Gelungener Aktionstag des Lehrter Bündnis „Um-Fair-Teilen“
In Lehrte und in weiteren 100 Städten sind BürgerInnen am vergangenen Samstag beim Umfairteilen-Aktionstag für eine stärkere Besteuerung von Reichtum, gegen soziale Ungleichheit und Sozialabbau auf die Straße gegangen. Das sind mehr als doppelt so viele Orte wie beim ersten Aktionstag 2012.
In Lehrte häuften das lokale Bündnis symbolisch Geldsäcke auf, die von einem als Kapitalist verkleideten Aktivisten bewacht wurden. Trotz der zähen Verteidigung des Kapitalisten verteilten die Demonstrierenden, über eine Menschenkette symbolisch, die Geldsäcke um. Die Passanten und die Verkäufer des gleichzeitig stattfinden Flohmarktes haben die Aktion des Um-fair-teilen sehr unterschiedlich aufgenommen. Zum Teil hat das in der Menschenkette weiterreichen der Geldsäcke, für eine leichte Erheiterung gesorgt und den Teilnehmern Spaß gemacht. Andererseits führte gerade das „Um-fair-teilen“ der Säcke dazu, dass nicht nur ein sehr eingegrenzter Personenkreis von der Aktion und den Forderungen des Bündnis Kenntnis nehmen konnte, vielmehr waren die Passanten und Verkäufer bereit, die Angebotenen Informationsblätter anzunehmen und darüber zu diskutieren.
„Die breite Akzeptanz zeigt“, so Reinhard Nold, Sprecher des Bündnisses und örtlicher DGB Vorsitzender. „Die Bewegung gewinnt an Fahrt; die Politik kann die Augen vor der Verteilungsfrage nicht mehr verschließen. Der Aktionstag ist ein wichtiger Auftakt für weitere Proteste. Denn die Vermögenskonzentration in Deutschland ist nicht nur ungerecht, sie ist unsittlich. In ganz Europa spitzt sich die Lage zu, die wachsende soziale Ungerechtigkeit brennt den Menschen auf den Nägeln“.
Geld ist genug da: Die privaten Vermögen der reichsten zwei Prozents sind höher als alle öffentlichen Schulden in Deutschland zusammen. Rund 500.000 Millionäre in Deutschland besitzen ein Drittel des Privatvermögens, zusammen etwa 2,4 Billionen Euro.
Auf der anderen Seite besitzt die ärmere Hälfte der Bevölkerung so gut wie kein Vermögen, ist jedes siebte Kind auf Hartz IV angewiesen. Millionen Menschen müssen von Niedriglöhnen leben. Und für immer mehr Menschen reicht die Rente für ein Alter in Würde nicht mehr aus. Die Reichen und Superreichen müssen endlich in die Pflicht genommen werden, um Investitionen in mehr Bildung und Soziales, Pflege und Gesundheit, in bessere öffentliche Infrastruktur, sozialen Wohnungsbau und die Energiewende zu ermöglichen. Dafür braucht es endlich eine dauerhafte Vermögenssteuer, eine einmalige Vermögensabgabe und den konsequenten Kampf gegen Steuerbetrug und Steueroasen!
So wie unser neuer Papst, der in den ersten Tagen punkten konnte, Peter?