: und dies weit über seinen Tod im Januar 1968 hinaus, wie auch in jeglicher Form von Bedrängnissen.
Besonders berührend, als sich die Pilgerschar bereits verlaufen hatte, die statt wie gewohnt aus dem Cafe-Garten, diesmal aus der Kirche zu hörenden Akkordeonklänge. Georg Glaser aus Isny, der regelmäßig am Hieber-Grab, wie im s’Himmelreich aufspielt, hatte sich alleine dorthin zurückgezogen und ließ sein Instrument zu Ehre und Dank an die Gottesmutter erklingen.
Bei über 860 Mitgliedern aus in erster Linie Süddeutschland, Schweiz und Österreich, ist die Jahreshauptversammlung am 04. Januar 2021, traditionell dem Todestag von Augustinus Hieber, der nächste Vermerk im Vereinskalender, auch wenn angesichts Corona ihre Beschaffenheit noch in den Sterne steht.
Weit über 20.000 Unterschriften sind für Einleitung eines Seligsprechungsprozesses unter Vorsitz von Kurt Benedikt Susak – der in Leutkirch geborene und in Bad Wurzach aufgewachsene Zeitzeuge ist derzeit als Ortspfarrer und Dekan in Davos tätig – bereits gesammelt.
Das von Angelika Sommer umsichtig geführte Vereinssekretariat ist unter 0176 / 752 17 771 oder gedaechtnisverein@web.de zu erreichen.
Unter www.augustinushieber.de sind Informationen abruf- und unter www.facebook.com/groups/1318318314936894 Gebetsanliegen einstellbar.
Erich Neumann, freier investigativer Journalist www.cmp-medien.de
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© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Zelebrant Pfarrer Ernst-Christof Geil und Messner Konrad Schöllhorn mit Ehefrau Rosmarie
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© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Priester bei stiller Andacht vor der Lourdes Kapelle auf dem Friedhof Merazhofen
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© Bild: www.cmp-Medien.de CC – … beim Gebet vor Lourdes Kapelle
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© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Pfarrer Geil bei Ansprache vor Lourdes Kapelle
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Priester am Grab …
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