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Im Portrait: Martina Reißland

Wie schon im letzten Jahr stelle ich in Zusammenarbeit mit dem Behinderten Sportverband Niedersachsen die Kandidaten zur Wahl des Behindertensportler des Jahres

Heute im Portrait: Martina Reißland (Sitzball)

Im Sitzen kommt keiner ins Schwitzen? Von wegen. Martina Reißland könnte eine Menge zu dem Thema erzählen, weil sie im Sitzen Sport treibt, und zwar mit Schweiß, Spaß und allem anderen, was dazu gehört. Die 40-Jährige betreibt beim BSV Sünteltal in Bad Münder Sitzball. Diese Mannschaftssportart mit fünf Spielern, eine Mischung aus Volleyball und dem Turnerspiel Prellball, ist Bestandteil des Angebots für behinderte Sportler und wird deutschlandweit etwa von 150 Mannschaften betrieben.

Reißlands Klub, der BSV Sünteltal, zählt dort zur absoluten Spitze. 2007 und 2008 belegte das Team aus dem Deister jeweils den 2. Platz beim Landespokal und bei der deutschen Meisterschaft, ehe im vergangenen Jahr endlich der erhoffte Sprung nach ganz vorn folgte: Erster im Landespokal und bei der deutschen Meisterschaft. Dabei wurde die SG Karlsruhe/Bühl enttrohnt, die zuvor achtmal in Folge den nationalen Titel gewonnen hatte. Das ist das Nonplusultra in dieser Sportart. Denn internationale Vergleiche oder gar Auftritte bei den Paralympics stehen noch nicht im Wettkampfkalender.

Und Reißland ist nicht nur mittendrin, sondern vorneweg, wie in der Sporthalle Bad Münder zu beobachten ist. Die Spielführerin des BSV streckt sich nach dem Ball, feuert ihre Teammitglieder an und schlägt zielsicher mit aller Kraft den Ball über das zweifarbige Band, welches das Spielfeld teilt.

Bei den Sitzball-Spielzügen wird vor allem ein Körperteil beansprucht, der in anderen Sportarten eher eine Nebenrolle spielt - das Gesäß. „Wenn Menschen ohne Behinderung mitspielen, müssen sie insbesondere das schnelle Rutschen auf dem Boden üben“, erläutert Reißland.

Sie selbst leidet unter einem Halswirbelsäulensyndrom (HWS), das durch zahlreiche Schleudertraumata hervorgerufen wurde. Und da macht sich schon bemerkbar, wie anstrengend Sitzball ist. Nach intensiven Trainingstagen oder Turnierwochenenden hat sie manchmal über mehrere Tage Beschwerden wie einen steifen Nacken und Schmerzen bis hin zu Schwindel, Sehstörungen und Übelkeit. Typische Symptome eines HWS-Kranken.

Doch Reißland lässt sich nicht unterkriegen. „Ich muss mich zwischendurch eben schonen“, sagt sie mit einem Schulterzucken, zumal die Belastungen in ihrem Sport überschaubar sind. Einmal pro Woche trainiert sie, vor wichtigen Turnieren kommen Lehrgänge mit der Niedersachsenauswahl hinzu. Was aber nicht heißt, dass die 40-Jährige an den übrigen Tagen rastet, im Gegenteil. Vor allem die sechs Monate alte Tochter sorgt schon dafür, dass auch zu Hause kein Müßiggang und keine Langeweile aufkommen.

Für dieses Jahr hat sich Reißland mit ihren Kolleginnen ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie wollen den nationalen Titel abermals an den Deisterrand holen. Zuvor aber gibt es für sie eine Premiere. Als erste Sitzballspielerin steht die Verwaltungsangestellte der Stadt Porta Westfalica zur Wahl für den „Behindertensportler Niedersachsens 2010“ - „eine ganz besondere Ehre“, wie Reißland betonte. Und auf der Gala im GOP-Varieté Hannover wird sie wie die übrigen Kandidaten von einer Sportlerlegende beglückwünscht werden: Franz Beckenbauer, der „Fußball-Kaiser“, rückt dann auch Reißland ins Rampenlicht.

Text: Carsten Schmidt und Heike Werner
Fotos: Behinderten Sportverband Niedersachsen

Abgestimmt werden kann bis zum 17. Februar entweder auf der HP des Behinderten Sportverband Niedersachsen oder in den Lotto Annahmestellen. Alle Teilnehmer der Abstimmung nehmen an einer Verlosung eines VW Polo und weiteren atraktiven Sachpreisen teil.

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