Historischer Wegweiser soll neugierig machen
Lothar Rolf Luhm hat nachgefragt:
Historischer Wegweiser an der Wand
eines über 200 Jahre alten Kuhstalls
Rethmar-Sehnde. Prähistorische Funde sind rund um Rethmar spärlich, abgesehen von ein paar Tonscherben, Versteinerungen aus der Jungsteinzeit oder einzelne Bronzerelikte. Doch im Volksmund sind allerlei Überlieferungen wach geblieben, die sich vor allem um die ehemalige Ritterburg Rethmar drehen, die einst den Edlen von Rutenberg gehörte und bereits im 12. Jahrhundert urkundlich genannt und nie erobert wurde. Heute ist von Baron Rüdiger Freiherr von Wackerbarth Schlossherr der einstigen Ritterburg, die er zu einem kulturellen Mittelpunkt für die ganze Region gemacht hat.
Wer wachen Auges durch Rethmar spaziert und in der Gutsstraße am Rande der Seufzer-Allee eine steinerne Wandtafel mit vermutlich uralten Hieroglyphen entdeckt, könnte meinen, ein Relikt aus Rethmars Vergangenheit hier vorzufinden. Dem ist nicht so, erklärt Rüdiger von Wackerbarth. Er selbst habe nebst einer alten Laterne diese Tafel an der Hauswand eines über 200 Jahre alten ehemaligen Kuhstalls anbringen lassen, um Ortsfremde neugierig und darüber hinaus auf die historisch bedeutsame Vergangenheit des Dorfes aufmerksam zu machen. Sie ist sozusagen ein steinerner Wegweiser, der in wuchtigen Hieroglyphen in ostfälischem Platt Folgendes verkündet:
: der Alte Grasweg zur Domburg Hildesheim wurde hier an der Gutsstr.-Enge durch das feste Hus to Rhetmare bewacht – na Hilmessen 3 1/4 olde dt. Meilen – na en Nordwolde een vertel klock......
....un dat is nu woll dusend Johre her...“
Der alte Grasweg, so Rüdiger von Wackerbarth, war wahrscheinlich ein aus Grassoden erbauter Weg, der vom Nordwalde durch unwegsames sumpfiges Gelände nach Hildesheim führte und von den Rethmarer Rittern bewacht wurde. Die Angaben auf dem nachgebildeten Wegweiser entstammen alten Aufzeichnungen und bestätigen, dass das Dorf – wie der altdeutsche Name Rhiodmer besagt, einst von Wasser, Schilf oder Röhrich umgeben war.
Rethmar soll eine schöne Katharinenkirche haben.