Fast Food- nee, bestimmt nicht! ( Oder: die Rache der Brötchen...)
Es ist der 24. Dezember, mittags gegen 12:30 Uhr.
Ein Berg noch zu erledigender Dinge türmt sich auf.
Einkaufen , was im letzten Moment noch auf der Verlustliste steht ( Wichtige, unverzichtbare Dinge, wie zb. Toilettenpapier...), allerletzte Weihnachtspost in den Kasten werfen ( immerhin geht sie noch vor Weihnachten auf die Reise- heute ist ja „erst“ Heiligabend...),
kleine Monster aus der Umlaufbahn holen, in der sie schon die letzten Tage kreisen...
Zu Hause wartet noch ein Weihnachtsbaum auf seine Festbekleidung, die Geschenke wollen, nicht still, aber heimlich verpackt und beschriftet werden, die Frage des Festessens ist auch noch nicht abschließend geklärt...
Essen, da war doch was ?- Die Kleinen schreien nach Stärkung..
In Anbetracht der Zeitfrage kehren wir in einer Lehrter Lokalität ein, die sich nicht durch Finesse auszeichnet, aber durch Unkompliziertheit (hier kann man mit den Fingern essen , keinen stören brüllende und um die Tische rennende Kinder wirklich...). Absolut ideal!
Nach kurzem Boxenstopp- nein, liebe Kinder, wir haben keine Zeit mehr dafür, dass ihr noch das Spielzimmer auf den Kopf stellen könnt!-
verlassen wir die gastliche Stätte wieder- und bestaunen einen Lieferwagen.
Mit Anhänger. Beim Ausladen. Parkend. Genau vor unserem Auto...
Wir kommen nicht runter vom Parkplatz!
Eigentlich kommt dieser Wagen morgens früh um 6..
Eigentlich hätte man die Parkplätze in Erwartung des Lieferanten ja auch sperren können...
Eigentlich hätte man die Gäste ja auch bei Ankunft des LKWs informieren können...
Eigentlich...- hat man aber nicht! ÄTSCH!
Unser Zeitplan- reif für die Mülltonne...
Auf eine vorsichtige Frage, wie lange der Ladevorgang denn wohl dauern werde, kommt ein Knappes: „Ne halbe Stunde dauerts bestimmt noch- und ich fahre jetzt auch nicht weg! Die Ladung ist lose, dann fliegt mir ja alles durcheinander....“
OK , dann eben nicht! - Papa kann in Ruhe rauchen, die Kinder spielen Fangen zwischen den parkenden Autos- gefahrlos, wegfahren können die ja gerade nicht...
Ein hektisch aussehender Mann mit Handy am Ohr steuert auf seinen BMW zu, stutzt- und wird merklich ungehalten.
„ So geht das aber nicht, ich war hier weil es schnell gehen muss!“-
Arbeiten muss er auch noch, verständlich seine Empörung- jedoch: sie nützt nichts...
Die überforderte Mitarbeiterin jenes Konzerns mit den goldenen Bögen wird in ihrer Hilflosigkeit auch noch massiv unfreundlich.
Jetzt ist guter Rat teuer!
Den Kindern wird das Fangenspielen langweilig, jetzt verstellen sie mir die Außenspiegel und versuchen, ins Innere des Autos, an die Hupe, zu gelangen...
Gut, dass beide Schlüssel gerade außer Reichweite sind...
Ein weitere Mitarbeiter hat Erbarmen und wirft eine Runde Essknete ins Rennen: „ Wollt Ihr? Da haben wir noch Mengen von...“
Eine andere Familie verlässt den gastlichen Ort der Ruhe- ihr Auto parkt neben unserem.
Vorsichtig manövriert der Vater das Familienmobil zwischen Paletten und Kartons haarscharf am LKW vorbei.
Was der kann, kann ich auch- durch die entstandene Lücke ist jetzt genug Platz, und an unserem Muckelchen kann eh nichts mehr kaputt gehen: Alles einsteigen, Türen schließen, ABFAHRT!
Nach dem Slalom durch Burgerpattys, tiefgefrorene Pommes und Hamburger- Brötchen ein Blick auf die Uhr: 14:30 Uhr!
Und jetzt ist es uns endgültig klar: Beim goldenen M gibt’s kein Fast Food mehr- Slow Food ist vieeel angesagter!
( Und wenn man Murphy trauen kann: Wer nie die Brötchen im Ofen ließ, weiß nicht, wie schnell sie sich rächen können ...;-)))
Gut geschildert! Die "goldenen Ms" hätten doch etwas mehr als Essknete als Entschuldigung spendieren sollen, wenn sie möchten, dass man wiederkommt.
Das Weihnachtsfest ist sicher trotz der verlorenen Zeit sehr schön geworden.
Einen guten Rutsch ins neue Jahr der ganzen Familie und liebe Grüße von
Brunhild