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Als die Fabrikdirektoren noch in Schlössern wohnten.

Wenn man mit dem Schiff oder auch mit Eisenbahn oder Auto auf der B9 fährt, fällt einem automatische ein kleines Schlösschen am Rhein in Lahnstein ins Auge.

Das kleine Schamott-Schlösschen aus dem 19. Jahrhundert war vermutlich das Wohnhaus eines Direktors. Ich kannte es noch ziemlich heruntergekommen und unbewohnt. Es liegt mitten im Industriegebiet. De Meck hat es erworben, aufwendig um- und angebaut und 1995 Maximilians Brauwiesen hier errichtet. Der Familienbetrieb hat eine eigene Hausbrauerei und bietet verschiedene Räumlichkeiten sowie einen großen Biergarten direkt am Rheinufer mit bis zu 1500 Plätzen auf 26500qm Grünfläche. De Meck war früher in Koblenz-Moselweiß und betrieb dort das gleiche nur viel, viel kleiner. Ich habe immer sehr gerne bei ihm gefeiert.

Das Schlösschen gehörte zur Schamottfabrik.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden in Niederlahnstein große Industrieanlagen errichtet. Eine davon war die Stettiner Chamotte-Fabrik., bei der 1890 der Grundstein gelegt wurde. Da im Westerwald ein großes Ton- und Quarzitvorkommen war, wurde der Standort Niederlahnstein gewählt.

Die Fabrik entstand zwischen Bahn und Rhein auf einem Areal von 200 Metern Länge und 33 Metern Breite. Um 1900 gab es auf der Schamott schon 280 Beschäftigte.1913 kam es zu einem Brand, bei dem eines der beiden Fabrikgebäude zerstört wurde. Durch die Kriegswirren des ersten Weltkriegs ging die Produktion ab 1915 zurück, jedoch schon 1918 konnten wieder 400 Mitarbeiter beschäftigt werden. Infolge der Weltwirtschaftskrise von 1929 wurde der Betrieb vorübergehend stillgelegt. 1937 wurde wieder mit der Fabrikation von Glaswannensteinen und mit 175 Arbeitern und Angestellten der Betrieb aufgenommen.

Nachdem im Zweiten Weltkrieg Teile des Werkes zerstört wurden und die Produktion zum Erliegen kam, wurde die Arbeit schon Ende 1945 wieder aufgenommen.

1958 wütete wiederum ein Großfeuer, dem das 1891 errichtete Fabrikgebäude zum Opfer fiel.

Da die Nachfrage nach Schamottesteinen ständig zurückging wurde die Belegschaft stetig reduziert und das Werk 1995 stillgelegt.

Diese Fabrik gehörte zu den Didierwerken. In Bendorf hatten wir auch noch eine große Fabrik davon, die ebenfalls 1995 geschlossen wurde.

Heute befinden sich auf beiden Didier-Geländen Gewerbegebiete

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2 Kommentare

Interessante Geschichte vom Rande des "Kannebäcker Ländches".

Toller Bericht! Sehr interessant!

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