Die Dorfkirche in Klein Lafferde
Aufregende Jahre waren die 1990er, als sich in der Kirche im Gewölbe, in den Wänden und im Fußboden Risse zeigten, denn das Gebäude steht auf einer Tonschicht, die sich aufgrund der Trockenheit jener Jahre zusammenzog. Fachleute bemühten sich seit 1990 um Maßnahmen, die Rissbildung zu stoppen, denn seit Sommer 1992 zeigten sich sogar Risse bis zu 2 cm Breite. Als der Schlussstein eines Blendbogens (im nördlichen Querschiff) auf die erste Bankreihe herabfiel, wurden die Gottesdienste in den Gemeindesaal verlegt.
Schon die erste Kirche, im 13. Jahrhundert errichtet, war im Laufe der Jahre immer baufälliger geworden, dass sogar bei einem Sturm die Fenster in das Kirchenschiff fielen. 1874 erfolgten die „Ausweihung“ und der Abriss, nur der Turm blieb erhalten. 1876 fand die feierliche Einweihung des Neubaus im neoromanischen Stil statt. Der 33 m hohe Kirchturm aus der Zeit um 1200 war 1818/19 wiederhergestellt und mit einem neuen Helm versehen worden. Die Schieferdeckung erfolgte 1917.
Das Kirchenschiff mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten wurde in ursprünglicher Ausmalung im Jahr 1998 restauriert. Die Archivaufnahmen vom Sommer 1992 erinnern in besonderer Weise auch an das bemerkenswerte Epitaph (eine Gedenktafel), die einen Meter hohe Eichenholzplatte, die zum Tod von Pastor Caspar Bauermeister geschaffen wurde.
Bauermeister starb im 50. Lebensjahr nach 25jähriger Amtszeit (1578 – 1603) in Klein Lafferde. Unter Christus am Kreuz sind Bauermeister und seine Familie dargestellt, hinzugefügt sind die Bibelzitate Jesaias 44: 22 („Ich lösche deine Verbrechen wie einen Dunst, deine Sünden wie eine Wolke, kehre zu mir zurück, denn ich erlöse dich.“) und Johannes 6,37 („Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“).
(Archivfotos)