Der Lehrter Wochenmarkt ein politisch gewolltes Trauerspiel
Der "Anzeiger" verkündete in seiner heutigen Ausgabe das Aus des Mittwochwochenmarktes. Es zeichnete sich schon seit geraumer Zeit ab. Jetzt ist es also so weit. Ein Teil der Lehrter Geschäftskultur verschwindet. Die Ursache liegt in den politischen Entscheidungen , die vor rund 10 Jahren getroffen wurden. Von einer weitblickenden Strategie war damals nichts feststellbar.
Am 9.Aug.2008 als sich die Misere des Wochenmarktes immer deutlicher abzeichnete , schrieb ich folgenden Leserbrief:
Der Lehrter Wochenmarkt: Ein Trauerspiel
Es ist erstaunlich und erfreulich zugleich , daß das offizielle Lehrte den in den letzten Jahren schleichenden Niedergang des Wochenmarktes an der Matthäuskirche zur Kenntnis genommen hat. Nun wird mit der Brechstange versucht ihn wieder zu beleben.
Dabei wäre es schon vor Jahren relativ einfach gewesen den Anziehungspunkt attraktiver zu machen. In den achtziger und neunziger Jahren entwickelte sich der Wochenmarkt zu einem Mittelpunkt für Käufer aus einem großen Umkreis. Teilweise kamen sie aus Wolfsburg , Celle ,Hildesheim und westlich von Hannover.
Das zog auch immer mehr Verkäufer mit ihren Ständen mit unterschiedlichstem Warenangebot an. Bald waren alle Plätze rund um die Kirche , auf der Straße "An der Masch" und sogar in den Sedanplatz hinein besetzt.
Das reichhaltige Angebot machte ihn weit im Umkreis bekannt ,ja sogar berühmt!
Zu dieser Zeit haben weitblickende Bürger dem Rathaus Vorschläge unterbreitet , um die Besucherflut steuern zu können.Es wurden mehr Parkplätze auf dem ehemaligen Bahndamm gefordert als die Bahnlinie verlegt wurde. Auch wurde ein Vorschlag beim Bau der "Berliner Allee" für einen ebenerdigen Durchgang unter der Bahn mit eine Parkplatz auf dem Gelände der alten Unterführungszufahrt gemacht , um so die Stadtteile besser zu verbinden.Ebenso wurden brachliegende Grundstücke in der Mühlenstraße (jetzt Marktstraße) ins Gespräch gebracht. Alle wurden samt und sonders von Verwaltung und der politischen Führung abgelehnt. Dafür haben wir nun auf dem besagten Platz eine illegale Müllkippe mitten in der Stadt. Welch ein Fortschritt.
Es war doch jedem denkenden Menschen und Bürger klar als die Planung für das Zuckerfabriksgelände lief , daß , wenn keine Verbindung zwischen EKZ und Markt geschaffen würde , der Niedergang des Marktes vorprogrammiert wurde. Leider wurden in einer bis zur heutigen Zeit unverständlichen "Nacht- und Nebelaktion" die heutigen Fakten mit allen negativen Folgen geschaffen.
Sollte denn nun die Aktion Wiederbelebung des Wochenmarktes gelingen , dürften ein Teil der Käufer aus dem EKZ wieder abgezogen werden. Ich höre schon jetzt das berechtigte , wortreiche Aufbegehren der dort ansässigen Händler und wir hätten zwei möglicherweise halbwegs funktionierende Einrichtungen. Aber leider wie so häufig nichts Vernünftiges.
Zu meinem größten Bedauern ist genau das, was ich voraussagte, eingetroffen.
Wenn im Rat nur die Parteivordenker planen und bestimmen, muß hier ab und zu ein Bürger Vorschläge machen. Aber es besteht bei einigen Ratsherren immer noch die Meinung: "Hier im Rat, bestimmen nur die Gewählten".
Das sind oft die Parteisoldaten, die von den Parteien aufgestellt werden.