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Wie kam der alte Mühlenstein nach Bilm ?

Einen Müllermeister Plaß hat es nur in Ahlten gegeben

Über 200 Jahre alte Mühlensteine mit dem Namen Plas geben Rätsel auf, denn in Bilm gab es keinen Müller namens Plas

von Lothar Rolf Luhm

Bilm. Das Grundstück von Gerd Lüders im Bilmer Winkel entpuppt sich zu einer „historischen Fundgrube“. Da findet Vater Lüders uralten Cognac unter den Dielenbrettern des 1808 erbauten Hauses, Sohn Gerd entdeckt an des Giebels First eine Schützenscheibe aus dem Jahr 1883 und im Schuppen findet er zwei rund 200 Jahre alte Mühlensteine. Nach gründlicher Reinigung wird auf dem einen Stein folgender Spruch sichtbar :“ Got - Du wirst auf Dein Gehalt- gewis auch segnen-meinen Fleis -H.C. Plas 1789“.
Von den fünf Mühlen, die in den vergangenen Jahrhunderten auf dem Bilmer Mühlenberg ihr Flügel im Wind drehten, gehörte keine einem Müllermeister, der auf den Namen Plaß hörte. Aus einer Ahnentafel geht hervor, dass der Ursprung der Familie Plaß ( mal mit s, ss oder ß geschrieben) in der Nähe von Verden an der Aller war. Dort ist Anno 1610 von einem Johann Plaß die Rede, dessen Nachfahren sich später in Heeßel bei Burgdorf sowie in Ahlten und Bilm niederließen. Ein Johann Plaß war Anfang des 18. Jahrhunderts ein viel gelobter Schulmeister in Bilm. Die Eheleute Karl Heinrich Plaß und Frau Maria Klusmann, die von rund 200 Jahren den Kothof Nr.19 bewirtschaftet haben, dürften die letzten Namens Plaß gewesen sein, die in Bilm ansässig waren. Da sie kinderlos blieben, erbten nahe Verwandte Haus und Hof. Zurück blieben allerlei Gerätschaften, so auch jene Mühlensteine, die Lüders jetzt zur Zierde in seinem Garten aufgestellt hat. Wo mit Hilfe dieser Zentner schweren Steine einst Korn oder Graupen gemahlen wurden, kann er nicht sagen. In seinem heutigen Haus aber nicht.
Möglich wäre, dass die rätselhaften Mühlensteine von dem Ahltener Müllermeister Friedrich Plaß stammen, der um 1815 eine Bilmer Maid gefreit hatte. Doch wie diese Steine nach Bilm gelangten, bleibt weiterhin ein Rätsel.

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7 Kommentare

Wieder sehr lebendig geschrieben - Interesse weckend - sehr schön :)

Lothar Rolf, das mit den 84 Jahren kann ich ja fast nicht glauben. Deine geistige Frische würde jedem 40-Jährigen gut zu Gesicht stehen. Vielleicht liegt es wirklich am vielen Lesen und Schreiben (ein Berufsleben lang und darüber hinaus). Das hält sicherlich die grauen Zellen auf Trab.
Ich wünsche Dir jedenfalls für künftige Unternehmungen Gesundheit, Kraft und Durchhaltevermögen.
Herzliche Grüße
Günther

Klasse Bericht über Bilm :-)))

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