Mehr als 500 Teilnehmer kamen zur DGB Maifeier auf den Lehrter Rathausplatz
Flüchtlinge, ungerechte Verteilung des Reichtums, Leiharbeit/Werkverträge, Rente und Freihandelsabkommen „TIPP“ waren Themen die bei der Maikundgebung auf dem Rathausplatz angesprochen wurden.
Der mit bunten Transparenten und vielen Infotischen von unterschiedlichen Verbänden und Vereinen bestückte Platz sowie das Bunte Rahmenprogramm mit Gesang vom DGB-Chor aus Hannover, Tanzeinlagen der Blue Arrows, Kinderunterhaltung und vielfältige Informationsstände sorgten für ein buntes Rahmenprogramm.
Die Maikundgebung begann wie im letzten Jahr auch mit einer ökumenischen Andacht, die der Pfarrer Roman Blasikiewicz und Pastor Andreas Anke gestalteten. Deutliche Worte fand der katholische Pfarrer Roman Blasikiewicz, der die schnellere Integration von Flüchtlinge einforderte und an alle Verantwortlichen gerichtet sagte er: „Alle Menschen sind gleich, egal woher sie auch kommen.“
Als der Lehrte DGB-Vorsitzende Reinhard Nold nach der Andacht die Veranstaltung eröffnet, ging Nold auf die Situation der derzeitigen Rentengeneration ein: „Menschen die jahrzehntelang gearbeitet haben, droht der soziale Abstieg im Alter.“ Als Gründe für diese Entwicklungen nannte Nold „die Rentenkürzungen, die in den vergangenen Jahren beschlossen wurden. Hinzu kommen die weit verbreitete Beschäftigung im Niedriglohnsektor und Lücken in der Erwerbsbiografie.“ Nold forderte daher, zuallererst das Absinken des Rentenniveaus zu stoppen und es langfristig deutlich zu erhöhen.
Der Hauptredner Sven-Christian Kindler, Gründer-Abgeordneter im Bundestag und haushaltspolitischer Sprecher seiner Fraktion, bedankte sich für die Einladung und sagte „Ich freue mich, dass wir heute hier in Lehrte gemeinsam den Kampftag der Arbeiterinnen und Arbeiter begehen können.“ In seiner Rede prangerte er die Unterfinanzierung der öffentlichen Haushalte an. Kindler sagte: „Es könne nicht sein, dass Reiche und Superreiche immer reicher werden und die öffentliche Hand immer ärmer und die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird.“ Er forderte eine gerechte Steuer- und Finanzpolitik ein. Er sagte: „Millionäre müssen wieder angemessen zu dieser Gesellschaft beitragen, es ist höchste Zeit für eine Wiederbelebung der Vermögenssteuer.“.
Auf großes Interesse traf auch die Rede von Dunja Borges, Betriebsratsvorsitzende des Klinikums Region Hannover. Sie sagte "Der Drops mit dem Standort Lehrte sei noch nicht gelutscht. Die Personalvertretung müsse erst den Prüfauftrag, den die Politik an die Leitung des Klinikums gegeben hat, abwarten." Auch zeigte die Konzernbetriebsrätin u.a. die schwierigen Arbeitsbedingungen und die zunehmende Profitorientierung im Gesundheitswesen auf.
Neben den Reden konnten die Kundgebungsteilnehmer dem Gesang des DGB-Chors lauschen, Kaffee und Kuchen sowie Bier und Bratwürstchen zu sich nehmen, mit den Kindern an einem Spielparcours (Eierlaufen, Sackhüpfen, Erbsenschlagen, Bilderausmalen und Torwandschießen).teilnehmen, den Auftritten der Cheerleader „Blue Arrows“ verfolgen und sich an vielen Informationsständen informieren.
Den Nerv der Menschen zu treffen, sie mit unterschiedlichen Angeboten für das Mai-Motto „ZEIT FÜR MEHR SOLIDARITÄT“ zu begeistern, ist für den örtlichen DGB Vorsitzenden, Reinhard Nold aufgegangen.
Rundum ein gelungenes Fest mit einer guten Beteiligung.