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Libellen! Gibt es eine 'Libellensucht' oder gar einen 'Libellenvirus'?

  • 'Der vergessene Waldteich'! Früher konnten hier kleine Kinder unter elterlicher Aufsicht am Teich mit Sandstrand planschen. Bis der Teich und die Uferzonen durch Banausen zugemüllt wurden. Nach drei Jahrzehnten Abwesenheit habe ich diesen Teich dank eines Tipps für mich neu entdeckt. Wundervolles Habitat!
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Anwort: Ein klares JEIN! Natürlich sind die von Freunden mehr im Scherz gestellten Fragen weder wirklich auf die Psyche eines Menschen bezogen, noch stellen sie sich in der Biologie oder Medizin. Nein, Virenübertragungen von Libellen auf den Menschen sind mir nicht bekannt. Und statt des Begriffs 'Sucht' spricht man besser von einem besonderen, oft anhaltenden 'Fabel' für diese kleinen, wundervollen Tiere.
Zunächst kann sich diese Vorliebe überwiegend bei der Fotografie von Libellen zeigen, weil je nach Anspruch an ein Libellenbild durchaus besondere Herausforderungen auftreten können.
Später kommen dann (in der Regel) in verstärktem Maße auch die Fragen nach der Entwicklung und Lebensweise dieser Tiere bzw. der ganz unterschiedlichen Libellenarten hinzu. Nun, ähnliche Schwerpunkte gibt es natürlich auch ganz allgemein bei der Beobachtung frei lebender Tiere.
Im Fokus dieses Berichtes steht hier nur die Fotografie von Libellen. Die Bestimmung der einzelnen Arten (sofern in den Bildunterschriften oder Kommentaren genannt), kann als Suchbegriff helfen,
um z. B. im Internet etwas zur besonderen Lebensweise einer Art zu erfahren.
Prüfungen oder evtl. Richtigstellungen der Artbestimmung werden gerne registriert.

Fototechnik: APS-C || Bild 1-5 mit Standardzoom 18-70(x1,4) mm || Bild 6-17 mit Telezoom 70-400mm, alle(!) Insektenbilder mit 400mm(KB=600)

  • 'Der vergessene Waldteich'! Früher konnten hier kleine Kinder unter elterlicher Aufsicht am Teich mit Sandstrand planschen. Bis der Teich und die Uferzonen durch Banausen zugemüllt wurden. Nach drei Jahrzehnten Abwesenheit habe ich diesen Teich dank eines Tipps für mich neu entdeckt. Wundervolles Habitat!
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  • Gemeine Federlibelle (w) (?). Als ich endlich am späten Nachmittag am Uferbereich ankam, verschwand schon langsam die Sonne hinter den hohen Bäumen. Dankenswerterweise machte diese Libelle noch einmal an einem hohem Buschwerk Rast.
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  • Punktierte Zartschrecke (w) (Leptophyes punctatissima). Sie war für ihre Art außergewöhnlich groß (ca. 2 cm)! Als ich nach Hause kam, saß zufällig auch so eine Schrecke an unserer Haustür - natürlich eine andere der gleichen Art, aber sehr viel kleiner, nur ca. 1cm lang!
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  • Die "Große Pechlibelle". So ein Pech? Nein, pechschwarze Oberseite des Abdomen!!
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  • Plötzlich eine Überraschung: Ein Glücksfall, Mosaikjungfern schweben bis zu 15 Sekunden auf der gleichen Stelle über dem Teich. Aber auch Pech, nur ein Zoom incl. Converter bis 100mm und bewölkter Himmel! Fortsetzung daher erst am nächsten Tag!
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  • Wieder im Stadtpark, kleiner Teich! Viele Parkbesucher nehmen gar nicht richtig die Libellen war, ...
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  • ... dafür aber umso mehr die Flora!
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  • Wolken und Sonne zeigen sich im stetigen Wechsel. Dieser vitale Bursche (eine männliche 'Blutrote Heidelibelle') tankt neben der nachlassenden Wärme der Sonne auch noch die Restwärme des Erdbodens. Was der wohl heute noch vor hat?
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  • Jetzt wird es doch klar, was ER will, SIE will es ja auch! "Paarungsakrobatik" der Blutroten Heidelibellen. Gut versteckt sind die beiden, sie hängen unter den Blättern, die direkt am Teichrand stehen.
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  • Danach: die Blutroten Heidelibellen zwei Minuten im schwankendem Tandemflug über der Uferwiese. Dann aber trennen sie sich. Kann ein Experte etwas zu diesem Verhalten aussagen?
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  • Die 'Gebänderte Prachtlibelle' (m) aus großer Distanz an ihrem Lieblingsplatz über dem Wasser sitzend.
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  • Die Enten im Teich denken sich ihren Teil: °Dieser komische Kauz am Ufer sucht schon über eine Stunde krampfhaft nach fliegenden Tieren! Wir bleiben aber trotzdem auf dem Wasser!°°° --- Fortsetzung folgt erst am nächsten Tag!
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  • Der letzte Tag: Begrüßung wieder durch eine Blutrote Heidelibelle (m). Warum treffe ich eigentlich überwiegend nur männliche Blutrote Heidelibellen an?
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  • Dieser emsige "Flattermann", ein Kohlweißling wird auch noch schnell abgelichtet, bevor er schon gleich wieder weiterfliegt
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  • Gut festhalten, böige Winde!
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  • Oh je, ganz schön ramponiert, der alte Räuber!
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  • Nur drei Sekunden blieb die Libelle auf der Stelle über dem Teich in der Schwebe. Mit dem 400er zu treffen und manuell zu fokusieren musste ich vorab auch erst mal reichlich üben. Endlich, es ist geschafft, ich habe nun 'einen eigenen Libellenhubschrauber'! Männliche Herbst-Mosaikjungfer *). 1/350 s; Bl. 13; ISO 500
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11 Kommentare

  • H S am 04.09.2013 um 06:18

Klasse Beitrag und tolle Aufnahmen.

LG Heiko

Lieber Jürgen,

es gibt tatsächlich einen "Libellenvirus" der jedoch in keinster Weise für den Menschen eine ernsthafte Bedrohung darstellt.

Wir nennen ihn "Virus Odonata", abgeleitet von "Odonatologie", der Libellenkunde.

Dieser "Virus" befällt all die Jenigen, die sich diesem Thema etwas ernster zuwenden. Sie obliegen dabei zwangsläufig einer Faszination, welche von dieser Tierart ausgeht, da sie sehr viele Superlative in sich vereinigt.

Die Erforschung dieser Lebensform steckt noch in den Kinderschuhen. In den letzten Jahrzehnten wurden zwar sehr viele Fortschritte gemacht, doch sind noch viele Lücken zu schließen.

Wir und viele Freunde und Bekannte von uns, Profis und Hobbyisten gleichermaßen, arbeiten seit vielen Jahren daran, diese Wissenslücken zu schließen.

Um den Geheimnissen und der Perfektion dieser Spezies auf die Spur zu kommen, bereisen wir ganz Europa und einige von uns die ganze Welt.

Wenn das kein "Virus" ist, dann weiß ich es nicht...wir arbeiten weiter daran und haben schon viel dazu beigetragen, was ein wenig Licht ins Dunkel wirft.

Die einzige "Ehre" die man dabei erfährt, ist ein Eintrag im Almanach "Bibliotheca Odonatorum Germaniae". Doch das macht einen "unsterblich"!

Wir sind dort mehrfach vertreten.

In diesem Sinne wünsche ich dir, dass Du auch von diesem "Virus Odonata" befallen bist...

Mit ansteckenden Grüßen,

Willi

Die Erstellung dieses Berichtes brachte für mich zwei Überraschungen mit sich:
1. die gute (z. T. auch sehr gute) Eignung von Zoomobjektiven im Nahbereich.
2. die vielen lobenden Kommentare meiner mh-Leser.
Allen Kommentatorinnen und Kommentatoren sage ich ein herzliches Dankeschön.
Liebe Grüße
Jürgen

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