Die PSV Gesundheitsabteilung besucht die Battery Devils - Drachenbootfahren für Landratten
Die guten Kontakte zu den Battery Devils haben sich gelohnt. Wir folgten der Einladung an den Kanal bei Herrenhausen und besuchten den befreundeten Drachenboot-Club, der genau genommen eine Betriebsportgruppe ist. Wir wollten bewusst einmal eine völlig neue sportliche Herausforderung probieren. Im Drachenbootsport geht es um Bewegungsabläufe, die wir eher selten im Stadiontraining finden. Da wir eine Outdoor-Gruppe sind, kennen wir zwar Wasser von oben. Sich aber in ein enges Boot zu zwängen, um sich mit 20 Leuten in 10 Sitzreihen gezwängt mit eigener Kraft auf dem Wasser zu bewegen war doch etwas ganz anderes.
Zuerst gab es für uns als Neulinge eine Einweisung zur Sicherheit. Zudem wurde der Worst Case, das Kentern, durchgegangen und die Funktion der Schwimmwesten erklärt. So schlug das Herz bei uns Paddelfrischlingen dann doch schneller. Der Trainer der Devils beruhigt uns aber, indem er versicherte , dass es noch nie einen derartigen Fall gab.
Dann wurden gemeinsam die zwei Boote der Battery Devils zu Wasser gelassen. Drachenboote sind doch länger und schwerer als man denkt. Nur im Team lässt sich ein Drachenboot gut und sicher ins Wasser bringen. Und Teamwork funktioniert bei den Drachenbootfahrern erstklassig. Gut, der Trainer tut sein übrigens dazu. Ein Mann, der nicht zu überhören ist und für den Halspastillen am Trainingsabend zur normalen Ernährung gehören. Zudem ist er ein Mensch mit klaren Ansagen und Steuermann eines der Drachenboote und trägt eben auch die Verantwortung. Warum die Hals-Tabletten wichtig sind, erfuhren wir dann als die Boote ablegten. Einige Minuten wurden wir in die Paddeltechnik eingewiesen und man erklärte uns die Dreieck-Armhaltung und wie wir die Hauptkraft aus dem unteren Rücken holen. Dann ging es auch schon los auf dem Kanal in Richtung Garbsen. Die Dämmerung hatte bereits deutlich eingesetzt, die Boote waren zu unserer Beruhigung mit Positionslampen ausgerüstet. Die übliche Schiffsverkehr auf dem Kanal wird natürlich nicht wegen ein paar Verrückter in Paddelbooten gestoppt. Und wer der Stärkere ist, ob ein Drachenboot oder ein Kanalfrachter, brauchen wir an dieser Stelle nicht ernsthaft diskutieren. Sicherheit geht immer vor. Dann ging die Post auch schon ab. Intervalle wurden trainiert, Starts aus der ruhenden Position, diverse Spiele mit Durchwechseln der mit je zwei Mann besetzten Bootsbänke. Teilweise musste man nur zu zweit das 250 Kilo schwere Boot plus die gesamte Besatzung vorwärts bewegen. Dazu wurden Tempoverschärfungen und Rhythmisierungen einstudiert. Dazu wird man vom Steuermann im Prinzip ständig angeschrien. Vorteil ist, es funktioniert. Und es ist sicher auf dem befahrenen Kanal. Wer diskutiert schon gerne mit einem Bootskapitän? Wer da empfindlich ist, für den ist der Sport eher nichts. Wer auf lautstarke motivierende Trainer steht, bekommt tollen Teamsport, in dem Leistungsreserven hervorgelockt werden können. Die 50 Minuten und gut 6000 Meter vergingen wie im Flug, auch wenn der Begriff hier nicht ganz passt. Obwohl, wenn man schnell genug ist, kommt aufgrund der ausgeklügelten Bodenkonstruktion ein Drachenboot schon minimal aus dem Wasser heraus und ins Gleiten. Ob wir in diese Phase kamen, wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass es eine Riesenspaß war. Das alkoholfreie Trainingsbier auf dem tollen Vereinsgelände schmeckte nach der Anstrengung klasse und es blieben noch genug Fragen an die Mitglieder der Battery Devils zu diesem spannenden Sport. Das Devils Team erwies sich als sehr gastfreundlich und geduldig. Sie lobten uns Landratten. Gut, irgendwie muss sich unser Kraft- und Ausdauertraining ja auszahlen. Wir haben uns im Boot gut einbringen können, auch wenn sicherlich an der Technik und am Rhythmus noch viel zu feilen ist. Aber durchgehalten haben wir. Ein bisschen brennen die Arme aber schon. Wir wollen im nächsten Sommer vielleicht noch einmal testen, da in dieser Jahreszeit noch mehr Trainingsvarianten möglich sind. Jetzt ist für die Devils Winterpause, da es im Dunkeln auf dem Kanal nicht ideal ist. Tja, wir Outdoor-Landratten ziehen durch. Flutlicht an und weiter geht es. Es war eine schöne Abwechslung, einmal einen gänzlich anderen Sport erlebt zu haben.
Gut geschrieben, guter Beitrag. Das like ist berechtigt.