Gute Beteiligung beim Informationstag zum Antikriegstag
Vor 100 Jahren endete der Erste Weltkrieg, vor 73 Jahren der Zweite. Beide Jahrestage geben Anlass zur Erinnerung. Auch heute gilt, so Reinhard Nold vom DGB Lehrte: „Kriege kommen nicht über uns, sie werden gemacht. Gewalt geht von Menschen aus – und trifft Menschen. Sie werden getötet, verwundet und vertrieben. Ihr Leben wird bis in die Grundfesten erschüttert, während andere aus Kriegen Profite schlagen oder ihre Machtinteressen durchsetzen.“ Um daran zu erinnern haben Gewerkschafter vom DGB, der Gewerkschaft ver.di sowie von der IGBCE Ortsgruppe am vergangenen Samstag Passanten im Einkaufszentrum Zuckerfabrik zum Thema „Welche Ursachen ihrer Meinung nach überwiegend zu Krieg und bewaffneten Auseinandersetzungen führen“, befragt und gleichzeitig Unterschriften für die Petition der Initiative gegen das Zwei-Prozent-Ziel der Bundesregierung gesammelt.
Diese Art der Abfrage hat viele Lehrter neugierig gemacht und ist gut angekommen. Etwa 100 Passanten haben ihre Meinung durch Striche auf der Bodenzeitung abgegeben. 13 Argumente, die zu Kriegen und bewaffneten Auseinandersetzungen führen können, standen zur Auswahl. Vor dem Hintergrund der zurzeit schwelenden Konflikte in Europa und der Welt überrascht es die Veranstalter nicht, dass die folgenden Argumente am häufigsten gewählt wurden: Aus meiner Sicht führt / führen... …zu Kriegen und bewaffneten Konflikten: …religiöser Fanatismus und Extremismus (76 Nennungen), …diktatorische oder terroristische Herrschaft (61 Nennungen), …Armut und Hunger (56 Nennungen), …Ausbeutung, Bestechlichkeit und Korruption (44 Nennungen), …ökologischer Raubbau aus Gewinn- und Profitsucht, der gleichzeitig die Lebensgrundlagen für die Bevölkerung gefährdet (42 Nennungen), …mangelnde Bildung und Chancenungleichheiten beim Zugang zur Bildung (38 Nennungen).
Die Gewerkschafter wurden durch die abgegebenen Nennungen, die mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmer geführten Diskussionen sowie die abgegebenen Unterschriften gegen die weitere Aufrüstung bestätigt und fordern die Bundesregierung daher auf, die Ausgaben für Militäreinsätze und Rüstung nicht auf 2% des Bruttoinlandsproduktes zu erhöhen sondern zu reduzieren und das eingesparte Geld für Bildung und nachhaltige Entwicklung zu verwenden. „Viele Staaten geben mehr Geld für Rüstung als für Bildung aus“, sagte Martina Buchheim vom ver.di Ortsverein Lehrte/Sehnde. „So wird das Recht auf Bildung doppelt torpediert: Die Rüstungsausgaben reduzieren die Spielräume für Bildungsfinanzierung, bewaffnete Konflikte berauben die Menschen ihrer Lebens- und Bildungschancen.“
Reinhard Nold vom DGB in Lehrte zusammenfassend: „Die Aktion mit gleichzeitiger Unterschriftensammlung gegen das Zwei-Prozent-Ziel der Bundesregierung hat gezeigt, dass viele Menschen nach Frieden streben und die Petition „abrüsten statt aufrüsten“ unterstützen. Die Unterschriftenlisten sollen zur Haushaltsdebatte, die im Zeitraum 1.-4. November stattfinden wird, übergeben werden. Hiermit wollen wir gegen die unsoziale Schwerpunktsetzung des Haushaltes zugunsten der Aufrüstung und für die Reduzierung des Rüstungsetats zu protestieren.“