Equal Pay Day: Wann Entgeltgleichheit für Frauen und Männer?
Die SPD hat vor etwas mehr als 50 Jahren das Godesberger Programm verabschiedet. Ein Blick in das Programm lohnt sich immer noch. Da heißt es im Kapitel "Frau - Familie – Jugend":
"Die Gleichberechtigung der Frau muss rechtlich, sozial und wirtschaftlich verwirklicht werden. Der Frau müssen die gleichen Möglichkeiten für Erziehung und Ausbildung, für Berufswahl, Berufsausübung und Entlohnung geboten werden wie dem Mann."
Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) Elke Ferner:
"Noch immer sind Frauen in Führungspositionen eine Seltenheit. Die Bundesregierung muss endlich die rechtlichen Grundlagen schaffen, um Lohndiskriminierung wirksam bekämpfen zu können. Das fordert auch die EU, die Deutschland bereits angemahnt hat."
Anlässlich des „Equal Pay Day“ erklärt die SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Silke Lesemann:
„Dass es dieses Ungleichgewicht immer noch gibt, hängt auch damit zusammen, dass vor allem diejenigen Berufe, in denen der Anteil weiblicher Arbeitnehmer besonders hoch ist, allgemein schlecht entlohnt werden. Und das hat nichts mit mangelnder Qualifikation zu tun. Eine Krankenschwester hat sich während ihrer vierjährigen Ausbildung einen großen Schatz an Wissen und Fähigkeiten angeeignet. Sie trägt große Verantwortung für das Wohl von Mitmenschen. Trotzdem werden Krankenschwestern schlechter entlohnt als beispielsweise Kraftfahrzeugmechaniker."
Auch meine Empörung wächst – gerade weil das Thema seit Jahren bekannt ist und sich trotzdem so gut wie nichts ändert. Für jede geleistete Stunde Arbeit erhalten Frauen in Deutschland 23 Prozent weniger Geld als ihre männlichen Kollegen.
> Für jede geleistete Stunde Arbeit erhalten Frauen in Deutschland 23 Prozent weniger Geld als ihre männlichen Kollegen.
Das stimmt allerdings nur, wenn man den Einkommensdurchschnitt querbeet nimmt.
Da schlägt dann zu Buche, dass Frauen oft teilzeit arbeiten (was weniger gut bezahlt wird) oder in den "typischen" Berufen, die auch oft schlecht entlohnt werden (Einzelhandel, Friseurinnen usw.).
Beim Vergleich der Einkommen bei gleicher Tätigkeit besteht "nur" ein Unterschied von 8 Prozent, was wohl eher daran liegt, dass sich Männer besser (selbstbewusster) verkaufen.