Großartiger Zuspruch für den Zug der Erinnerung
Mehr als zweitausend Besucher haben am vergangenen Freitag und Samstag den "Zug der Erinnerung", der auf Gleis 3 des Bahnhofs in Lehrte gestanden hat, gesehen. Wie Reinhard Nold, Vorsitzende des örtlichen DGB berichtet, haben 150 Besucher und Gäste den Zug der Erinnerung am Freitag um 09:00 Uhr in Lehrte in Empfang genommen. Allein am Freitag haben 20 Schulklassen und 500 Gäste die Ausstellung besucht. Am Samstag waren es erneut über 1200, darunter mehrere Gruppen aus Sozialverbänden und Vereine.
Im letzten Wagon war eine Ausstellung über Lehrter Zwangsarbeiter, die von ehemaligen Haupt- und Realschülern in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Hannover erstellt wurde, zu sehen. Viele Besucher waren sehr bedrückt nachdem Sie die erklärenden Worte, von Reinhard Nold zu den in Lehrte eingesetzten Zwangsarbeiter, gehört hatten. Das es so was auch in Lehrte gab, haben viele nicht gewusst und kaum glauben können. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass so etwas hier in unmittelbarer Nähe zu meinem heutigen Arbeitsplatz geschehen ist“, sagte Michael Turowski, Betriebsratsvorsitzender bei der Firma Hellmann. Das sogenannte Lager „Ida“ von dem berichtet wurde, lag am Eisenbahnlängsweg nicht weit vom heutigen Sitz der Spedition Hellmann entfernt. Im Lager „Ida“ waren 1200-2000 Zwangsarbeiter untergebracht die ausschließlich für die Reichsbahn arbeiten mussten.
Mehrere Besucher haben sich die Ausstellung am Freitag angesehen und sind am Samstag mit Familienangehörigen noch einmal zur Besichtigung gekommen. Das der Zuspruch auch ein zweites Mal so groß sein würde haben sich weder die pädagogischen Zugbegleiter noch die für Lehrte zuständigen Organisatoren so vorgestellt.
Die Ausstellung wurde vom Vorsitzenden des DGB Lehrten, Reinhard Nold dem stellv. Bürgermeister, Hermann Hoffmann und der Präsidentin des Antikriegshauses Sievershausen, Gisela Fähndrich eröffnet.
Es geht darum, "Das man wissen muss, wo man her kommt, um zu wissen, wo man hin will“, sagte der stellv. Bürgermeister Hermann Hoffmann in seiner Ansprache. Die Präsidentin des Antikriegshauses Sievershausen, Gisela Fähndrich las übermittelte Aussagen von betroffenen Kindern vor und stimmte damit auf die Grausamkeit die im Zug dokumentiert war ein. Reinhard Nold vom Deutschen Gewerkschaftsbund sagte „ Es kann und wird kein Schlussstrich im Erinnern und Gedenken an die Zeit des Nationalsozialismus geben. Vieles ist noch unerforscht und im öffentlichen Bewusstsein zu wenig vorhanden. Deshalb hoffen wir, mit dem Zug der Erinnerung dazu beizutragen, dass unsere Gesellschaft menschlicher, sozialer und politisch bewusster wird.“
Hallo Reinhard, es erging mir genau wie Sandra. Ich hoffe das wir es im nächsten Jahr auch in Laatzen einmal hinbekommen. Ich hoffe da auf Deine Unterstützung, solidarische Grüße aus Laatzen, Maik.