Elterninitiative trifft sich mit Landtagskandidatin der SPD - Thordies Hanisch
auf den Bildern zu sehen - von links nach rechts:
Bernd Opitz, Michael Clement (SPD Immensen, Ratsherr und Mitglied im Schulausschuss), Thordies Hanisch (Landtagskandidatin der SPD), Hendrik Alberts, Jacqueline Engelhardt, Fabian Fischer, Klaus Schulz (SPD Arpke, Orstbürgermeister Arpke, Ratsvorsitzender der Stadt Lehrte), Maren Thomschke (Ratsfrau SPD Lehrte, Mitglied im Schulausschuss)
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IMMENSEN, 23. August 2017. Vertreterinnen und Vertreter der „Elterninitiativen zur Verbesserung der nachschulischen Betreuung an den Grundschulen Immensen und Arpke“ haben sich am 23. August zu einem offenen Austausch mit den örtlichen Vertretern der SPD aus Immensen und Arpke, sowie der Ratsfrau Maren Thomschke und der Landtagskandidatin der SPD Thordies Hanisch getroffen.
Wie bereits berichtet ist die Elterninitiative seit Beginn des neuen Schuljahres wieder aktiv mit Aktionen für ihr Anliegen eingetreten (https://www.altkreisblitz.de/aktuelles/datum/2017/... ). Zur Vorbereitung auf den gestrigen Austausch hatte die Elterninitiative bereits im Vorfeld den Kontakt zu den beiden Grundschulleitungen gesucht und ein Gesprächspapier mit den, aus ihrer Sicht wichtigsten, noch offenen Fragen erarbeitet und weitergeleitet.
Beide Grundschulen sind aktuell noch keine offene Ganztagsschule. Dies ist die Grundvoraussetzung dafür, sich an dem „Rahmenkonzept für das Lehrter Nachmittagsangebot an Grundschulen“ zu beteiligen, das aktuell an zwei Lehrter Grundschulen, der Grundschule Lehrte-Süd und der Albert-Schweitzer-Schule, in eine Pilotphase gestartet ist.
„Uns ist sehr daran gelegen, dass die Inhalte dieses Rahmenkonzeptes, angepasst für unsere beiden Ortschaften und die hier vorhandenen Bedarfe, möglichst bald zu nutzen sind.“ erklärte Jacqueline Engelhardt von der Elterninitiative.
Klaus Schulz konnte aus Gesprächen mit der Arpker Schulleiterin Frau Budenz berichten, dass Arpke seines Wissens nach einen entsprechenden Antrag, als offene Ganztagsschule starten zu wollen, sehr wahrscheinlich noch in diesem Jahr fristgerecht stellen wird.
„Das stimmt“ ergänzte Hendrik Alberts, der im Vorfeld den Kontakt zu beiden Schulleitungen hergestellt hatte. Frau Budenz erklärte der Elterninitiative gegenüber: „Grundsätzlich sind wir bereit, im Sommer 2018 offene Ganztagsschule zu werden. Im September werde ich auf einer Schulelternratssitzung den Eltern das Modell vorstellen. Danach wird es in der Gesamtkonferenz und im Schulvorstand eine Abstimmung geben.“
Aus Gesprächen mit der Immenser Schulleiterin Birgit Rieger ist die Elterninitiative über den aktuellen Stand der Immenser Grundschule gut informiert und im gegenseitigen Austausch.
„Wir sehen grundsätzlich die Bereitschaft sich mit der inhaltlichen Thematik auseinander zu setzen, das freut uns“, so Bernd Opitz von der Elterninitiative „es seien aber noch viele Fragen offen, die bis zum definitiven Start als offene Ganztagsschule und der Teilnahme am Lehrter Rahmenkonzept bei vielen Familien für unzureichende Planungssicherheit sorgen“.
Positiv bewertet Michael Clement, dass im Rahmen der Schulanmeldungen zu diesem Schuljahr erstmalig eine Abfrage des Betreuungsbedarfs im Nachmittagsbereich von Schulseite bei den Eltern stattgefunden hat. „Wir freuen uns, dass diese Anregung, die aus einem gemeinsamen Antrag des Ortsrates Immensen hervorgeht, jetzt praktisch umgesetzt wird“, so Clement. „Leider liegen uns bisher die Ergebnisse der Abfragen noch nicht vor“, so Clement weiter. „Wir sind da aber am Ball und werden in der nächsten Ortsratssitzung dazu gezielt nachfragen und um schnelle Auskunft bitten.“
Hanisch, selbst berufstätige Mutter eines schulpflichtigen Kindes, äußerte Verständnis für die Situation der Familien: „Ich kenne den Spagat zwischen Berufsleben und den familiären und schulischen Verpflichtungen!“ erklärte Hanisch. Von den Inhalten des Rahmenkonzeptes sei sie so wörtlich „sehr überzeugt“. Das Modell stelle für sie ein „…fachlich und pädagogisch sehr gutes Grundgerüst dar“, das die jeweilige Schule dazu auffordert, nach „pädagogischen Aspekten über die inhaltliche Ausgestaltung des Angebotes, örtlich angepasst, zu entscheiden. Ich wünsche mir, dass viele Grundschulen nun schnellstmöglich den Schritt wagen, als offene Ganztagsgrundschule zu arbeiten.“
Jacqueline Engelhardt und Hendrik Alberts erklärten den politischen VertreterInnen, stellvertretend für die beiden Schulleitungen, dass dort trotz der bisherigen kommunalen politischen Beschlüsse und Zusagen noch Punkte ausstehen, die nicht ausreichend beantwortet sind: „
Diese Fragen reichen von der Personal- und Raumsituation über die Essensversorgung bis hin zur Vertretungsregelung im Krankheitsfall“, so Alberts.
Engelhardt gab Hanisch weitere Fragen der Schulleitungen mit auf den Weg: „Von landespolitischer Seite muss grundsätzlich über die desolate Situation in der Grundschullehrerversorgung nachgedacht werden.“
Fabian Fischer ergänzt, dass die Schulleitungen ein weiteres, dringendes Handlungsfeld in der, aus Sicht der Grundschulen, aktuell unzureichend Versorgung mit Förderschullehrkräften sehen. „Der eingeforderte Inklusionsgedanke ist so nur ein Papiertiger.“ so Fischer weiter.
Alberts erklärte Hanisch, dass sich schulpolitisch seiner Meinung nach einiges ändern muss: „Das Lehramtsstudium an Grund- Haupt- und Realschulen verliert bereits deshalb an Attraktivität bei Hochschulabsolventen, weil die Besoldung schlechter ist als die für andere Lehramtsstudiengänge und so gut wie keine Aufstiegschancen anbietet. Grundschullehrer haben eine deutlich höhere Unterrichtsverpflichtung als ihre Kollegen an weiterführenden Schulen, was oft damit gerechtfertigt wird, dass die Vor- und Nachbereitung der Stunden weniger zeitintensiv sei. Dies mag vor zehn Jahren vielleicht noch so gewesen sein, doch seit dem Wegfall von Förderschulen kommt enorm viel Mehrarbeit durch Differenzierung, Fördergutachten, Förderkommissionen, Sprachförderung, Elternberatung, Klassenkonferenzen, etc. hinzu“.
„Hinzu kommt, dass an kleinen Grundschulen oft keine Stellen für Konrektoren vorgesehen sind, die zu einer Aufgabenverteilung und dementsprechenden Entlastung der Direktoren führen würden“, ergänzt Engelhardt, „dazu kommt für die Direktoren oft eine umfangreiche Unterrichtsverpflichtung von bis zu 18 Unterrichtstunden, die z. B. bei einer Vollzeitarbeitsstelle nicht reduziert wird.“
Thordies Hanisch berichtete, dass diese Signale auf landespolitischer Ebene bereits angekommen und parteiintern bereits diskutiert worden sind:
„Unser Regierungsprogramm-Entwurf sieht in einem ersten Schritt vor, die Leitungsstellen an Grundschulen auf die Besoldungsstufe A13 anzuheben.“ so Hansich. „Erreichen wollen wir damit, dass das Amt der Schulleitung zukünftig attraktiver gestaltet wird. In einem nächsten Schritt wollen wir dann die Bezahlung von Grundschullehrkräften grundsätzlich beleuchten, sofern der Wählerwille uns das Regierungsmandat mit auf den Weg gibt."
Abschließend gab Hanisch, ebenso wie bundes- und landespolitsche Vertreter anderer Parteien der Elterninitiative mit auf den Weg:
„Bleiben Sie weiterhin aktiv am Ball! Suchen sie den Dialog zu beiden Seiten und bringen sie ihre Ideen ein. Ihre Schulleitungen können froh darüber sein, so engagierte Eltern in ihrem Rücken zu wissen.“
„Wir stellen uns weiterhin deutlich hinter unsere Grundschulen im Ort und wollen diese bei den weiteren Überlegungen und Schritten gerne aktiv unterstützen“, so die Mitglieder der Elterninitiative gegenüber Hanisch und weiter:
„Wir sind keine Initiative, die als ein kurzes Strohfeuer auflodert und dann beim ersten Gegenwind erlischt. Wir sind weiterhin entschlossen, gemeinsam für Immensen und Arpke!“
Hanisch sicherte zu, die von der Elterninitiative erhaltene „Hausaufgabe“ schnellstmöglich erledigen zu wollen. Diese sieht vor, von politischer Seite und auch von Verwaltungsseite noch einmal das direkte Gespräch mit beiden Schulleitungen zu suchen, um deren Fragen zu klären und ihnen mögliche Bedenken bezüglich der Umsetzung des Lehrter Rahmenkonzeptes zu nehmen. Hierzu wird sie noch einmal mit der Lehrter Stadtratsfraktion der SPD das Gespräch suchen und überlegen, wie zeitnah ein gemeinsames Gespräch der Beteiligten umsetzbar ist.
für die „Elterninitiative Immensen &Arpke“
Hendrik Alberts
Der Wegfall der Förderschulen ist völlig bekloppt, aber damit kann man viel Geld sparen - und mit "Inklusion" wird jeder mundtot gemacht...
Ganztagschule!? Da es ja angeblich der beruflichen Karriere dient, sollte man angesichts der modernen Arbeitszeiten rund um die Uhr an tatsächlich ganztägige Betreuung denken - also 24/7 rund um die Uhr und täglich... am besten schon mit den Krippen anfangen (staatliche Ammen sollte man ggf. auch einführen)