Freiwillige Feuerwehr Langweid - Jahreshauptversammlung 2012
Umfangreiche Rechenschaftsberichte des Vorsitzenden, des Kommandanten und des Jugendwarts prägten die gut besuchte Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Langweid. Mit 75 Einsätzen hatte die Wehr im vergangenen Jahr wieder eine Vielzahl von Aufgaben zu bewältigen. Vielfältige Brandeinsätze einschließlich des Großbrandes eines landwirtschaftlichen Gebäudes zählten zu den Schwerpunkten. „Die Langweider Feuerwehr hat wieder alle Einsätze und Übungen mit Bravour gemeistert“, fasste Bürgermeister Jürgen Gilg bei seinen Grußworten zusammen. Der Bau eines Faschingswagens durch die Feuerwehrjugend zählte zu den besonderen Ereignissen im abgelaufenen Vereinsjahr. Neunzehn Mitglieder konnten für langjährige Vereinsmitgliedschaft geehrt werden.
Vorsitzender Karl Wagner ließ die zahlreichen Aktivitäten des vergangenen Vereinsjahres Revue passieren. Neben dem Besuch von vielen örtlichen Veranstaltungen zählte er die Teilnahme an den Feuerwehrfesten in Heretsried und Affaltern zu den Highlights des letzten Jahres. Besondere Beachtung hat auch ein erstmals von der Feuerwehrjugend gebauter Faschingswagen mit dem Motto „Die Römer“ gefunden. Aber auch das zum fünften mal durchgeführte Langweider Oktoberfest und die Brandlösch-Party haben sich zu etablierten Veranstaltungen im Langweider Gemeindeleben entwickelt. Der letztjährige Vereinsausflug führte in die Region Oberstdorf. Nach einem Besuch der Breitachklamm stand die Besichtigung der „Heini-Klopfer-Schanze“ und eine Wanderung um den Freibergsee auf dem Programm. Beim alljährlichen Ferienprogramm präsentierte man sich wieder mit einem abwechslungsreichen Nachmittag den Kindern und Jugendlichen. Bei der Langweider Dorfweihnacht war die Wehr erneut mit einem eigenen Stand präsent. Aber auch im sportlichen Bereich, bei Hobby-Volleyball- und Fußballturnieren konnten die Feuerwehrler mit passablen Leistungen aufwarten. Mit 455 Vereinsmitgliedern ist der Mitgliederstand gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Seinen besonderen Dank richtete Wagner an die Gemeinde Langweid für die gewohnt gute Zusammenarbeit und Unterstützung.
Kommandant Markus Kopold brachte in seinem umfangreichen Bericht die hohe Belastung der aktiven Wehrmänner, die neben den zahlreichen Vereinsaktivitäten auch einen hohen Zeitaufwand für Einsätze und Ausbildungsveranstaltungen aufzubringen hatten zum Ausdruck. „Zu 75 Einsätzen wurden wir im Jahr 2012 alarmiert, was gegenüber dem Vorjahr (82 Einsätze) ein leicht rückläufiges Einsatzaufkommen bedeutet. Von größeren Unwettereinsätzen durch Starkregen und Sturm blieben wir im letzten Jahr verschont.“, umschrieb Kopold das abgelaufene Jahr. Bei den Brandeinsätzen war die Wehr von Kleinbränden über Pkw- und Zimmerbrände bis zum Großbrand eines landwirtschaftlichen Gebäudes gefordert. Erfreulich ist der Rückgang bei den Fehlalarmen durch ausgelöste Brandmeldeanlagen, welche sich gegenüber dem Vorjahr um eine Viertel reduzierten. Insgesamt hatten die Einsätze in technischer Hilfeleistung mit einem Anteil von 60 Prozent gegenüber den klassischen Brandeinsätzen wieder einen gewohnt hohen Stellenwert. Mit 81 Feuerwehrdienstleistenden konnte der Personalstand der aktiven Wehr stabil gehalten werden. Ko¬pold berichtete auch von 61 Übungs- und Ausbildungsveranstaltungen wobei ca. 1.750 Arbeitsstunden geleistet wurden. Großes Augenmerk bei der Ausbildung wurde in 2012 dem Thema „Technische Hilfeleistung“ gewidmet. Neben der Gerätekunde und dem Umgang mit hydraulischen Rettungsgeräten wurden auch die Themen Verkehrsabsicherung, Brandschutz und Unfallverhütung geschult. Mehrere Einsatzübungen im Ortsgebiet aber auch die Besichtigung der Wehr durch die Landkreisfeuerwehrinspektion (Verkehrsunfall und Absturzsicherung) sowie die Ausrichtung der Langweider Gemeindeübung in einer Spedition in Foret zählten zu den Schwerpunkten. Auch dem Einsatzgebiet Absturzsicherung wurde wieder mit vier Rettungsübungen die nötige Aufmerksamkeit gewidmet. Die Schulung von vier Atemschutzgeräteträgern in der neuen Brandübungsanlage in Neu-Ulm gehörte zu den nicht alltäglichen Übungsveranstaltungen. Weiterhin besuchten mehrere Wehrmänner Lehrgänge an den Feuerwehrschulen mit Schwerpunkt Gerätewart- und Gruppenführerausbildung. Neu im Ausbildungsprogramm war ein Fahrsicherheitstraining für die Fahrer von Einsatzfahrzeugen. Aber auch die Fahrerausbildung im Zusammenhang mit dem neuen Feuerwehrführerschein wurde aufgenommen. In Eigenregie können seit letztem Jahr Fahrer zum Führen von Einsatzfahrzeugen bis zu 7,5 Tonnen ausgebildet werden. Daneben waren die Langweider Floriansjünger auch bei den Leistungsprüfungen fleißig. Neben den 19 Kameraden, welche die traditionelle Leistungs¬prüfung, die Gruppe im Löscheinsatz, absolvier¬ten, waren auch weitere 18 Wehrleute bei der Leistungsprüfung in der technischen Hilfeleistung erfolgreich. Auch dem vorbeugenden Brandschutz musste infolge des Ausbaus von Objekten im Gemeindegebiet die nötige Aufmerksamkeit gewidmet werden. Die Brandschutzerziehung hat seit Jahren eine hohe Priorität bei der Langweider Feuerwehr. Regelmäßige Besuche der Kinder aus den örtlichen Kindergärten und der Schule bei der Feuerwehr gehören dabei zum Programm. Die Gefahren beim fahrlässigen Umgang mit Brennstoffen und das richtige Verhalten im Brandfall zählen dabei zu den Schwerpunktthemen.
Mit erreichen der neuen erhöhten Altergrenze für aktiven Feuerwehrdienst (63 Jahre) wurde Max Jahn nach 46 Jahren als langjähriger Gruppenführer und Vertrauensmann in den „Feuerwehr-Ruhestand“ verabschiedet. Für seinen unermüdlichen Einsatz im Feuerwehrwesen werde er zudem mit dem Ehrenkreuz in Silber des Kreisfeuerwehrverbandes geehrt.
Hohe Aufmerksamkeit und Zeitaufwand investierte die Führung der Langweider Feuerwehr auch in das Ersatzbeschaffungsverfahren für das mittlerweile 26 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug LF 8. Die europaweite Ausschreibung für das Nachfolgefahrzeug, ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzug Typ HLF 20, wurde in Zusammenarbeit mit dem Gemeindekämmerer in Eigenregie durchgeführt, berichtete Kopold. Zwischenzeitlich sind die Aufträge erteilt und die Auslieferung des Fahrzeugs ist für das Jahresende 2013 avisiert.
Auch die derzeit zwölf Jungen und neun Mädchen der Jugendgruppe der Wehr absolvierten ein umfangreiches Ausbildungsprogramm und zeichneten sich durch eine rege Beteiligung an den Vereinsaktivitäten aus, bemerkte Jugendwart Patrick Theis. Durch die Übernahme von elf Jugendlichen in die aktive Wehr hat sich der Personalstand der Jugendfeuerwehr etwas reduziert, erläuterte Theis. Die gute Platzierung beim Schwäbischen Jugendleistungswettkampf, die erfolgreich abgelegte Prüfung zur Jugendflamme der Deutschen Jugendfeuerwehr und die Teilnahme am Wissenstest zählten zu den Höhepunkten des Jugendjahres. Besonders zu erwähnen ist, dass eine Gruppe der Jugendfeuerwehr bereits an der Leistungsprüfung Löschaufbau der aktiven Wehr teilnahm. Aber auch verschiedene Freizeitaktivitäten wie der Jugendausflug in den Europapark Rust sowie zwei Altpapiersammlungen standen auf dem Programm.
„Die Langweider Bürger können sich auf ihre Feuerwehr verlassen!“, fasst Bürgermeister Jürgen Gilg nach den beeindruckenden Berichten zusammen. Er dankte den aktiven Feuerwehrleuten für die Bereitschaft ihre Freizeit zu opfern um zu jeder Tages- und Nachtzeit zum Schutz und zur Sicherheit der Bevölkerung bereit zu stehen. Besonders bemerkte Gilg die nachhaltige Jugendarbeit und das rege Vereinsleben als Garanten für Zukunftsfähigkeit der Langweider Feuerwehr. Er verdeutlichte auch die Anstrengungen der Kommune, ihre Feuerwehren durch eine zeitgemäße Ausrüstung zu unterstützen, was durch die Anschaffung des neuen Löschfahrzeugs HLF 20 erneut zum Ausdruck komme.
Als letzten Tagesordnungspunkt hatte Vorsitzender Karl Wagner die Ehre, langjährige Mitglieder für ihre Treue zum Verein auszuzeichnen. Für 60-jährige Treue zum Verein wurden Leonhard Hasmüller und Leonhard Holzapfel geehrt. Die Ehrung für 50-jährige Mitgliedschaft erhielt August Maiershofer. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden Johann Holnaicher, Zeljko Roschitsch, Ernst Schwarz, Johann Litzl, Johann Thoma, Ernst Schickor, Alfred Korzeczek, Konrad Günl, Lorenz Grasheu, Jürgen Eder, Helmut Holzer, Anton Steppich, Stanislaus Geier und Adolf Wagner geehrt. Auf 25 Jahre Mitgliedschaft können Andreas Lehnert und Roman Margazyn zurückblicken. (art.)