Engelchen ? Teufelchen ? - Nein - ein geliebtes Kind
Eigentlich ist er ja ein lieber, kleiner Kerl, von dem viele Leute sagen: 'Der ist ja so hilfsbereit und so freundlich.' Leider oft nur draußen, bei anderen Leuten – und ganz selten daheim.
Denn manchmal ist der kleine Merlin ein richtiges Teufelchen. Dann ist er frech und beschimpft seine Familie.
Mama hat Merlin erklärt, dass da zwei kleine Personen in ihm wohnen.
Ein 'Lieber', das ist das kleine Engelchen, ein netter Kerl, der dafür sorgt, dass Merlin gut gelaunt ist, er viel lachen kann und man eine Menge Spaß mit ihm hat.
Aber dann ist da auch noch ein 'Böser', das kleine Teufelchen. Gar kein netter Kerl, das sorgt dafür, dass Merlin schimpft, schreit und frech ist.
Die beiden kämpfen in Merlin darum, wer an welchem Tag 'raus darf.
Meist gewinnt 'Gott sei dank' das kleine Engelchen. Dann machen die Tage mit Merlin richtig Spaß. Er steht morgens gut gelaunt auf, lacht schon am frühen Morgen, setzt sich auf die Couch, begrüßt seine kleine Schwester mit einem dicken Gutenmorgenkuß und frühstückt dann in aller Ruhe.
An den Engelchen-Tagen ist er in der Lage Geduld zu zeigen und abzuwarten, wenn Papa oder Mama ihm sagen 'kleinen Moment noch – mach ich gleich'. Dann kann er auch ganz toll mit anderen Kindern spielen, dann fällt das Teilen von Spielzeug auch ganz leicht.
Aber dann gibt es auch die anderen Tage, die hässlichen Teufelchen-Tage. An diesen Tagen ist mit Merlin überhaupt nichts an zu fangen. Schon morgens beim Aufstehen ist alles vorbei. Er meckert dann immer gleich los: 'Ich will nicht in den Kindergarten, warum ist mein Frühstück noch nicht fertig und wenn es noch viel zu früh zum Aufstehen ist kann er auch keine Rücksicht auf seine kleine Schwester nehmen, die gerne noch etwas schlafen würde.
Das kleine Teufelchen hat richtig Spaß daran Merlin in die Pfanne zu hauen, damit er mit Papa und Mama Ärger bekommt. Merlin stampft dann mit dem Fuß auf und schreit: 'Ich will aber, jetzt, sofort – Mama mach das, Papa lass mich in Ruhe.' Und wenn Mama ihn in sein Zimmer schickt, tritt er gegen die Tür und schreit: 'Lasst mich hier 'raus. Doofe Mama, doofer Papa.'
Aber manchmal, ganz manchmal merkt Merlin dann doch, dass da etwas falsch ist. Dann steht er da und sagt: 'Teufelchen geh weg – ich will dich gar nicht. Ich mag viel lieber, wenn das Engelchen bei mir ist. Dann macht alles viel mehr Spaß.'
Und da zeigt sich dann ganz deutlich, dass Merlin doch ein lieber, netter kleiner Kerl ist.
Aber Merlin weiß auch, dass selbst wenn Papa und Mama mit ihm schimpfen er doch geliebt wird, weil Eltern ihre Kinder immer lieb haben, egal wie ekelhaft die Kleinen gerade sind.
Und immer öfter ist Merlin ja auch ein „Engelchen“, dass mit seinen Geschwistern spielt und beim Aufräumen hilft. Wenn ihm dann etwas schief geht, die Ausrede benutzt: 'Ich wollte ja nur, ich hab doch nur probiert...' und meistens grinst er dabei übers ganze Gesicht.
Merlin ist hier nur ein Beispiel für die Kinder dieser Welt: In einem Moment kleine Teufel und im nächsten die liebenswertesten Geschöpfe die man sich vorstellen kann.
Diese kleine Geschichte habe ich vor 2 oder 3 Jahren für Yara geschrieben, damit die Kleine ihren Bruder etwas besser verstehen konnte. Sie bekam sie vorgelesen und fragte danach immer wieder mal, liest Du mir Engelchen-Teufelchen noch einmal vor ? Heute, sie ist jetzt 4 1/2 brauche ich eigentlich nur die Namen zu tauschen und habe eine Kurzgeschichte über unser Monsterchen. - Sie sind halt alle irgenwie gleich - unsere geliebten Kinder
Ganz der Papa?