EWR VJ 101 C
Die vom Entwicklungsring Süd (EWR) gebaute VJ 101 C war ein einsitziger Schulterdecker, der ein normales Leitwerk und schwenkbare Gondeln mit je zwei Triebwerken an den Tragflächenspitzen hatte. Im Rumpf waren zwei Hubtriebwerke untergebracht, die den Schub der vier Haupttriebwerke im Schwebeflug erhöhen sollten. Die maximale Geschwindigkeit betrug 1254 km/h.
Damit war die VJ 101 C der erste überschallschnelle Senkrechtstarter der Welt.
Es wurden zwei Prototypen gebaut (X1 + X2).
Am 10.04.1963 gelang in Manching der erste Schwebeflug, im August fand der erste Normalstart statt. Der erste Übergang vom Schwebeflug zum Horinzontalflug (Transition) gelang am 20.09.1963.
Der erste Überschallflug (Mach 1,04) fand am 29.06.1964 statt.
Am 14.09.1964 wurde die Maschine bei einem Testflug durch einen Defekt am Flugregler zerstört, wobei sich der Pilot mit dem Schleudersitz retten konnte.
Die weitere Erprobung fand mit der Maschine X2 statt, bis 1968 das Projekt eingestellt wurde.
Axel, ich vermute, das die Entwicklung der Harrier mit am Einstellen die Projekts schuld war. Die schwenkbaren Triebwerke waren immer ein Risikofaktor.
Trotzdem war es eine formschöne Maschine. Die Schwebeversuche mit einem Testgestell habe ich noch im Fernsehen in s/w gesehen, die Maschine selbst auf der ILA in Hannover. Nun steht die Letzte im Deutschen Museum in München (mit anderen VTOL Entwicklungen aus deutscher Forschung).
Die Harrier wird heute noch gebaut und geflogen, ist aber so weit ich weiß nie ein Überschallfugzeug gewesen wie die VJ 101.