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Ehemaliger Lehrter Pastor auf Mallorca

Zwischen Santa Ponsa und Ibiza
Mit Talar und Abendmahl unterwegs
Pastor Bernd Böhme und Ehefrau Ilona haben Lehrte nicht vergessen

Von Lothar Rolf Luhm

Santa Ponsa-Mallorca. Manchmal ist es ein richtiges Abenteuer, jene historische Klosterkirche, eine alte Burg oder die gewünschte Finca irgendwo in den Bergen auf Mallorca zu finden, die sich Heiratslustige aus Deutschland, der Schweiz oder auch aus Spanien für ihre Trauung ausgesucht haben, erzählt Pastor Bernd Böhme. Seit einigen Monaten geht er in Santa Ponsa auf der Balearen-Insel dem dortigen Pfarrer Klaus-Peter Weinhold hilfreich zur Hand, während Ehefrau Ilona Althaus-Böhme sich in der Seniorenresidenz in Santa Ponsa engagiert hat.
Darüber hinaus betätigt sich Ehefrau Ilona auch in der Konfirmanden- und Jugendarbeit, hält Vorträge und hilft „ihrem Pastor“ beim täglichen Kofferpacken, wenn er als Seelsorger irgendwo erwünscht ist: sei es für eine Trauung, eine Taufe oder wenn ein Krankenhausbesuch erbeten wird. Dafür muß er oft lange Wege fahren und manchmal steile Pfade erklimmen, um zu den Hilfesuchenden zu gelangen. Er schreibt, daß er sich an solche Touren erst gewöhnen müsse, zumal er vom Talar bis zum Abendmahl alles mitbringen muß. Das ist ein bisschen Leben aus dem Koffer, argumentiert er, ganz gleich, ob er nun auf Mallorca unterwegs ist oder nach Ibiza oder Menorca fliegen muss.
Alle Gottesdienste finden in mallorquinischen katholischen Kirchen statt, denn auf den Balearen gibt es kein eigenes evangelisches Gotteshaus. Er ist voll ausgelastet, aber es macht ihm Freude. Vier Gottesdienste finden am Wochenende statt und zwischenzeitlich einige zusätzliche, da es gilt, auf Mallorca lebenden Gemeindegliedern und Urlaubern lange Wege zu ersparen

Verständlich, dass auch viele Lehrter Pastor Bernd Böhme vermissen, zumal er über ein Jahrzehnt die Matthäusgemeinde betreut hat und stets ein offenes Ohr hatte, wenn jemand Rat oder Trost benötigte. Nach Vollendung seines 65.Lebensjahres folgte er der Bitte der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD), auch im Ruhestand seine seelsorgerische Arbeit nunmehr auf Mallorca fortzusetzen.
„Natürlich denken wir auch oft an das Zuhause“, erzählt Pastor Böhme, und meint,“ wenn wir diesmal den Heiligen Abend in Cala Rajada feiern, dann wird uns doch wohl etwas wehmütig zumute sein, jedoch ohne Heimweh!“

Mit der katholischen Kirche
freundschaftlich verbunden

Seit 40 Jahren gibt es auf Mallorca eine Deutschsprachige Evangelische Gemeinde für die gesamten Balearen. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte seinerzeit die ersten Pastoren mit dem Dienst auf den Balearen beauftragt. Die dort heimisch gewordenen Christen und die Touristen sollten Gottesdienste feiern und seelsorglichen Beistand haben Aus diesen Anfängen ist eine Gemeinde gewachsen. Sie hat sich mit einem Kirchenvorstand und inzwischen einer festen Pfarrstelle so organisiert, dass sie von den Beiträgen der rund 380 Gemeindemitglieder, von Spenden und von der EKD finanziell getragen wird. Ein großer Freundeskreis und viele Ehrenamtliche engagieren sich zusammen mit dem jetzigen Pfarrer Klaus-Peter Weinhold in einer sehr lebendigen Gemeinde auf Mallorca, Ibiza und Menorca. Wir sind zu Gast in den mallorquinischen katholischen Kirchen. Es gibt eine gute ökumenische Gemeinschaft. Das ist besonders dem ersten hierher entsandten Pfarrer Dietrich Hillebrand zu verdanken. Er war Pastor und Orgelbauer und hatte seit den 70er Jahren zusammen mit dem damaligen Bischof Teodoro Obeda dafür gesorgt, dass die historischen Orgeln in den Kirchen erhalten und restauriert wurden. Das hat damals die Evangelische und die Katholische Kirche freundschaftlich verbunden und das ist so geblieben.

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2 Kommentare

Guten Abend, Lothar Rolf, schön, mal wieder von Dir zu lesen und ebenso schön, dass die Ökumene auch in der Ferne gut gedeiht. Oder vielleicht gerade deshalb ?
Gruß Günther

Sehr guter Bericht, Lothar Rolf (wie eigentlich alle von Dir).
Ich habe nicht gewusst, dass wir eine eigene Gemeinde dort haben.

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