Hirschkäfer ( Lucanus cervus ) in Haltern am See NRW
Vor einem Jahr, ca. Ende Juni, war ich bei einem bekannten zu Besuch in seinem im hinteren Bereich etwas verwilderten Garten, wo alte morsche Baumstämme von Eichen lagen. Wir haben diesen Bereich näher beobachtet und per Zufall das abgebildete Käfer Weibchen des Hirschkäfers erspähen können. Es krabbelte recht flink zwischen den kleinen Geästen herum und einige Ameisen haben den Käfer auch besiedelt, vielleicht wollten sie etwas Süsses abstauben. Ich war leider nur an diesem Tage dort und wie mein Bekannter später auch berichtete konnte er auch in der abendlichen Dämmerung zwei Männchen entdecken , konnte aber leider keine Foto´s machen. Sei es wie es sei , weil er dort über mehrere Jahre morsches
„ Totholz „ einer Eiche hatte konnten die Hirschkäfer sich dort entwickeln.
Der Hirschkäfer ist wohl der bekannteste , grösste Käfer hier in Mitteleuropa und ist ein typischer Waldbewohner. Die Männchen mit ihren geweihartigen Zangen sind um einiges grösser als die Weibchen die mit ihren kleinen Zangen ganz schön zukneifen können. Als Käfer ernähren sie sich von verschiedenen Baumsäften , die sie leckend auf- bzw. einnehmen. Das Leben der ausgewachsen Käfer dauert ca, 1 – 1 ½ Monate, im Gegensatz zu ihrer Entwicklungszeit vom Ei zur Larve zur Puppe, die 3- 4 Jahre dauert und in Ausnahmefällen auch bis zu 7 – 8 Jahre beanspruchen kann. Für diese Entwicklung benötigen sie morsches / zermürbtes Totholz im wesentlichen von Eichen aber auch , dies seltener, Morschholz von Ulmen, Linden, Pappeln und Eschen. Der Bestand der Käfer hat in den letzten Jahren recht dramatisch abgenommen , weil ihre nötigen Lebensräume nicht mehr oder immer weniger vorhanden waren. Durch die forstwirtschaftlichen „ Aufräumaktionen „ in den Wäldern wurde das für die Entwicklung der Käfer notwendige Totholz entfernt. Hierdurch kommen Hirschkäfer nur in einigen alten Eichwäldern vor wo das alte Eichenholz nicht entfernt wird. In der in Deutschland gültigen „ Roten Liste, „ ist er als „ stark gefährdet „ angegeben , ansich steht er seit 1935 unter Naturschutz.
Danke Werner!